Fußball, Tango und Steaks
Buenos Aires ist einzigartig und verblüffend, eine Stadt aus Luft und Liebe, mit einem unverkennbaren Charme. Die Hauptstadt Argentiniens vereint Facetten der Weltstädte Paris, Madrid und New York, gewürzt mit lateinamerikanischer Lebenslust. Man sollte mehrere Tage einplanen, um die vielen Sehenswürdigkeiten dieser Metropole so zu erleben, wie die Stadt es verdient. Die Stichwörter sind feuriger Tango, leidenschaftlicher Fußball, saftige Steaks, edle Kaffehäuser, prächtige Kolonialarchitektur, großzügige Avenidas, sowie historische Stadtteile wie La Boca, San Telmo, Palermo und Recoleta.
Günstige Winde am Rio de la Plata
Jeder dritte Argentinier ist ein «Porteño», wie die Bewohner der argentinischen Hauptstadt genannt werden. Fast 3 Millionen wohnen in der Kapitale, geschätzte 15 Millionen zusammen mit der Agglomeration. Buenos Aires – «günstige Winde», nannten die ersten Siedler ihr Dorf am Rio de la Plata. Der Handel mit Schafwolle und die Rinderzucht machten Argentinien wohlhabend und ihre Hauptstadt zu einer der reichsten Städte des südamerikanischen Kontinents. Auch heute ist die Millionenstadt der kulturelle, wirtschaftliche und politische Mittelpunkt des stark zentralistisch regierten Landes.
Lebens- und Überlebenskunst
Trotz dauernder Wirtschaftskrise steht die Lebenslust in der argentinischen Hauptstadt hoch im Kurs. Der Seelenzustand ist ein ständiges Auf und Ab, ein Balanceakt, welchen niemand besser als die Bewohner der Großstadt zu meistern wissen. Cafés und Bars wo das Auge hinsieht. Verweilen ist hier Volkssport, sei es mit einem Kaffee oder bei einer Cerveza Quilmes. Eine pulsierende Stadt, in der das Leben in kleinen Eckcafés genauso spielt wie auf großen Plätzen.
So tickt Buenos Aires
Es gibt Klischees die einfach stimmen: Der Tango und die argentinische Hauptstadt sind unzertrennlich, sie ist das weltweite Epizentrum des Fußballs und in Buenos Aires gibt es die besten Steaks überhaupt.
Liebe auf den ersten Blick war es trotzdem nicht. Erst nach dem Erkunden der barrios, der traditionellen Stadtviertel, gaben wir die Liebeserklärung ab. Der historische Stadtkern mit prachtvollen Bauten zeugt von den guten alten Zeiten. Die farbenfrohe Nachbarschaft von La Boca ist einmalig, im lebhaften barrio San Telmo tanzt der Tango, der Stadtteil Palermo ist hip und trendy und Recoleta präsentiert sich als urban und wohlhabend. Du siehst, Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Wir lieben Buenos Aires als vielfältiges Reiseziel und als würdige Hauptstadt von Argentinien. Eine Städtereise die es in sich hat.
Unsere Highlights
- Jogging im Naturschutzgebiet Costanera Sur, nur wenige Straßenzüge abseits der Urbanität
- Lass dich von den Tango-Rhythmen anstecken
- Erkunde den Süden der Stadt auf einer Radtour
- Beobachte die hauptstädtische Hektik und Gelassenheit auf der Plaza de Mayo
- Traditionelle Kaffeehauskultur im barrio San Telmo
- Sei live dabei im Stadion, wenn Boca Juniors oder River Plate kicken
- In einem traditionellen Steakhouse (parrilla) ein saftiges Steak genießen
Sehenswürdigkeiten Microcentro
Es ist die prächtige Stadtkulisse, mit der Buenos Aires Eindruck macht. Lange und breite Straßenzüge, gesäumt von Prachtfassaden mit Kuppeln, davor Jacaranda-Bäume. Alles von fotogener Patina überzogen.
