Trekking-Tour vom Genfersee nach Nizza ans Mittelmeer
Grande Randonnée 5 (GR5) ist ein spektakulärer Fernwanderweg durch die französischen Alpen. In Frankreich ist er auch als Grande Traversée des Alpes (GTA) bekannt, als die grosse Alpenüberquerung. Die Trekking-Route führt vom Genfersee nach Nizza ans Mittelmeer. Der GR 5 wird oft als einer der schönsten Wanderwege der Welt betitelt. Ein Traum für alle, die leidenschaftlich gern zu Fuß in der alpinen Bergwelt unterwegs sind.
GR 5 Route
Eigentlich beginnt der GR 5 Fernwanderweg bereits an der Nordsee in Holland. Zieht dann durch die Ardennen in Belgien und durchquert Luxemburg. In Frankreich geht es durch die Vogesen und den Jura bis an den Genfersee, wo die französischen Alpen sich erheben.
Der spektakulärste Abschnitt des GR5 wird auch »Grande Traversée des Alpes« genannt, die grosse Alpenüberschreitung vom Genfersee ans Mittelmeer. Die Route verläuft zuerst der Schweizer Grenze entlang und hält sich dann leicht westlich der Grenzlinie zu Italien.
Der Startpunkt ist entweder Thonon-les-Bains oder Saint-Gingolph am Genfersee. In den nördlichen Alpen geht es vorerst zum Mont Blanc Massiv, dann durch den Nationalpark Vanoise und das Maurienne-Tal. Im südlichen Teil der Wanderung erlebt man den Naturschutzpark von Queyras, das Ubaye-Massiv und den Nationalpark Mercantour. Das Trekking endet schlussendlich in Nizza an der Côte d’Azur.
Der alpine Charakter bietet beeindruckende Bergpanoramen, glitzernden Bergseen, einsame Täler, tiefe Schluchten, dunkle Wälder und einzigartige Naturlandschaften in den französischen Alpen. Völlig zurecht wird der GR 5 als einer der schönsten Wanderwege der Welt betitelt.
GR 5 Zahlen und Charakteristik
- Trekking: Grande Randonnée 5 (GR) oder Grande Traversée des Alpes (GTA)
- Strecke: Saint-Gingolph – Nizza
- Distanz: 620–720 km (je nach Route und Varianten)
- Höhenmeter: ca. 40’000 m
- Dauer: 25–30 Tage
- Schwierigkeit: T1 Wandern bis T2 Bergwandern
- Übernachtung: Hotel, Hütten, gîte d’étape oder Zelt
Ideale Saison für das Trekking
Die ideale Wandersaison für die Alpenquerung dauert von Juni bis Oktober. Für diesen relativ kurzen Zeitraum gibt es mehrere Erklärungen:
- Zu Beginn des Sommers kann es in den Tälern und Nordhängen restliche Schneefelder geben. Dies kann den Durchgang erschweren oder auch verunmöglichen. Allenfalls sind Markierungen nicht sichtbar, was die Navigation schwieriger macht.
- Die meisten Hütten sind nur vom Mitte Juni bis Mitte September geöffnet.
- In einigen hochgelegenen Dörfern beenden die Geschäfte, Restaurants und Hotels ab Ende August die Saison.
Wildcamping oder Hüttentour?
Durch das Schlafen im Zelt tauchst du noch intensiver in die Natur ein. Dazu es ist definitiv günstiger als in Unterkünften und Hotels. Andererseits gilt es die Traglast zu beachten. Mit der fürs Camping oder Biwakieren benötigten Ausrüstung und Proviant, schleppst du etliche Kilo mehr im Rucksack, ein nicht zu unterschätzender Faktor für eine Fernwanderung. Ich habe mich jedenfalls für die Mitnahme des Zelts und das Wildcampen entschlossen, wie schon beim Trekking auf der Via Alpina durch die Schweizer Alpen.
