Hanois Sehenswürdigkeiten – unsere Highlights
Bummle durch das lebhafte Hanoi Old Quarter. Weiche dem Zug in der weltbekannten Train Street aus. Schieße ein Fotos der Ein-Säulen-Pagode. Überquere den Roten Fluss auf wackeligen Betonplatten. Wandle auf den Spuren des Sozialismus und der düsteren Jahre des Vietnamkrieges. Besuche das Mausoleum von Ho Chi Minh. Spaziere entlang dem Hoan Kiem See. Geniesse das Nachtleben in der Walking Street. Das ist die quirlige Hauptstadt Hanoi, mit seinen Sehenswürdigkeiten und unseren Highlights.
Willkommen in Hanoi
Nach der Landung am Flughafen in Hanoi, fasse ich das Gepäck und schreite nach draußen. Ich habe das Angebot vom Hotel genutzt und lasse mich von einem Fahrer abholen. Leider steht da keiner mit einem Schild, wo Stefan draufsteht. Da steh ich dann blöd rum. Wohl deshalb werde ich sofort von mehreren hilfsbereiten, bis meist aufdringlichen Taxifahrern belagert. Kurios, sie machen mir Fahrpreise ohne ihnen gesagt zu haben, wohin ich fahren will. Nach kurzer WhatsApp Nachricht der Hotel Rezeption, wird mir mitgeteilt, der Fahrer sei im Stau gestanden. Und siehe da, dann sehe ich endlich das Schild mit meinem Namen drauf und los geht’s zum Hotel.
Auf den Spuren des Sozialismus
Der Urvater der sozialistischen Republik Vietnam, Ho Chi Minh, ist bis zum heutigen Tage beliebt und verehrt. Sein Bildnis fehlt im Alltag weder auf großen Postern an Straßen, noch auf allen Geldscheinen. Der Besuch des Ho Chi Minh Mausoleums gehört zum festen Reiseprogramm und zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Hanoi. Eintritt frei gegen etwas Wartezeit.
Nach dem Besuch des Mausoleums gibt es gegen eine geringe Eintrittsgebühr Zugang zu seinem ehemaligen Ort des Wirkens und Lebens, bis zu seinem Tod im Jahr 1969. Marx und Lenin sind Vorbilder in seinem Schaffen der sozialistischen Republik Vietnam. Rund um den Präsidentenpalast befinden sich in einer kleinen gepflegten Parkanlage Wohn- und Arbeitsgebäude des ehemaligen Präsidenten. Auch ein kleiner See zur Entspannung fehlt nicht.
Rund um das Mausoleum befinden sich viele Botschaften aus aller Welt, dementsprechend ist diese Gegend mit reichlich Militär, Polizei und Wachpersonal gut gesichert.
Gegen Ende des Rundganges kommt man zum Ho Chi Minh Museum, mit verschiedenen Ausstellungen. Besuchenswert ist zudem die eigentlich recht kleine Einsäulenpagode, welche auch ein Foto wert ist, wenn man schon mal in der Nähe ist.
Auf den Spuren des Krieges
Die Ursachen des Vietnamkrieges sind vielschichtig. Die meisten verbinden ihn mit kämpfenden amerikanischen Soldaten gegen die »Vietcong« und unzähligen Bombardierungen. Das ist ein Teil dieser traurigen Geschichte. Es gibt eine Vorgeschichte, genaue Einzelheiten lassen sich im Web recherchieren. In Kurzform die wichtigsten Zeitabschnitte:
1954 wird das Land Vietnam von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig. Kurz danach spaltet es sich ins kommunistische Nordvietnam und ins an die USA orientierte Südvietnam. Ab 1955 beginnt ein blutiger Bürgerkrieg zwischen dem sowjetisch und chinesisch unterstützten Norden und dem amerikanisch unterstützten Süden. Die USA tritt nach dem Tonkin Zwischenfall vom August 1964 einige Monate später direkt in den Krieg ein und bombardiert im Februar 1965 den Norden. Später weiten sich Bombardierungen und Kampfhandlungen der Amerikaner am Boden auch auf Laos und Kambodscha aus, jedoch alles ergebnislos.
