Einmalige Tierwelt im südamerikanischen Archipel
Die Galapagos Inseln in Ecuador sind bekannt für ihre einmalige Tierwelt. Im Nationalpark kannst du dich mit Seelöwen am Strand sonnen, die Blaufußtölpel beim Hochzeitstanz bewundern, mit Haien tauchen, die riesigen Galapagos Schildkröten ausspionieren, Pinguine beim Fischfang beobachten und mit Leguanen um die Wette faulenzen.
Reisetipps Inselhüpfen im Galapagos-Archipel
Galapagos besteht aus etwa einem Dutzend größeren und vielen kleineren Inseln, die etwa 1000 km vor dem südamerikanischen Festland liegen. Das ganze Gebiet ist im «Parque Nacional Galápagos» (offizielle Webseite: www.galapagos.gob.ec) geschützt. Zu den verschiedenen Inseln kommst du nur mit einer geführten Gruppe auf einem Kreuzfahrtschiff. Wir haben unsere Tour bei einer lokalen Agentur in Quito gebucht. Auch das notwendige Flugticket mit TAME auf die Insel Baltra konnten sie uns ausstellen.
Kreuzfahrt mit der Gaby II
Es wurde gemunkelt, dass Gaby I gesunken sei, aber die Nummer 2 erwies sich als zuverlässiges Kreuzfahrtschiff. Es bot Platz für rund 20 Leute und 4-5 Crewmitglieder wie den Kapitän, Matrosen, Koch und den Guide. Das Leben auf der Gaby II war sehr aktiv und abenteuerlich. Täglich wurden mehrere Ausflüge auf den verschiedenen Galapagos Inseln unternommen. An Land gelangte wir als Trockenlandung mit einem kleineren Zubringerboot oder als Naßlandung mit Flossen und Schnorchel schwimmend. Gegessen und geschlafen wurde immer auf dem Schiff. Da die Distanzen von Insel zu Insel recht groß sein können, sind wir über Nacht oft noch einige Stunden weiter gefahren, damit es am nächsten Morgen gleich wieder etwas Spannendes auf einer neuen Insel zu entdecken gab.
Wegen den strengen Bestimmungen des Nationalparks zum Schutze des Tier- und Pflanzenraums, können die Inseln nur auf vorgegebenen Pfaden in Begleitung eines offiziellen Guides erkundet werden. Auf etlichen kürzeren Wanderungen konnten wir die faszinierende Tierwelt beobachten und die Eigentümlichkeiten der Inseln erforschen.
Also, Leinen los und ab geht’s auf unsere 8-tägige Kreuzfahrt zu den Galapagos Inseln.
1. Tag: Insel Baltra und Santa Cruz
Isla Baltra
Der meist genutzte Flughafen der Galapagos Inseln befindet sich auf der Insel Baltra, welche wir von Quito und Guayaquil kommend angeflogen haben. Hier erfolgte die Einschiffung auf unser relativ kleines Galapagos-Kreuzfahrtschiff Gaby II.
Isla Santa Cruz
Nachmittags ankerten wir vor der Insel Santa Cruz und schwammen und tauchten mit Schnorchel und Flossen zum Strand von Las Bachas. Hier besuchten wir zwei Lagunen mit kleinen Flamingo-Kolonien.
2. Tag: Insel Plaza und Santa Fé
Islas Plaza
Die beiden kleinen Islas Plaza liegen gleich östlich von Santa Cruz. Wir besuchten die Insel Plaza Sur. Typisch und bemerkenswert war der rote Korallenstrauch, der nun in der Trockenzeit wie einen roten Teppich bildete. In der Regenzeit jedoch sind seine Blätter saftig grün und das Landschaftsbild ändert sich komplett.
Unter den vereinzelt herumstehenden Opuntien (Kakteengewächs) verharrten die Leguane und guckten uns gelangweilt nach. Kleinen Drachen glichen die gelblich-orangen Landleguane mit ihren Punk-Frisuren und Rückenkämmen. Auf dem Lavagestein entlang der Küste sonnten sich die Seelöwen und und Seevögel wie Möwen und Tölpel gingen ihrem geschäftigen Alltag nach. Wir schnorchelten um die Insel Plaza Norte, in mitten vieler leicht beißenden oder kitzelnden Kleinfischen.
Isla Santa Fé
Während wir an Bord des Bootes einen Lunch einnahmen, tuckerte wir in südwestliche Richtung zur Insel Santa Fé. Unzählige Seelöwen begrüßten uns hier. Die Männchen überwachten kritisch die Weibchen und die Jungen. Wir unternahmen einen längeren Spaziergang durch einen Kakteen-Wald bis zu den Klippen der Küste, wo wir Meerechsen bestaunten.
