Salzsee, Wüste, Inseln und Vulkane
Der Salar de Uyuni ist die grösste Salzebene der Welt. Mittendrin liegt die von grünen Kakteen übersäte Insel Incahuasi – ein wahrlich surrealistisches Bild. Die Landschaft im Südwesten von Bolivien ist weltweit einzigartig mit dem Salzsee, Wüste, Inseln und Vulkanen. Komm mit und erlebe das fantastische Naturschauspiel auf einer Rundreise mit den Welt Explorer.
Provinzstadt Uyuni
Uyuni liegt verloren in einer wüstenähnlichen Landschaft auf 3670 m. Der Ort mit seinem Wild-West-Flair ist das Epizentrum für Reisende und Touristen die gerne die riesige Salzoberfläche Salar de Uyuni und den wunderschönen Südwesten Boliviens kennenlernen möchten.
Die Bolivianer assoziieren Uyuni mit der dauernden Kälte. Bitterkalt und trostlos ist es hier auf der Hochlandöde. 12‘000 Einwohner tun sich das an. Viele davon profitieren direkt oder indirekt vom Tourismus. Der Abbau von Salz und anderen Mineralien sowie der militärische Aussenposten verschaffen weitere Arbeitsplätze.
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Zugfriedhof «Cementerio de Trenes»
Die einzige echte Attraktion von Uyuni ist der «Cementerio de Trenes». Der Eisenbahnfriedhof ist die Endstation für in die Jahre gekommene Dampflokomotiven und Waggons, welche in der Wüste um die Wette rosten. Sie erinnern an lange vergangene Zeiten, als Uyuni noch ein wichtiger Güterbahnhof war. Die Bahnstrecke diente dem Transport von Salz und Mineralien zwischen Bolivien und der Pazifikküste von Chile.
Einige Spassvögel haben sich auf den eisernen Kolossen mit Sprüchen verewigt: «Asi es la vida», so ist das Leben. «Se necesita un mecanico con experiencia… urgente!», Mechaniker mit Erfahrung gesucht… dringend! Der Zugfriedhof bietet wunderbare Fotosujets, solltest du keinesfalls verpassen.
Salar de Uyuni
Tour durch die Salzwüste
In Uyuni boomt der Tourismus. Eine nicht überschaubare Anzahl Reisebüros und Touroperator bieten alle ähnliche Rundreisen zum Salzsee und zu den im Südwesten gelegenen Highlights von Bolivien an. Am Morgen früh begab ich mich zur zentralen Plaza Arce beim Glockenturm und liess mir einige Angebote erläutern.
Die Wahl fiel auf eine nicht alltägliche Route mit einem grösseren Radius auf dem Salzsee, bis zum Vulkan Tunupa und einer Übernachtung in einem Salzhotel. Die Mitreisenden standen sogar schon reisebereit im Büro. Unter Zeitdruck hetzte ich zurück ins Hotel, um mein Backpack fertig zu packen und eine Kleinigkeit zu frühstücken. Eine Stunde später sass ich dann tatsächlich bereits in einem Toyota Land Cruiser und die Reise konnte losgehen.
Salz-Check
Sechs Besucher passten in den Jeep, das Gepäck und die Versorgung waren auf dem Dach befestigt worden. Mit von der Partie waren die beiden Engländerinnen Judy und Olivia, Paolo und Elena aus Italien, der Neuseeländer Elliott und der wichtigste Mann an Bord: German der Reiseleiter, Fahrer, Mechaniker und Koch in Personalunion.
Schnell liessen wir die Ortschaft Uyuni und die sandige Wüste hinter uns. Dann lenkte German den Geländewagen auf die Salzkruste. Unter den Rädern knirschte es. Wir wurden angewiesen kurz auszusteigen. Eine Kostprobe der kleinen Kristalle auf der harten Kruste sollte uns vollends überzeugen, dass wir uns auf einer Fläche aus purem Salz befanden.
Fakten zum Salar de Uyuni
Der Salar de Uyuni ist die grösste Salzwüste der Welt. Sie dehnt sich auf einer Fläche von über 12’000 km2 aus, ist etwa 160 km lang und 135 km breit. Von den Einheimischen wird die riesige Salzpfanne «Weisses Meer» genannt. Selbst vom Weltall soll ein riesiger weisser Fleck zu erkennen sein. Ursprünglich gehörte der Salar zu einem gewaltigen Binnensee. Als dieser vor Jahrmillionen austrocknete, blieben die Salare zurück.
Doch die Salzebene ist nicht immer trocken. In der Regenzeit zwischen Dezember und März kann sie eine dünne Wasserschicht aufweisen. Die Oberfläche wird zu einem riesigen Spiegel mit atemberaubenden Reflektionen von Himmel und Wolken. Wenn das Wasser verdunstet, bilden sich mit der harten Kruste des Salzes immer wieder neue Formen und Muster.
Salzgewinnung in Colchani
Mit dem von uns Salt Jeep Cruiser genannten Fahrzeug flitzten wir über das stark blendende, grösste sich vorstellbare Nichts des Salar de Uyuni. Nur Salz und Himmel. Es schien, als ob sich die Welt in eine weisse und eine dunkelblaue Hälfte geteilt hätte.
