Rundreise mit dem Jeep durch die bolivianische Wüste

Die Wüste im Südwesten von Bolivien gehört zu den landschaftlich schönsten Regionen der Welt. Der Salzsee Salar de Uyuni, mächtige Vulkane, skurrile Steinformationen und farbenfrohe Lagunen prägen die andine Hochebene. Komm mit und erlebe die fantastische Naturlandschaft auf einer Rundreise mit den Welt Explorer.

Salzwüste Salar de Uyuni

Nach unserem Start der Rundreise in Uyuni, besuchten wir zuerst die Salzpfanne Salar de Uyuni, die grösste Salzwüste der Welt. Von den Einheimischen wird die riesige Ebene «Weisses Meer» genannt. Selbst vom Weltall soll ein riesiger weisser Fleck zu erkennen sein. Ursprünglich gehörte der Salar zu einem gewaltigen Binnensee. Als dieser vor Jahrmillionen austrocknete, blieben die Salare zurück. Was für ein Erlebnis, die Tour auf dem Salar de Uyuni ist eine unvergessliche Erfahrung einer Reise durch Südamerika.

Nun freuten wir uns auf die Fortsetzung der Rundreise durch den spannenden Südwesten von Bolivien.

Kakteen auf der Insel Incahuasi
Kakteen auf der Insel Incahuasi, ein Farbtupfer auf der riesigen weissen Fläche des Salar de Uyuni.

Vulkan Ollagüe und das «Valle de Rocas»

Wir schwebten 50 weitere Kilometer zwischen Himmel und Erde an den südlichen Rand des weissen Naturwunders. Nach dem Reiseerlebnis auf der Salzwüste Salar de Uyuni fuhren wir durch das Niemandsland der Sandwüste Siloli. Eine einsame, staubige Piste bahnte sich einen Weg durch die karge Landschaft. Der erste Höhepunkt war der Blick auf den 5870 m hohen Vulkan Ollagüe, welcher die Grenze zu Chile markiert.

Etwas weiter, mitten in der Sandwüste, stehen einige kuriose Steinformationen im «Valle de Rocas». Unter anderem findest du hier den bekannten «Arbol de Piedra» (Steinbaum), der in der Zwischenzeit eher vom vielen Abknipsen erodiert, als von natürlichen Kräften.

Wir fuhren durch eine spektakuläre Landschaft, mit abgeschiedenen Hochtälern und vorbei an imposanten Vulkankegeln. Immer wieder verzauberten uns die wunderbaren Lichtstimmungen und die einzigartigen Naturlandschaften. Vicuñas schien es hier auch zu gefallen, sie zogen über die Hochebene und liessen sich durch uns überhaupt nicht stören.

Arbol de Piedra in der Wüste
Der Arbol de Piedra darf auf keiner Tour fehlen.

La Magia de San Juan

Am späteren Nachmittag erreichten wir das kleine Wüstendorf San Juan, wahrlich in einem abgelegenen Winkel der Welt. Der einsame Ort hat eigentlich nichts zu bieten und doch ist ein Spaziergang um die paar Häuser ganz spannend. Wir logierten im gemütlichen Hostal Magia de San Juan, mit einem einladenden Patio für ein paar Cervezas und einfachen, doch zweckmässigen Zimmern.

Kargheit und Flora in der Wüste
Karge Wüstenlandschaft im Südwesten von Bolivien.

Lagunas Cañapa, Hedionda, Chiarkota und Honda

Der Jeep rüttelte über eine nächste sandige Kuppe und ermöglichte uns einen Panoramablick wie auf einem fernen Planeten. Die tiefblaue Laguna Cañapa lag vor uns. Zahlreiche Flamingos nutzen die perfekte Mischung aus Mineralien und Salz als Nistplätze. Als wir uns der Lagune näherten, erkannten wir, dass diese zum Teil gefroren war. Wie Anfänger, die erstmals auf Schlittschuhen stehen, trappelten die rosafarbenen Tiere über das Eis zu den offenen Stellen für die Nahrungsaufnahme. Das Plankton der Lagunen entscheidet wie rosig ihr Federkleid wird.

Inmitten der kargen Landschaft taten sich immer wieder Lagunen auf, den Anfang hatte die Laguna Cañapa gemacht. Nun folgten die Lagunas Hedionda, Chiarkota und Honda. Alle mit einer besonderen Aura und Farbenspiel.

Flamingos in den Anden von Bolivien
Flamingos auf Nahrungssuche bei den Lagunen.

Laguna Colorada

Doch der Höhepunkt der Lagunas sollte erst noch kommen. Wir passierten den Nationalpark mit dem wohlklingenden Namen «Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa». Der bekannteste See im Südwesten Boliviens ist die Laguna Colorada, Die eindrückliche rötliche Farbe stammt von Algen und Plankton. Die weisse Küstenlinie ist reich an weiteren Mineralien wie Sodium, Magnesium, Gips und Borax. Diese unwirkliche Farbkombination prägt das fantastische Landschaftsbild, wie von einem Künstler erschaffen.