3. Tag: Insel Española
Über Nacht hatten wir die abgelegene Insel Española, auch Hood Island genannt, erreicht. Wir besuchten zuerst die Gardner Bay und spazierten entlang einem weißen Sandstrand voller Seelöwen. Das Highlight war jedoch ein Schnorchel Trip zum Turtle Rock, einem in der Bucht gelegenen Felsbrocken. Es gab zwar keine Schildkröten, dafür aber konnten wir unter uns zwei Haie beobachten. Leider lief genau jetzt ein luxuriöses Kreuzfahrtschiff in die Bucht ein und vertrieb die Haie.
Der zweit Besucherstandort auf der Insel Española ist die Punta Suárez, einer der attraktivsten Orte auf Galapagos für die Vogelbeobachtung. Kolonien von Masken- und Blaufußtölpel fühlen sich hier sehr wohl. Wir hatten sogar das Glück den Hochzeits- oder Brauttanz der Blaufußtölpel beobachten zu können. Unbeholfen watschelte ein Albatros auf den Klippen umher. In der Luft bewiesen die Pelikane ihre Eleganz beim Fliegen und ihre Kaltblütigkeit beim Fischfang.
Eindrücklich war das Blasloch. Durch den Druck des Wellengangs schoss eine bis zu 20 m hohe Wasserfontäne durch einem Spalt in der Küstenklippe.
4. Tag: Insel Floreana
Bei der Punta Cormorant überquerten wir einen Hügel zu einem Strand mit so feinem Sand wie Mehl. Bei einer Lagune hielten sich einige Flamingos auf. Einige waren mit Essen beschäftigt, andere hielten einbeinig ein Schläfchen.
Die Corona del Diablo (Teufelskrone) ist ein versunkener Vulkankrater, ideal zum Tauchen und Schnorcheln.
Die Post Office Bay ist ein mit angeschwemmtem Holz und Fässern gezimmertes Postbüro im Freien. Das System sieht vor, dass die Reisenden die für ihr Heimatland adressierte Post mitnehmen und daheim verschicken. Ganz interessant ist es sowieso, die eigentlich nicht für sich bestimmte Post zu durchstöbern.
Sogar einen Fußballplatz gab es auf der Insel Floreana. Wir spielten gegen die Crew unseres Bootes. Trotz unserer international zusammengesetzten Mannschaft verloren wir ziemlich hoch gegen die Barfuß spielenden, südamerikanischen Ballkünstler.
5. Tag: Insel Santa Cruz
Wir kehrten zur Insel Santa Cruz zurück. Sie ist die zweitgrößte Insel und dazu geographischer wie auch touristischer Mittelpunkt des Galapagos-Archipels. Das Städtchen Puerto Ayora ist die größte Ortschaft der Inseln, mit ca. 12’000 Einwohnern. Die meisten Einheimischen leben direkt oder indirekt vom Tourismus.
Hier befindet sich die Charles-Darwin-Forschungsstation und die Verwaltung des Galapagos Nationalparks. In einem kleinen Museum wird die Geschichte und Entwicklung der Inseln und der Tierwelt erläutert.
Sehr wichtig ist das Aufzuchtprogramm der Galapagos Schildkröten. Die Reisenden bekommen die einmalige Gelegenheit die etwa 250 kg schweren und bis 150 Jahre alt werdenden Riesenschildkröten zu bewundern. Bei unserem Besuch war ein Männchen auf einem Weibchen lautstark bemüht für Nachwuchs zu sorgen.
Nachmittags unternahmen wir einen längeren Spaziergang bis zum Lavatunnel. Mit 2 Kilometer Länge und 10 Meter Höhe ist er einer der größten Lavatunnels der Welt.
Etwas westlich von Puerto Ayora erstreckt sich die Tortuga Bay, ein hübscher weißer Sandstrand, ideal zum Baden und Chillen. Der Weg ist teilweise mit Lavasteinen gepflastert und führt durch das typische Landschaftsbild mit den Opuntien-Kakteen.
6. Tag: Insel Rábida und Santiago
Isla Rábida
Die Insel Rábida präsentierte einen eindrücklichen roten Sandstrand, wo sich junge Galapagos-Seelöwen tummelten. Sie watschelten auf Vorder- und Hinterflossen ungeschickt, aber mitunter erstaunlich schnell. Unter Wasser sind sie im Element und sehr elegante Schwimmer.