Plaza de Mayo
Die Plaza de Mayo ist das historische Zentrum der Stadt und zugleich die wichtigste politische Bühne des Landes. Die Casa Rosada (rosafarbenes Haus) sticht nicht nur farblich heraus, der als Regierungsgebäude dienende Palast ist auch architektonisch ein sehenswerter Bau. Unscheinbar dafür das weiß getünchte Rathaus (cabildo) mit seinem Glockenturm.
Äußerlich irritierend ist die Konstruktion der Kathedrale, welche eher einem griechischen Tempel ähnelt als einem Gotteshaus. Im Innern lässt die prunkvolle Ausstattung keine Zweifel an der Wichtigkeit des katholischen Glaubens aufkommen. Begünstigt bestimmt auch durch die 2013 erfolgte Wahl von Papst Franziskus, dem ersten argentinischen und südamerikanischen Papst.
An ein wenig ruhmreiches Kapitel der argentinischen Geschichte erinnern die so genannten «Mütter der Plaza de Mayo». Mit ihren weißen Kopftüchern fordern sie jeden Donnerstag die Aufklärung des Verschwindens ihrer Kinder und Enkel während der argentinischen Militärdiktatur Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre.
Kaffehauskultur
Am besten erlebst du den Lebensmittelpunkt des hiesigen Großstadtlebens in einem der unzähligen alten Eckcafés. Die Kaffeehauskultur ist sehr ausgeprägt in Buenos Aires, bemerkenswerte Orte mit viel Geschichte und Tradition.
Folge der Avenida de Mayo und du kommst zu einer wahren Institution von Buenos Aires. Von allen Kaffeehäusern ist das Gran Café Tortoni wohl das bekannteste. Das Café wurde von wichtigen Politikern und Kultur-Ikonen besucht, darunter der Schriftsteller Jorge Luis Borges und der Sänger Carlos Gardel, welcher sogar seinen eigenen Tisch im Tortoni dauerhaft für sich reserviert hatte. Hier servieren altmodisch gekleidete Kellner im wunderbar klassischen Interieur Kaffee und Kuchen und etwas für den kleinen Appetit.
Kaffee trinkt man in Argentinien gewöhnlich als starken und schwarzen café chico (Espresso), als café cortado (Espresso mit wenig Milch) oder einen café con leche (Milchkaffee).
Einwanderer
«Mein Vater stammt aus der Region Mainz», erzählt unser Kellner Cristian in fließendem Deutsch und stellt einen café cortado auf den Tisch. «Ich war aber noch nie außerhalb Argentiniens», ergänzt er etwas reumütig, als ob wir nun die Heilsbringer seien. 90% der Argentinier haben europäische Vorfahren, insbesondere aus Spanien, Italien und Frankreich, aber auch eine bedeutsame Anzahl Einwanderer stammt aus Deutschland.
Sein Vater sei als Matrose mit einem der Frachtschiffe hierher gekommen. Wegen gesundheitlicher Probleme musste er in Buenos Aires hospitalisiert werden. Und wie das Leben so spielt, verliebte er sich in eine Assistenzärztin, Cristians Mutter. Viel Zeit hatten wir nicht um noch mehr über Cristians Familiengeschichte zu erfahren, die vielen wartenden Gäste hätten das nicht gebilligt.
Auch wenn uns alles zu touristisch war und wir ein anderes Lokal als Stammcafé auserkoren hatten, ist das stilvolle Gran Café Tortoni eine herrliche Zeitreise in historischem Ambiente.
Kongresspalast und Palacio Barolo
Obwohl sie auf den ersten Blick wie eine einzige große Parkanlage wirkt, reiht sich an die Plaza del Congreso noch die Plaza Mariano Moreno und die kleine Plaza Lorea. Es ist ein munterer Treffpunkt von Jung und Alt. Der westlich der Plätze gelegene Kongresspalast wurde in Anlehnung an das Washingtoner Vorbild errichtet. Es ist der Sitz des argentinischen Nationalkongresses.