Grundsätzlich ist das Wildcampen in Frankreich verboten. Doch gibt es auch Schlupflöcher, welche sich für das Trekking auf dem GR5 anwenden lassen. Mit Erlaubnis eines Grundbesitzers oder des Hüttenwarts, kannst du allenfalls dein Zelt für eine Nacht aufstellen. Einige Hütten haben sogar solche Plätze vorgesehen, dabei darfst du gegen eine Gebühr dort essen und duschen.
Biwakieren bedeutet streng genommen das Übernachten unter freiem Himmel, also ohne Zelt. Auf französischsprachigen Outdoor-Seiten im Web, wird Biwakieren jedoch anders definiert. Da steht jeweils explizit, es sei auch mit Zelt möglich.
Jedenfalls ist das Biwakieren bei Outdoor-Aktivitäten in den französischen Alpen geduldet, sofern man sich über der Baumgrenze aufhält und nur zwischen 19:00 bis 07:00 Uhr. In Nationalparks sollte das Lager zudem mindestens 60 Gehminuten vom Eingang entfernt sein. Alle anderen Regeln sind für uns alle sowieso selbstverständlich, wie keine Spuren hinterlassen, den eigenen Müll mitnehmen, auf Feuer verzichten etc.
Dies alles ist etwas verwirrend. Aber es klappt, wenn du unter diesen Bedingungen das Zelt aufstellst und bei der Terminologie das Wort Biwakieren mit Zelt, statt Wildcamping brauchst. So habe ich das gehandhabt und bin dabei gut gefahren, respektive nie gestört oder zurechtgewiesen worden.
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GR 5 Etappen
Wir haben den GR 5 Weitwanderweg nicht am Stück absolviert, sondern in Etappen. Vorerst publizieren wir den zweiten Abschnitt von Chamonix, respektive Les Houches bis Modane. Zeitnah folgt das Verfassen der anderen Etappen.
- 1. Etappe: St-Gingolph – Les Houches (Chamonix)
- 2. Etappe: Les Houches – Modane
- 3. Etappe: Modane – Nizza
2. Etappe Tourenbericht: Von Les Houches nach Modane
1. Les Houches – Col de Voza – Les Contamines-Montjoie
Chamonix-Mont-Blanc gilt als Geburtsort des Alpinismus. Im Jahr 1786 gelang zwei Einheimischen die Erstbesteigung des Mont Blanc, des höchsten Gipfels der Alpen. Seither herrscht großes Interesse an dem vorhin wenig beachteten und abgelegenen Bergtal. Chamonix entwickelte sich zu einem mondänen Touristenzentrum und beliebten Wintersportort in Frankreich.
Der Passübergang des Col de Voza (1650 m) ist enttäuschend und langweilig. Die Route führt durch besiedeltes Gebiet und teilweise sogar auf einer asphaltierten Straße. Einzig der Blick auf das Tal mit dem Fluss Arve, mit den weit nach unten reichenden Gletscherzungen des Mont Blanc, wecken Emotionen.
Nach der Ortschaft Bionnassay und der Passage durch die gleichnamige Schlucht, kommt wieder mehr Freude auf am Trekking. Auf einem hübschen Waldweg traversiere ich die Bergflanke runter ins Tal Val Montjoie. Nach einer weiteren Stunde dem Fluss Bon Nant folgend, erreiche ich das Dorf Les Contamines-Montjoie in den Savoyer Alpen.
2. Col de la Croix du Bonhomme – Crête des Gittes – Plan de la Lai
Zeitig am Morgen marschiere ich aus dem Dorf und erlebe gleich zwei sehr unterschiedliche architektonische Besonderheiten. Ganz hinten im Tal Val Montjoie befindet sich die im Barockstil erbaute Kirche Notre Dame de la Gorge. Unweit der Kirche haben die Römer eine Steinbrücke errichtet, welche eine kleine, aber tiefe Schlucht überquert.