Im Januar 1973 schließen die USA einen Waffenstillstand mit Nordvietnam und ziehen bis März alle US-Truppen ab. Am 30.April 1975 endet der Vietnamkrieg mit der Eroberung der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch Nordvietnam. 1976 wird Vietnam offiziell unter einer kommunistischen Regierung wiedervereinigt.
Im historischen Museum Bao Tang Khong Quan direkt am Flaggenturm erfährt man viel mehr Einzelheiten zum Kriegsverlauf. Die Menschen dort haben in diesen grausamen Jahren so viel Leid erlebt. Heutzutage sind Gäste aus aller Herren Länder herzlichst willkommen.
Sehenswürdigkeiten im Hanoi Old Quarter
Geschäftiges Treiben, Touristen werden mit der Fahrrad Rikscha umhergefahren, kleine Busse befördern Passagiere zu ihren Zielen, Straßenhändler bieten Früchte an und dazwischen immer eine Unzahl an Rollern. Autos sind im Straßenbild in absoluter Unterzahl, Vietnam ist Weltmeister im Roller fahren.
In der Altstadt sind unzählige Geschäfte aneinandergereiht, man findet dort praktisch alles was das Herz begehrt. Besonders attraktiv sind »Marken Klamotten« zu sehr erschwinglichen Preisen.
Am Stadttor von O Quan Chuong treffe ich auf eine kleine Gruppe Touristen mit einem Guide, denen schließe ich mich mal kurz an, was ihnen gar nicht auffällt. Sicher geht es zu einer nächsten Sehenswürdigkeit.
Mein Haarschnitt ist soweit ganz in Ordnung, also kein Zwischenstopp nötig. Weiter geht es in Richtung Bahnhof Ga Long Bien an der bekannten Long Bien Brücke, die über den Roten Fluss führt.
Die Bahnstrecke ist in Betrieb, jedoch fahren nicht allzu oft Züge, dafür jede Menge Roller in beiden Richtungen. Wer möchte kann die Brücke auf einem schmalen äußeren Fußweg aus aneinandergereihten Betonplatten in etwa 30 Minuten überqueren, also gesagt und getan. Es sei bemerkt, das Geländer an der Seite ist nicht besonders hoch, besonders in der Mitte der Brücke.
Auf dem Fluss fahren pausenlos schwerst beladene Lastenkähne flussabwärts. Schiffsdeck und Ladekante ragen meist nur einige Zentimeter übers Wasser, aber sie schwimmen.
Wer noch einen Kampfhahn braucht, wird hier an der Straße fündig und kann diesen käuflich erwerben. Habe nicht nachgefragt, aber später erfahren, dass das Bündel meiner Millionen Dong in der Hosentasche ganz sicher nicht dafür gereicht hätte.
Tag- und Nachtleben in Hanoi
Ich bin Samstagnachmittag hier und ringsherum sind Tausende »Hanoier« und Touristen unterwegs. Einfach spazieren, mal einen Kaffee (natürlich auf Eis!) oder einen leckeren Fruchtsaft aus dem Mixer (auf viel Eis!), denn Vietnams Norden ist im März bei um 30° C auch noch gegen 16 Uhr schweißtreibend. In der Nähe bewundere ich fußläufig das Opernhaus und einfach das ganze Treiben drumherum.
Heute habe ich noch eine Verabredung zum Abendessen mit meinem Kollegen Anh, bis dahin ist aber noch etwas Zeit. Also erstmals ein kühles Getränk in einer der unzähligen Straßencafés und alles Erlebte setzen lassen.
Später nehme ich ein Grab Motorcycle Taxi und fahre zur bekannten Bierkneipe Quan Bia 37. Anh sitzt schon im sehr gut besuchten Biergarten und wir begrüßen uns herzlich. Er erklärt mir von der Hausspezialität, dem täglich frisch gebrauten Bia Hoi, Bia bedeutet einfach Bier. Es wird täglich ohne Konservierungsstoffe gebraut und am gleichen Tag konsumiert. Wir bestellen uns einen Krug davon und beeilen uns damit fertig zu werden, bis morgen darf ja nix mehr übrig sein.
Plötzlich stehen allerlei Leckereien auf dem Tisch, manche kann man direkt anpicken und essen, andere etwas zubereiten. Ich erinnere mich bis heute sehr gerne an verschiedene Fleischarten, eingewickelt in Feigenblätter, absolut lecker.