Unweit davon kannst du den Palacio Barolo besuchen. Der Palast zeigt einen einzigartigen architektonischen Stil, der das romanische und gotische Erscheinungsbild miteinander verbindet, gespickt mit Anspielungen auf Dantes Göttliche Komödie. Der Blick von der der Kuppel des Palacio Barolo auf die Plaza del Congreso und das weitgezogene Häusermeer ist eindrücklich. Das Gebäude war damals mit 100 m das höchste der Stadt. Sogar ein Leuchtturm thront obenauf.
Fußgängerzonen und Avenidas
Die Calle Florida und die Calle Lavalle sind die beschäftigten Fußgängerzonen und Bummelmeilen. Ein Shop reiht sich an den anderen, nur schon die Schaufenster halten einen beschäftigt. Die Avenida de Mayo, welche von der Plaza de Mayo westwärts führt, war einst die Prachtstraße von Buenos Aires.
Die eindrücklichste Allee ist heute wohl die Avenida 9 de Julio. Die schnurgerade Magistrale ist die angeblich breiteste Straße der Welt, mit zahlreichen Fahrspuren für Autos und Busse, sowie einer großzügigen Grünzone dazwischen. Zahlreiche Hotels, Wohn- und Bürogebäude flankieren die Avenida.
Mitten drin trotzt eines der Wahrzeichen von Buenos Aires, ein fast 70 m hoher Obelisk, ein Denkmal an den 400. Gründungstag der Hauptstadt. Rechtwinklig zweigt die Avenida Corrientes ab, der Broadway von Buenos Aires mit etlichen Theatern, Kinos, Buchhandlungen und einer Italien erblassen lassender Dichte an Pizzerias.
Teatro Colón
Eine der kunstvollsten Bauten ist das über 100 Jahre alte Teatro Colón. Der Prunkbau, ein Stilmix aus französischer und italienischer Renaissance, nimmt oberirdisch einen ganzen Häuserblock ein und unterirdisch erstreckt sich auf drei Ebenen eine ganze Opernstadt. Für einen Blick hinter die Kulissen, werden Führungen angeboten. Und wenn du schon da bist – natürlich unbedingt einen Blick auf das Programm werfen und dir eine der renommierten Vorführungen anschauen.
Infos zu den Touren durch das Teatro: www.teatrocolon.org.ar
Plaza San Martin
Der Platz trägt den Namen des argentinischen Nationalhelden General José de San Martin. Eine wahre Oase im geschäftigen Zentrum, mit einer angenehmen, ruhigen Atmosphäre und schattigen Stellen um dich zu setzen. Fliegenden Händler verkaufen argentinische Flaggen, gebrannte Erdnüsse und was sonst noch gerade hoch im Kurs steht. Die paseadores de perros (Hundesitter) führen an zahlreichen Leinen ganze Vierbeinermeuten aus. Bei der Plaza in unmittelbarer Nähe des Rio de la Plata und des Hauptbahnhofs steht der Uhrenturm Torre Monumental oder Torre de los Ingleses, eine Imitation des Londoner Big Ben. Das Geschenk der britischen Einwanderer erfolgte in Erinnerung an die Revolution im Jahre 1810, welche die erste von Spanien unabhängigen Regierung zur Folge hatte.
Sehenswürdigkeiten in den «barrios»
Die riesige Stadt erschließt sich dem Besucher über ihre eindrucksvollen barrios, denganz unterschiedlichen Stadtteilen: Das Künstlerviertel San Telmo, der pittoresken Arbeitervorort La Boca und die nördlichen Stadtteile Recoleta und Palermo, beide elegant und teuer. Wer mit Zeit und Muße durch die alten barrios schlendert, erlebt heute noch ein Buenos Aires, das den Charme des 19. Jahrhunderts ausstrahlt.
Palermo und Palermo Viejo
Wie so oft in einer Stadtentwicklung, haben anfänglich alternative Subkulturen den Stadtteil hip gemacht. Längst haben exklusive Modelabels, extravagante Galerien und edle Geschäfte Palermo für sich entdeckt. In den schmalen Straßen von Palermo Viejo locken Dutzende Cafés, Restaurants, Bars und Nachtclubs, sowie eine große Auswahl an Boutique Hotels. Auf dem Stadtplan sieht der Stadtteil Palermo sehr grün aus. Die weitläufigen Parkanlagen mit ihren Grünflächen sind beliebt für Wochenendausflüge.