Isla Santiago
Die Insel Santiago diente früher den Piraten als Versteck nach Beutezügen in Ecuador und durch ganz Südamerika. Unsere Landung erfolgte an einem schwarzen Lavastrand mit zahlreichen sich sonnenden Meerechsen. Diese haben auf der ganzen Welt keine Artverwandten. Es ist die einzige Echsenart, die ins Wasser geht.
Weiße Reiher jagten ihrem Frühstück nach, den Krabben und Krebsen. Kleine Schildkröten brachten sich in Sicherheit, als wir uns näherten. Wir spazierten der Küste entlang zu einer natürlichen Steinbrücke und zu Darwin’s Toilet. Das Naturphänomen besteht aus einem Loch im Boden, welches sich bei Wellengang mit schäumendem Wasser füllt und sich dann wieder selbst wegspült. Eben wie bei einer Toilette.
7. Tag: Insel Santiago und Bartolomé
Isla Santiago
Bei der Sullivan Bay führt ein Weg über ein nur etwa 200 Jahre altes Lavafeld. Die einmaligen, natürliche Formationen sehen aus wie viele ineinander geflochtene Stahlkabel.
Isla Bartolomé
Auf der Insel Bartolomé wanderten wir auf den Vulkan hoch. Der Panoramablick über die unwirkliche Landschaft mit dem Krater und Lavafeld ist einfach fantastisch. Die Landenge mit dem Zwillingsstrand und der skurrilen Felsnadel Pinnacle Rock im Hintergrund, wurde von uns diskussionslos zur schönsten Aussicht auf Galapagos gewählt.
Wir stiegen über das Lavagestein runter und spazierten dem Strand entlang zum Pinnacle Rock. Hier schwammen und schnorchelten wir mit den niedlichen Galapagos-Pinguinen um die Wette. Dies sind die kleinsten und vom Südpol am weitesten entfernt lebende Art Pinguine. Sie fühlen sich nur auf denjenigen Inseln wohl, welche vom kalten Humboldt-Strom umspült werden.
8. Tag: Insel Seymour
Die letzte Insel auf dem Reiseprogramm unserer Kreuzfahrt war die Isla Seymour. Bekannt ist Seymour für seine großen Kolonien Blaufußtölpel und Fregattvögel. Wir beobachten wie ein Männchen und Weibchen umeinander tänzelten im Balzritual. Die Männchen der Fregattvögel werben durch das Aufblasen des roten Kehlsackes um die Gunst der Weibchen. Pelikane kreisten über uns und dann ließ sich einer in unserer unmittelbaren Nähe nieder.
Die Insel Seymour liegt leicht nördlich der «Flughafen-Insel» Baltra. Voller unvergesslicher Eindrücke verließen wir unser Kreuzfahrt-Boot und kehrten mit dem nächsten Flug aufs Festland von Ecuador zurück.
Reiseinformationen
Anreise
Regelmäßige Flugverbindungen nach Baltra bietet die ecuadorianische Fluggesellschaft TAME ab Quito, oft mit Zwischenlandung in Guayaquil. Dort wird man meist abgeholt und zu seinem Kreuzfahrtschiff gebracht. Alternativ gelangst du mit einer Fähre auf die Insel Santa Cruz. Von dort mit dem Bus weiter nach Puerto Ayora, in die größte Ortschaft des Galapagos-Archipels.
Rundreisen
Am besten lernst du die Galapagos Inseln auf einer mehrtägigen Rundreise mit einem Boot kennen. Empfehlenswert ist eine Expedition von mindestens 8 Tagen. Um auch zu den äußersten Inseln des Archipels zu gelangen, brauchst du etwa zwei Wochen und ein entsprechendes Budget. Alternativ können von Puerto Ayora aus Tagesausflüge zu den umliegenden Inseln unternommen werden.
Galapagos-Kreuzfahrten
Die Preise variieren je nach Dauer und Komfort des Schiffes. Budget-Boote verlangen für eine 4-tägige Tour ca. USD 600. Luxuriöse Kreuzfahrtschiffe können für eine 14-tägige Rundreise gut USD 9000 kosten. Die Kreuzfahrt zu den Galapagos Inseln kannst du schon zu Hause in einem Reisebüro oder bei einem renommierten online-Anbieter buchen.
Backpacker und Globetrotter, welche zeitlich flexibel sind, können sich auch in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito oder auf der Insel Santa Cruz nach einem Last-Minute-Deal umsehen. Wir haben unser Schiffsreise mit Gaby II bei einer lokalen Agentur in Quito zu einem sehr attraktiven Preis gebucht. Die Kosten betrugen nur noch noch rund die Hälfte der online-Angebote.
Beste Reisezeit
Die Galapagos Inseln können das ganze Jahr über bereist werden.