Bei der Ortschaft Colchani erfuhren wir viel Wissenswertes über die Salzgewinnung, einem wichtigen Wirtschaftszweig der Region. Rund 10 Milliarden Tonnen Salz soll der Salar beherbergen. 20’000 bis 25’000 Tonnen davon bauen die Salzarbeiter in mühsamer Handarbeit ab. Mit Pickeln wird das Salz herausgelöst und in konische Hügel zum Trocknen aufgeschichtet. Im Dorf Colchani am Rande der Salzwüste wird das Rohmaterial verarbeitet. Wir besuchen einen kleinen Familienbetrieb und lassen uns weitere Details zum ganzen Prozess erklären.
Aufhorchen liessen mich auch die Erläuterungen von German: «Unter der dicken Salzkruste liegen grosszügige Vorkommen des gefragten Rohstoffs Lithium, welcher untern anderem für die Herstellung von Batterien, Laptops, Smartphones und Elektroautos benötigt wird.» Trotz diesen verführerischen Aussichten auf grossen Reichtum für das Land, werden keine Lizenzen für den Abbau ins Ausland vergeben. «Dieser unbeschreibliche Schatz wird von Bolivianern für den bolivianischen Staat abgebaut», verkündete unser Guide patriotisch.
Vulkan Tunupa
German drückte aufs Gaspedal und wir sausten mit einer bedenklichen Geschwindigkeit über die weisse Salzpfanne gegen Norden, dem Vulkan Tunupa entgegen. Man fühlte sich wie auf einem Flug durch die Wolken. Wunderschön spiegelte sich der mächtige Berg und der blaue Himmel vor der Kulisse des Horizonts auf einer feinen Wasserschicht.
Weil wegen dem Wasser im Uferbereich Einbruchgefahr besteht, wurde hier an ausgewählter Stelle eine Steinrampen aufgeschüttet. Wir rollten wieder auf das Festland. Am Fusse des Vulkans besuchten wir ein skurriles Museum mit allerlei Fundstücken und Mumien von uralten indigenen Ureinwohnern. Dann ging es steil hoch, mit dem Allradantrieb röchelte der Jeep auf einer grobschottrigen Piste den Berg aufwärts.
Drei von uns wollten ein Teilstück zu Fuss zurücklegen. Wir kamen dem Gipfel sehr nahe, für die komplette Besteigung des Tunupa (5432 m) blieb jedoch leider keine Zeit. Somit begnügten wir uns bis zu einem Schneefeld vorzudringen. Schon wieder weiss – zuerst das Salz und nun der Schnee.
Im Salzhotel in Tahua
Unten am Vulkan, am nördlichen Rand des Salar de Uyuni, befindet sich das Dorf Tahua. An dieser fantastischen Lage bezogen wir unser Nachlager im Salzhotel Tayka de Sal. Das komplett aus Salz in traditioneller Bauweise konstruierte Hotel ist eine Attraktion für sich. Alles ist aus Salz, die Wände, Bett, Nachttisch… Und natürlich war das Lama-Steak beim Abendessen auch bestens gesalzen.
Isla Incahuasi
Unser Guide German raste über die grell leuchtende Oberfläche, als ob wir uns auf einer gut geteerten Autobahn befinden würden. Wir hielten uns an die vom Reifenabrieb der Fahrzeuge dunkel gefärbten Wegspuren. Der Ausblick war surreal mit den Abertausenden fünfeckigen Salzwaben. Plötzlich tauchte am Horizont die Insel «Isla Incahuasi» auf, ein Farbtupfer eingeschlossen in dem endlosen Universum aus Weiss. Etwa eine halbe Stunde später ankerte unser «Autoboot» in einer Salzbucht und wir machten uns auf Entdeckungstour.
Ein mit Holzpfeilen markierter Pfad führte zum höchsten Punkt der Insel, etwa 100 m über dem Salar. Skurril geformte, bis 12 m hohe Kakteen recken ihre Köpfe dem Blau des Himmels entgegen. Sie trotzen dem lebensfeindlichen Ort, sind wie stachelige Wächter und uralte Zeitzeugen. Unsere Gruppe harmonierte bestens und ganz nach meinem Geschmack genossen wir alle wortlos, in absoluter Stille diesen magischen Ort. Der Blick über die weisse Unendlichkeit regte zum meditativen Sinnieren über das Glück von uns Reisenden, dies hier erleben zu dürfen.
Wir setzten die Rundreise durch den Südwesten von Bolivien fort, mit der Wüste Siloli mit ihren bunten Lagunen, majestätischen Vulkanen und faszinierenden Tierwelt.
Reiseinfos
An – und Abreise
Unser Tipp ist die Anreise mit dem Zug zu unternehmen. Der «Expreso del Sur» und «Wara Wara del Sur» verbinden Uyuni gegen Norden mit Oruro und südlich mit Tupiza und weiter bis an die argentinische Grenze bei Villazón.