Recoleta
In diesem prächtigen Stadtviertel wohnen die wohlhabenden Bürger von Buenos Aires. Zahlreiche Parks trotzen den Straßen und der Bauwut. Unter anderem der Friedhof «Cementerio de la Recoleta», mit seinen Tausenden von Mausoleen, wo auch eine von Argentiniens schillerndsten Persönlichkeiten ruht: Evita Perón (Webseite). Die letzte Ruhestätte von Evita Perón ist ein beliebtes Fotosujet. Besuchenswert ist das «Museo Nacional de Bellas Artes» mit einer eindrücklichen Kunstsammlung und Sonderausstellungen.
Infos zum Kunstmuseum findest du hier: www.bellasartes.gob.ar
San Telmo
Mit seinen engen Straßen, kleinen Plätzen und stimmungsvollen Hinterhöfen gilt San Telmo als beliebtes Wohnquartier. Einst war es die Heimat der gut betuchten Bewohner, bis eine Gelbfieberepidemie ihr Unwesen trieb und sie in den Norden der Hauptstadt zogen. Immigranten nahmen den Stadtteil in Beschlag und bereicherten das kosmopolitane Ambiente.
Jeden Sonntag am frühen Morgen wird auf der Plaza Dorrego eine merkwürdige Zeremonie wiederholt: Koffer, Kisten, Körbe werden herangeschleppt und der Inhalt auf Tischen, Eisengestellen und Ständen platziert, ein scheinbar wildes Durcheinander. Die «Feria de San Telmo», der lokale Flohmarkt nimmt Gestalt an.
Der von Kolonialgebäuden gesäumte Platz mit der wundervollen nostalgischen Atmosphäre und die umliegenden Gassen werden zur Fußgängerzone. Es gibt Trouvaillen aller Art. Immer gefragt sind Antiquitäten, Kunsthandwerk und Souvenirs mit argentinischen Legenden wie der Politikerin Evita Perón, dem Fußballstar Diego Maradona, dem Freiheitskämpfer Che Guevara und Papst Franziskus. Hier lädt alles zum Flanieren und Stöbern ein. Dazu werden unzählige Straßenmusiker wie magisch angezogen. Lausche der Musik und lass dich von den guten Vibes anstecken. Der Markt von San Telmo zieht jeden Sonntag etwa 20‘000 Besucher an, darunter ein hoher Prozentsatz von Touristen aus aller Welt.
La Boca und Caminito
Das Arbeiterviertel La Boca im Süden der Stadt entstand in den 1850er Jahren, als Argentinien einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte und die Häfen von Buenos Aires große Bedeutung für den Handel erlangten. Matrosen und Hafenarbeiter, meist italienischer Herkunft, bauten ihre Häuser aus dem Material der Schiffswracks.
So entstand United Colours of La Boca, die kunterbunten Häuser aus Holz, Eisen und Wellblech. Was früher bescheidene Behausungen darstellten, sind heute Restaurants, Cafés, Kunstgalerien und Touristenshops. Insbesondere die Fußgängerzone mit der berühmten Straße Caminito erfreut sich großer Beliebtheit. An Wochenenden ist das Quartier überlaufen von flanierenden Porteños und neugierigen Reisenden. Unter der Woche versprüht La Boca deutlich mehr Charme.
Das alte Hafenviertel La Boca beheimatet auch La Bombonera, eines der berühmtesten Fußballstadien weltweit. Die Nähe der Sitzreihen zum Spielfeld und die Leidenschaft der Fans des Heimteams Boca Juniors erzeugt jedes Spiel ein einzigartiges Ambiente. Du kannst an einer Stadiontour teilnehmen und im Museum Boquense das Vermächtnis des argentinischen Fußballgotts Diego Armando Maradona näher kennenlernen.
