Chiles historische Hafenstadt am Pazifik
Die chilenische Hafenstadt Valparaíso ist mit seinen farbenfrohen Häusern auf den steil aufsteigenden Hügeln ein unkonventionelles Reiseziel. Die Stadt der Hügel verwirrt durch ein kompliziertes Geflecht von Gassen. Standseilbahnen verhelfen den Bewohnern von Valpo die hoch über dem Pazifik gelegenen Stadtviertel zu erreichen. Valparaiso begeistert mit dem rostigen Hafenflair, der viktorianischen Wellblecharchitektur, der weltweit einmaligen Dichte an Straßenkunst und den atemberaubenden Ausblicken auf eine mit Schiffen gesprenkelte Bucht.
Schiffe, Standseilbahnen und Street Art
Valparaiso ist verfallen, verworren und verdorben. Valparaiso ist bunt, eigenwillig und unkonventionell. Hier Schmierereien an einem baufälligen Gebäude, dort Straßenkunst an einem Wohnhaus. Ein modernes Kreuzfahrtschiff ankert neben einem hölzernen Fischerboot. Eine gespenstisch Lagerhalle steht unweit des protzigen Hauptquartiers der Marine. Ein schmuddeliger Hafenarbeiter quatscht mit einem in Anzug gekleideten Beamten. Uralte Trolleybusse, ursprünglich aus dem schweizerischen Luzern importiert und Standseilbahnen stellen die Mobilität sicher. Auch wenn die Unesco das historische Valparaiso zum Weltkulturerbe geadelt hat, ist die Stadt keine herausgeputzte Schönheit. Chiles sympathischste Stadt ist jedoch einmalig, herrlich chaotisch und definitiv eine Reise wert.
Hafenstadt Valparaiso
Die alte Hafenstadt war einmal der Stolz Chiles gewesen, als wichtiger Stützpunkt im Schiffsverkehr auf der Route um das Kap Hoorn, um die Spitze von Südamerika. Dabei kam viel buntes Volk nach Valparaiso, seit jeher zieht die kosmopolitische Stadt Künstler, Schriftsteller, Poeten und Philosophen an. Dazu hat die Stadt sich ihr eigenartiges, herbes Flair bewahrt. Die ehrwürdigen Häuser der Händlerfamilien sind teils verfallen, teils hübsch restauriert. Baufällige Wellblechhütten reihen sich an schicke Boutique-Hotels, gemütliche Cafés und erstklassige Restaurants, scheinbar eine wilde Ansammlung von Häusern – ein durch und durch kreativer und bunter Ort.
Die Stadt der Hügel
Mehr als 40 Hügel umsäumen die Hafenstadt und den Küstenstreifen vor der Weite des Pazifiks. Ein kompliziertes Geflecht von Gassen, Gängen und Treppen, sowie verwirrende Wege bilden ein urbanes Labyrinth. Valparaiso hat den Ruf, weniger eine Stadt zu sein als ein Irrgarten. Wer durch die vielen kleinen Gassen schlendert, würde kaum vermuten, dass hier fast 300’000 Menschen leben.
Standseilbahnen
Die Standseilbahnen machen den Menschen in dieser Stadt der Hügel seit mehr als 100 Jahren das Leben leichter. Tag für Tag transportieren die denkmalgeschützten Seilbahnen und Aufzüge Tausende Pendler zwischen den verschiedenen Ebenen.
Die Räder laufen rund, die Kabine ächzt den Hügel hinauf. Der Blick wandert aus dem Fenster, die Unterstadt Valparaisos bleibt zurück. Während die Kabine höher steigt, eröffnet sich das Panorama über die Dächer hinaus, auf den Hafen, die Bucht und den Pazifischen Ozean. 15 von einst um die 30 traditionellen Aufzügen schaffen die steilen Anstiege noch, wobei sich der eine oder andere in regelmäßigen Abständen eine Auszeit nimmt.
Straßenkunst
In den malerischen kleinen Gassen kann man sich stundenlang treiben lassen und urbane Kunst, Wandbilder und Graffiti bestaunen. Künstler haben Valparaisos Hausfassaden verziert und machen die Stadt zu einem riesigen Outdoor-Kunstmuseum. Überall stößt der Besucher auf bunte öffentliche Kunstwerke: Mit Graffiti besprühte Häuser, kunstvolle Wandmalereien auf Mauern, farbenfroh verzierte Garagentore, Street Art entlang der Gassen, Schmierereien auf baufälligen Gebäuden, Straßenkunst an einem Wohnhaus, spaßige Sujets auf dem Boden und schwer interpretierbare Zeichnungen auf Plakaten. Die besten Hügel zum Bewundern der Straßenkunst sind die Cerros Concepción, Alegre und Bellavista. Valparaiso gilt nicht umsonst als kulturelle Hauptstadt in Chile.
Ausflugsmöglichkeiten
Viña del Mar
Während Valparaiso chaotisch und verdorben scheint, bietet das ordentliche Viña del Mar einen starken Kontrast. Von Palmen gesäumte Boulevards, weitläufige Parkanlagen, ausgedehnte Strände, schicke Shoppingcenter und luxuriöse Hotels und Appartmentblocks. Während ausländische Reisende meist Valpo den Vortritt geben, zieht es die gute betuchten chilenischen Urlauber in das exklusivere Viña. Der Strandort ist bekannt für seine Partyszene. Über das Wochenende und in den Sommermonaten lassen es sich die wohlhabenden Hauptstädter aus Santiago in den Bars, Nachtlokalen und Clubs gut gehen.
Mit der Metro pendelst du unkompliziert in kurzer Zeit zwischen den zwei praktisch zusammenklebenden Küstenstädten.
Playa de Reñaca
Nördlich von Viña del Mar verspricht die Playa de Reñaca ein tolles Strandfeeling, räkle dich in der Sonne und genieße ein erfrischendes Bad im Pazifik. Die große Auswahl an guten Restaurants lässt keine Wünsche offen. Der Sonnenuntergang ist legendär, dazu einen kühlen Cocktail, Füße auf den Tisch und das Leben zeigt sich von der allerschönsten Seite.