Mit dem Bus erreichst du unter anderem Oruro (4-5 h), Potosi (4 h), Tupiza (5 h) und natürlich La Paz, die Stadt in den Wolken
Vom kleinen Flughafen am Stadtrand bieten die Fluggesellschaften Boliviana de Aviacion (BoA) und Amaszonas Flüge nach La Paz. Die Flugzeit beträgt rund eine Stunde, ein Ticket kostet ca. USD 130.
Hotel und Unterkünfte in Uyuni
Preisgünstig: Piedra Blanca Backpackers Hostel*
Das beste Hostel in Uyuni für preisbewusste Backpacker
Mittelklasse: Hotel Rey David*
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mitten in Uyuni
Gehobene Klasse: Hotel Jardines de Uyuni*
Die Zimmer sind in lebendigen Farben und im Landhausstil gestaltet
Salzhotel in Colchani: Hotel Palacio de Sal*
Schlafe in einem luxuriösen Salzhotel – ein weltweit einmaliges Erlebnis
Beste Reisezeit
Um die ideale Reisezeit für einen Besuch des Salar de Uyuni zu eruieren, gilt es die Regen- und Trockenzeit zu berücksichtigen. Vom Dezember bis März oder April herrscht Regenzeit. Der Salzsee verdient dann wirklich mal seinen Namen als See, es bildet sich eine dünne Wasserschicht.
Der Reiz mit dem Wasser ist der atemberaubende Spiegeleffekt, das gibt ganz aussergewöhnliche Fotos. Beachte jedoch auch, dass bei übermässigen Regenfällen die Touren auf dem Salar annulliert werden können. Um auf Nummer sicher zu gehen, plane deine Reise lieber in der Trockenzeit, die beste Reisezeit liegt zwischen April und Oktober/November.
Vergiss nicht, dass du dich auf einer Höhe von 3650 m befindest, da herrschen extreme Temperaturschwankungen. Tagsüber kann es bis zu 20° werden, während es abends rasch abkühlt und nachts kann die Temperatur unter 0° sinken.
Ausflüge und Touren
Tour ab La Paz
Du kannst eine Tour zum Salar de Uyuni* und durch den Südwesten von Bolivien von La Paz aus unternehmen. Die Rundreise dauert fünf Tage und inkludiert die Fahrt an Bord eines bequemen Buses und die Übernachtungen unterwegs. Falls du weniger Zeit verfügbar hast, gibt es eine Express-Tour in nur drei Tagen*
Tour ab Uyuni
Bist du bereits in Uyuni? Dann kannst du eine Tagestour auf dem Salzsee* buchen, um das Naturphänomen kennenzulernen. Dabei verpasst du aber ganz viele Attraktionen hier im Südwesten von Bolivien.
Wir empfehlen dir eine mehrtägige Tour* zu unternehmen. Von Uyuni aus besuchst du die Salzsiedlung Colchani und die Isla Incahuasi als Highlights auf dem Salar de Uyuni. Danach fährt die Gruppe in die Wüste raus, zu den Vulkanen und Lagunen, unter anderem die bekannte Laguna Colorada. Nach drei Tagen kehrt die Tour wieder nach Uyuni zurück. Du wirst es nicht bereuen, es lohnt sich ganz bestimmt!
Kosten einer Tour
Im Allgemeinen gilt: «You get what you pay for.» Also du bekommst den Service, den du bezahlt. Wir empfehlen keine Agentur mit Tiefstpreisen zu wählen. Unfälle mit schlecht gewarteten Jeeps oder inkompetenten Fahrern und Guides kommen immer mal wieder vor.
Buche einen der anerkannten Reiseveranstalter bei GetYourGuide*. Du profitierst von besseren Fahrzeugen und einem Upgrade bei den Unterkünften. Immerhin bist du in einer der landschaftlich attraktivsten Regionen in ganz Südamerika und dieser Fakt verdient eine würdige Reiseart.
Packliste – wichtige Ausrüstungsgegenstände
- Nimm unterschiedliche Kleiderschichten mit, ganz nach dem Zwiebelprinzip. Insbesondere auch warme Klamotten und eine Mütze für die kühlen bis eiskalten Nächte.
- Apropos kalte Nächte, einen Schlafsack wirst du in einfachen, ungeheizten Unterkünften zu schätzen wissen. Dieser Tipp gilt hauptsächlich für die kostengünstigen Touren.
- Da einige der (einfacheren) Unterkünfte abends den Strom abschalten, solltest du eine Taschenlampe dabei haben.
- Entlang der Route gibt es heisse Quellen. Badesachen, Handtuch und Flip-Flops gehören deshalb ins Gepäck.
- Erkundige dich genau, welche Mahlzeiten und Getränke inkludiert sind. 1-2 Wasserflaschen und eigene Snacks sind bestimmt eine gute Idee.
- Der Salar de Uyuni und die Wüste im Südwesten Boliviens bietet mit Sicherheit einige der besten Fotospots der Welt. Eine gute Kamera und Fotoausrüstung mit passenden Objektiven und einem Stativ tun wertvolle Dienste.
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