Puerto Madero
Puerto Madero ist das Glitzerviertel von Buenos Aires. Teile der alten Hafendocks wurden in moderne Wohntürme und Bürohochhäuser verwandelt. In die alten Backsteinspeicher sind schicke Restaurants und trendige Bars eingezogen.
Auf Initiative von unseren argentinischen Freunden Guillermo und Josefina haben wir uns abends in Puerto Madero in einer traditionellen parrilla verabredet, dem Grillrestaurant «Cabaña Las Lilas»… um 22:00 Uhr. Zuerst trauten wir unseren Ohren nicht. Aber tatsächlich ist dies die übliche Essenszeit. Argentinische Lebensart wird allnächtlich zelebriert in Tausenden Restaurants der Hauptstadt.
Das Steak zelebrieren
«Das Bife sollte möglichst dick geschnitten sein», erklärt uns Guillermo. «Und der vino tinto sollte aus der vom Weinbau geprägten Region von Cafayate stammen, in der Anden-Provinz Salta», ergänzt Josefina schmunzelnd. Aber wir haben sie sowieso überführt, genau dorther kommt sie nämlich.
«Bife de Chorizo ist ein Sirloin-Steak, Ojo de Bife ein Ribeye-Steak und Chorizo eine scharf gewürzte Wurst», geht Guillermos Unterrichtung in Fleischkunde weiter. Da wir möglichst alles probieren wollten, entschieden wir uns für eine parrillada, also eine gemischte Grillplatte mit all diesen Köstlichkeiten darauf. Dazu verschieden kleine Vorspeisen und eine Flasche Malbec Rotwein, aus Josefinas Heimatstadt Cafayate.
Die «Cabaña Las Lilas» ist ein sehr edles Restaurant. Der Tisch mit Blick auf den Hafen war traumhaft, die Qualität des Fleischs erstklassig, sehr zart, saftig und voller Geschmack. Jedoch sind die Preise überzogen wie wir finden. Wobei für diesen speziellen Abend mit unseren Freunden war es uns das wert.
Naturschutzgebiet Reserva Ecológica Costanera Sur
Zwischen Puerto Madero und dem Río de la Plata befindet sich das größte Naturschutzgebiet in der Agglomeration von Buenos Aires. Nur wenige Straßenzüge vom Zentrum weichen die Wolkenkratzer und der Verkehr dem 350 Hektar großen Naherholungsgebiet mit Lagunen, Sümpfen und Erlenwälder. Von hier hast du einen tollen Blick auf die Skyline von Buenos Aires. Der Costanera Sur Park ist ideal zum Fahrradfahren, Joggen, Spazieren und Picknicken.
Die Passion für den Tango und Fußball
Der Tango tanzt in Buenos Aires
Der Tango halt durch die Stadt: Als spontanes Tänzchen in den Gassen von La Boca, ein Tanz in einem spezialisierten Lokal, als Tanzkurs in einer der vielen Schulen oder als pompöse Dinner-Show. Da lässt du dich am besten anstecken von der Lockerheit und Vitalität der Porteños, die leidenschaftlich tanzen und den Tango sehnsüchtig lieben.
Entstanden ist die Musik Ende des 19. Jahrhunderts in den argentinischen Bordellen. Salonfähig wurde der Tango in den 1920er und 1930er Jahren, unter anderem durch die populären Lieder von Carlos Gardel (1890-1935). Der weltberühmte Tangosänger ist allgegenwärtig. Zu seinen Melodien wird noch heute in den traditionellen milongas getanzt.
Eine kleine, aber bemerkenswerte Hommage an Tangos berühmteste Stimme findest du im «Museo y Casa Carlos Gardel». Es zeigt die frühen Jahre des Sängers in Frankreich und Argentinien, seine musikalische und filmische Karriere und seinen tragischen Tod bei einem Flugzeugabsturz auf dem Höhepunkt seines Erfolgs.