Fasziniert streiften wir der Küste entlang, Habitat von Hunderten von Flamingos. Die Vögel spazierten stolz umher und bei jedem Schritt meinten wir, die nach hinten gekrümmten Beine müssten jeden Augenblick einknicken.

Eisige Lagune in den Anden
Eisige Lagune in den Anden

Unterkunft bei der Laguna Colorada

Ganz in der Nähe der Laguna Colorada bot eine sehr einfache Albergue einen Schlafplatz in einem 8-er Zimmer. Unser Guide German hatte vor, Spaghetti als Nachtessen zu offerieren. Doch Paolo und Elena in unserer Reisegruppe ergriffen kurzerhand und voller italienischem Nationalstolz die Initiative und anerboten ihre Kochkünste. Tatsächlich wurde es ein feines, gemütliches Mahl.

Zuerst sassen wir noch in T-Shirts und bei Tageslicht um den grossen Holztisch. Sobald jedoch die Dunkelheit einbrach, waren mehrere Kleiderschichten notwendig, um uns warm zu halten. Der Generator als Stromquelle verstummte, nur Kerzen und Stirnlampen erhellten den Raum. Bei einer Flasche Singani (Traubenschnaps) wehrten wir uns gegen die Kälte. Jeder hatte eine spannende Reisegeschichte zu erzählen und wir liessen einen ereignisvollen Tag gemütlich ausklingen.

Lamas in den Anden von Bolivien
Lamas in den Anden von Bolivien.

Geysir und heisse Quelle «Sol de Mañana»

5 Uhr, es ist stockfinster und eiskalt. Unser Gepäck und die Essenskisten sind bereits wieder fest auf dem Dach verschnürt und wir wären bereit für den Aufbruch. Aber German fluchte. Unser Jeep verweigerte die Weiterfahrt. Mit einem Schraubenschlüsse bewaffnet kroch er unter den Toyota und schien diesen mit wenig zimperlichen Handgriffen zu malträtieren.

Es zeigte Wirkung. Beim nächsten Versuch den Wagen anzulassen, jaulte der Motor auf. German strahlte und jaulte mit. «Vamonos!» rief er uns zu. Der Jeep kletterte im Dunkeln auf fast 5000 m hoch. Das Geysir Becken und geothermische Gebiet «Sol de Mañana» heisst sehr passend «Morgensonne», genau mit den ersten Sonnenstrahlen erreichten wir das Naturphänomen.

Ein Geysir ist eine heisse Quelle, die ihr Wasser in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen als Fontäne ausstösst. Zudem hat es hier auch die so genannten Schlammtöpfe oder Schlammsprudel, also kochender und blubbernder Schlamm, der immer wieder in die Luft geschleudert wird.

«Wellness, wellness!» German nutzte gezielt den passenden Ausdruck aus seinem knappen Wortschatz und führte uns zu der natürlichen Therme. Trotz den widerlichen Bedingungen bei wohl etwa 0 Grad und einem fiesen Wind, hiess es raus aus den Klamotten und rein ins heisse Wasser. Welch eine Wohltat – Entspannung pur. Die Glückshormone strömten.

Jeep in der Wüste von Bolivien
Jeep unterwegs durch die bolivianische Wüste.

Kunstwerke in der Dali-Wüste

Nach dem wohltuenden Bad in den heissen Quellen und einem ebenso heissen Kaffee mit Rührei zum Frühstück, ging die Reise durch die südlichste Ecke von Bolivien weiter. Auf etwa halbem Weg zur Laguna Verde passierten wir die «Dali» genannte Wüste. Mit einem Augenzwinkern erläuterte uns German, der spanische Künstler Salvador Dali höchstpersönlich habe die Felsen im Wüstensand bearbeitet. Oder haben Naturgewalten die surrealen Kunstwerke erschaffen?

Sonnenuntergang über der Wüste
Sonnenuntergang über der Wüste.

Laguna Verde

Die Laguna Verde liegt spektakulär auf dem Hochplateau des bolivianischen Altiplano, auf rund 4300 m. Der türkis-grüne Farbklecks in der Landschaft scheint wie von einer anderen Welt. Die grünliche Farbe kommt vom Mineralien-Mix mit Blei, Sulfur und Calciumcarbonat. Nicht minder eindrücklich ist der fast 6000 m hohe Vulkan Licancabur, welcher über der Lagune thront. Der Gipfel des Berges markiert auch gleich die Grenze zu Chile. Auf der anderen Seite führt eine Route nach San Pedro de Atacama und weiter in die Atacama-Wüste.

Lagunen in der bolivianischen Hochebene
Lagunen in der bolivianischen Hochebene.

Durch die Wüste Siloli

Da wir noch einen sehr weiten Rückweg bis Uyuni vor uns hatten, musste uns German aus unseren Tagträumen wecken und fast zum Einsteigen zwingen. Vor dem Fenster wechselte die Landschaft ihr Gesicht. Wir verliessen den Nationalpark Eduardo Avaroa mit seinen Lagunen und Vulkanen und düsten auf einer staubigen Sandpiste durch die Siloli-Wüste. Bolivianische Panflötenmusik motivierte German zu Höchstleistungen und er drückte kräftig aufs Gaspedal. Dem Gemurmel auf den Rücksitzen an, war Judy und Olivia nicht mehr so wohl bei der erhöhten Geschwindigkeit.