Ein nächtlicher Besuch in der Walking Street mit unendlicher Dichte an Restaurants und Kneipen jeder Preisklasse schließen den Samstag bestens ab.
Spektakuläre Train Street
Mehrmals pro Tag bzw. Nacht positionieren sich Reisende aus aller Welt links und rechts der Gleise, um beim Spektakel der vorbeifahrenden Züge aus (aller-) nächster Nähe den richtigen Nervenkitzel abzubekommen. Es ist immer wieder faszinierend diesem besonderen Schauspiel beizuwohnen.
Die Bahnstrecke schlängelt sich von Süden kommend am Ga Ha Noi (Hauptbahnhof) Richtung Nordwesten durch die dicht bebaute Stadt. Es gibt mehrere Zugänge zu Lokalen und kleinen Restaurants überall daran, ich besuche den nördlich vom Hauptbahnhof gelegenen Streckenabschnitt in der Nähe vom Old Quarter.
Die Betreiber der Lokale direkt am Gleis laden an bestimmten Zugängen Besucher sehr freundlich ein. Die Wartezeit bis der Zug kommt, kann schon mal einige Getränke dauern. Wenn jedoch kein Platz mehr vorhanden ist, also wenn der Zug wirklich naht, dann wird man auch mal eher etwas ruppig wegen Platzmangel und aus Sicherheitsgründen abgewiesen.
Kurz bevor die Bahn durchfährt, heißt es alles zusammenpacken was zu nah am Gleis ist. Es kann ein ganzer Zug sein oder aber auch nur eine Lokomotive, wobei sich bei letzterer das Spektakel in Grenzen hält. Habe einen Abend zwei Durchfahrten erlebt, jeweils nur mit der Lok, beim zweiten Mal konnte ich nur noch lachen, immerhin kam sie aus der anderen Richtung. Am besten im Hotel nachfragen, wann ein ganzer Zug durchfährt, dies passiert eher tagsüber. Auskünfte vom Hotelpersonal waren immer weitaus zutreffender als interessenbedingte Infos von der Straße.
Reiseinformationen und Reisetipps
Hotel und Unterkunft
Für die Erkundung der Stadt ist es empfehlenswert, sich in der Nähe der Altstadt einzuquartieren. Ein gutes Stadthotel der mittleren Preisklasse ist z.B. das Hanoi Sky Hotel ca. 35$ pro DZ mit sehr guter Lage zu vielen Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Distanz. Das Hotelpersonal spricht gut Englisch und steht bei allen Fragen der Reisenden kompetent zur Seite.
Unterwegs in Hanoi mit Grab Motorrad Taxi
Für längere Distanzen empfiehlt sich ein Grab Motorcycle Taxi, womit man sich schnell und sehr preisgünstig fortbewegen kann. Gebucht wird in der App, Fahrer kommt nach wenigen Minuten und man wird mit Namen angesprochen. Sobald geschehen, reicht er dem Mitfahrer den grünen Helm und los geht’s im frischen Fahrtwind zum Ziel. Ich reise allein und da reicht natürlich ein Roller.
Leider weiß ich bis heute nicht, wie bzw. ob man von einer Telefon App einen zweiten Roller rufen kann oder das mit einem zweiten Telefon geschehen muss. Mehrere Reisende sollten sich ein Grab Car Taxi rufen, das ist zwar langsamer im Stadtverkehr und natürlich etwas teurer, hat aber Klimaanlage.
Geführte Tour oder auf eigene Faust
Ich habe keinen Guide für die Stadt angeheuert. Sicher sind mir dadurch einige spezielle Orte und Dinge entgangen. Trotzdem bin ich in vollem Genuss des überwältigendem Treibens der Stadt, weiß gar nicht, ob ich noch mehr Eindrücke brauchen kann.
Reise durch Vietnam
Die vietnamesische Hauptstadt Hanoi ist der Start für mein Reiseabenteuer durch ganz Vietnam. Die Reiseroute führt mich von Hanoi zur Halong Bucht und die Insel Cat Ba, zu den Sehenswürdigkeiten der Provinz Ninh Binh, in die Kaiserstadt Hue und an den Strand von Hoi An. Schlussendlich reise ich nach Saigon, in die Metropole ganz im Süden Vietnams.