Reise für den Tango
Der Tango ist nicht mehr nur Sache der Porteños, er ist längst zu einem Reisegrund geworden. Viele Besucher möchten in der Wiege des Tangos den Tanz erlernen, es ist zu einem lukrativen Geschäft geworden. Spezialisierte Tanzschulen und Privatlehrer decken die starke Nachfrage ab.
«Der Tango ist ein Kulturphänomen», sagt Giovanni Pugliese, ein Tangolehrer, den wir außerhalb seiner Wirkungsstätte in einem Kaffeehaus kennengelernt haben. «Der Tango ist die authentischste Form argentinischer Volkmusik. Er war und ist eine Reflektion unserer tagtäglichen Wirklichkeit.»
In Buenos Aires gibt es unzählige Tangoclubs und Tanzlokale, milongas genannt. Häufig finden auch Tanzkurse oder prácticas (Übungsstunden) statt. Einige milongas bieten ihre eigenen Showeinlagen. Wenn du zwei linke Beine hast oder ganz einfach lieber auf der passiven Seite bist, solltest du eine Tango-Show besuchen, oft kombiniert mit einem üppigen Abendessen.
Empfehlenswerte milongas sind:
- La Catedral: Unkonventionell, ohne Dresscode
- Maldita Milonga: Gegen Mitternacht finden professionelle Tanzvorführungen statt:
- Centro Cultural Torquato Tasso: Erstklassige Live- und Tangomusik:
Fußball ist König
Gleichauf bei der Wichtigkeit ist der Fußball. Sieben Mannschaften aus Buenos Aires kicken in der argentinischen Primera División. Buenos Aires ist die Welthauptstadt des Fußballs. Legendär ist die ewige Rivalität der beiden südamerikanischen Top-Clubs River Plate und Boca Juniors, wo vormals der argentinische Nationalheld Diego Armando Maradona gespielt hatte.
Boca gegen River, der arme Süden trifft auf den feinen Norden, ein Klassiker den sich kein Fußballfan entgehen lassen möchte. Der Superclasico ist das sportliche Großereignis des Jahres in Argentinien und eines der brisantesten Stadtderbys weltweit.
Live Fußball
Der Besuch eines Fußballspieles der Boca Juniors im Stadion La Bombonera, was übersetzt Pralinenschachtel heißt oder von River Plate im Stadion El Monumental, ist eine wahre kulturelle Bereicherung.
An unserem Wochenende in Buenos Aires hatte River Plate ein Heimspiel. Leider gab es keine Möglichkeit die Tickets online zu besorgen. Wir mussten über einen Veranstalter ein Package buchen. Der höhere Preis wurde mit dem inkludierten Transfer vom Hotel ins Stadion und zurück rechtfertigt. Nach anfänglicher Skepsis hat sich der Aufpreis jedenfalls gelohnt. Erstens dank den erhaltenen Insiderinfos zum Nationalsport Argentiniens und zweitens, weil unser Guide die notwendigen Kontakte hatte, um uns schnell und sicher durch die Sicherheitskontrollen zu lotsen. Leider weiß ich wissen wir den Namen des Veranstalters nicht mehr. Erkundige dich einfach in deinem Hotel oder bei der Tourist Information nach anerkannten Ticketbrokern.
Reiseinfos und Reisetipps
Hotels und Unterkünfte
Selbstverständlich bietet Buenos Aires die ganze Palette an Unterkünften, von preisgünstigen Backpacker Hostels über komfortablen Hotels bis zu Boutique-Hotels und hochpreisige Stadthotels. Siehe Angebote bei booking.com*
Touren und Ausflüge in Buenos Aires
Citytour mit dem Fahrrad
Wir warten begeistert von der geführten Rundtour mit dem Fahrrad. Wir haben bei «La Bicicleta Naranja» (www.labicicletanaranja.com) die Südtour gebucht. Sie führte uns durch die Stadtteile von San Telmo und La Boca mit der Calle Caminito und dem Stadion der Boca Juniors. Dazu lernten wir den modernen Ortsteil Puerto Madero kennen und das Naturreservat Monserrat.
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