Umso dankbarer waren wir alle um eine kurze Pause im gottverlassenen Dorf Villa Mar. Kurioserweise enthält der Ortsname das Wort «Meer». In einem in die Felsen gehauenen Hotel tranken wir einen «mate de coca» und nahmen einen sehr späten Lunch zu uns.

Viscacha im Valle de Rocas
Das in der Wüste heimische Nagetier Viscacha im Valle de Rocas.

Kuriose Felsformationen im «Valle de Rocas»

Toll war dann der nächste Halt beim «Valle de Rocas», dem Rock Valley. Der Neuseeländer Elliott beharrte auf seiner Theorie, dies sei eine Art bolivianische Rock’n’Roll Hall of Fame. Vielmehr waren es jedoch gigantische Felsformationen, die verloren die Wüste bereicherten. Hier tummelten sich auch die niedlichen Viscachas, eine heimische Nagetierart.

Die letzten Stunden der Tour verbrachten ausnahmslos alle Traveller schlafend im Jeep. Mit dem Eindunkeln erreichten wir schlussendlich wieder die Wüstenstadt Uyuni, den Ausgangspunkt der Rundreise zu diesen Highlights in Bolivien. Wir verabschiedeten uns herzlich von dem sehr lieb gewonnen Guide German und jeder zog sich in die Unterkunft seiner Wahl zurück. Wow, was für ein Trip!

Felsformationen im Valle de Rocas
Kuriose Felsformationen im Valle de Rocas, dem Rock Valley.

Touren und Rundreisen

Um den Salar de Uyuni und den Südwesten von Bolivien kennenzulernen, bist du auf eine geführte Tour angewiesen. Fall du von Argentinien einreist, kannst du deine Rundreise in Tupiza starten. Von San Pedro de Atacama arbeiten die Touroperator aus Chile sowieso mit denjenigen aus Bolivien zusammen und bei renommierten Anbietern erfolgt die Fortsetzung des Trips problemlos.

Rundreise ab La Paz

Du kannst eine Tour zum Salar de Uyuni und durch den Südwesten Boliviens* von La Paz aus unternehmen. Die Rundreise dauert fünf Tage und inkludiert die Fahrt an Bord eines bequemen Buses und die Übernachtungen unterwegs.

Rundreise ab Uyuni

Für die meisten Reisenden beginnt die Tour in der Wüstenstadt Uyuni*. Die Rundreise dauert typischerweise drei Tage und beinhaltet die folgenden Highlights:

  • Salzsee Salar de Uyuni
  • Zugfriedhof «Cementerio de Trenes»
  • Arbol de Piedra
  • Lagunas Cañapa, Hedionda, Chiarkota und Honda
  • Laguna Colorada
  • Geysir und heisse Quellen «Sol de Mañana»
  • Wüste Dali
  • Laguna Verde
  • Wüste Siloli
  • Villamar
  • Valle de Rocas

Inkludiert sind die beiden Übernachtungen in meist einfachen Unterkünften, Transport in einem 4×4 Jeep, Fahrer, Reiseleiter und die Mahlzeiten. Zusätzliche Auslagen können für die Eintritte entstehen, je nachdem was du dir ansehen und unternehmen möchtest.

Im Allgemeinen gilt: «You get what you pay for». Also du bekommst den Service, den du bezahlt. Wir empfehlen keine Agentur mit Tiefstpreisen zu wählen. Unfälle mit schlecht gewarteten Jeeps oder inkompetenten Fahrern und Guides kommen immer mal wieder vor.

Buche einen der anerkannten Reiseveranstalter bei GetYourGuide*. Du profitierst von besseren Fahrzeugen und einem Upgrade bei den Unterkünften. Immerhin bist du in einer der landschaftlich attraktivsten Regionen in ganz Südamerika und dieser Fakt verdient eine würdige Reiseart.


Hotels und Unterkünfte in Uyuni

Preisgünstig: Piedra Blanca Backpackers Hostel*
Das beste Hostel in Uyuni für preisbewusste Backpacker

Mittelklasse: Hotel Rey David*
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mitten in Uyuni

Gehobene Klasse: Hotel Jardines de Uyuni*
Die Zimmer sind in lebendigen Farben und im Landhausstil gestaltet

Salzhotel in Colchani: Hotel Palacio de Sal*
Schlafe in einem luxuriösen Salzhotel – ein weltweit einmaliges Erlebnis


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Welt Explorer Team
Wir sind die Welt Explorer – ein Reiseblog für Weltentdecker. Die Welt kann vor der eigenen Haustür anfangen, in der Heimatstadt oder auf dem Lieblingsberg. Man braucht gar nicht weit zu gehen für eine Entdeckungstour. Doch unser Planet ist gross, das Fernweh ebenso. Unsere Passion ist das Reisen und Entdecken, fremde Länder und Kulturen kennenzulernen. Wir publizieren Anekdoten, Reisegeschichten, Reiseberichte, Reportagen und Reisefotos über die erlebten Abenteuer.