Heute hat es zahlreiche weitere Berggänger unterwegs. Sie befinden sich auf der bekannten Tour du Mont Blanc (TMB). Der Fernwanderweg umrundet das Gebirgsmassiv des Mont Blanc und somit die höchsten Berge der Alpen. Nun teilen wir uns den Weg hoch zum Passübergang Col du Bonhomme und dem großen Bruder Col de la Croix du Bonhomme (2480 m). Von hier führt die Tour du Mont Blanc nordöstlich in die italienischen Alpen. Die TMB-Etappen in der Schweiz durch das Val Ferret und Vallée du Trient, kenne ich bereits von meiner Tour durch die Walliser Alpen.
Für mich als GR5-Wanderer geht es nach der Passhöhe des Col de la Croix du Bonhomme in südliche Richtung weiter. Die Begehung des Kretenweges Crête des Gittes ist ein absoluter Höhepunkt, nicht nur des heutigen Tages! Ein kleiner Pfad führt auf einem fantastischen Bergkamm bis ins Hochtal von Plan de Lai. Hier ergibt sich kurz vor dem Eindunkeln eine wunderbare Stelle fürs Nachtlager mit dem Zelt.
3. Plan de la Lai – Col du Bresson – Valezan
Die Temperaturen scheinen über Nacht ziemlich tief gesunken zu sein, eine dünne Eisschicht hat sich über das Zelt gezogen. Weiter unten im Tal erreichen aber auch schon die ersten Sonnenstrahlen den Lac de Roselend und ermuntern mich zu einem flotten Marschtempo.
Bei der Alp La Petite Berge nehmen zwei Landwirte ihr Frühstück ein: zwei mit Pastis gefüllte Becher. Ich labe demonstrativ an meiner Wasserflasche und knabbere an meinem Vorrat an gedörrten Früchten, während wir uns stumm zulächeln – jedem das Seine.
Fast den ganzen Morgen folge ich einem attraktiven Höhenweg hoch über dem Lac de Roselend. Ein steiler Zickzack-Pfad initiiert schlussendlich den Aufstieg zum Bergpass Col du Bresson. Bei kleinen Verschnaufpausen genieße ich immer wieder die tolle Aussicht auf den Stausee Lac de Roselend und die dahinter aufgereihten Bergzüge. Eine wilde Steinlandschaft dominiert die letzte Etappe der Besteigung des Alpenpasses. Zuoberst auf dem Col du Bresson (2470 m) empfängt mich jedoch ein kräftiger Wind und forcierte den baldigen Abstieg.
Die andere Seite des Bergmassivs präsentiert ein noch viel eindrücklicheres alpines Landschaftsbild. Ein wilder Bergbach fließt in einem fast 180°-Bogen talwärts und wird zu meinem treuen Begleiter. Eine wahre Freude hier zu Fuß unterwegs zu sein.
Nach etwa vier weiteren Stunden Wanderzeit, erreiche ich das Gemeindegebiet von Valezan. Kurz vor dem Eindunkeln entdecke ich auf einer wunderschönen Alpenwiese einen idealen Lagerplatz zum Wildcampen.
4. Valezan – Bellentre – Landry – Refuge de Rosuel
»Valezan ist ein kleines französisches Bergdorf im Tal Tarantaise in Savoyen, ruhig, einladend und authentisch mit traditioneller Architektur«, so passend wird der Ort auf der offiziellen Website beschrieben. So einladend das auch tönt, für mich geht’s frühmorgens zu Fuß weiter. Nach einer kurzen Aufwärmphase, nehmen meine Beine ihren gewohnten Rhythmus wieder auf.
800 Höhenmeter weiter unten erreiche ich das Haupttal. In Landry hat es einen Lebensmittelladen, wo ich meinen zur Neige gegangenen Proviant wieder aufstocken kann. Über die Karte gebeugt plane ich dann die Fortsetzung des Trekkings. Früher als erhofft, schon gegen 16 Uhr, erreiche ich den hinteren Teil des Tals von Peisey-Nancroix. Bei den perfekten Wetterbedingungen lockt mich einerseits noch der Aufstieg zum Nationalpark Vanoise. Andererseits ist die Aussicht auf eine Dusche und eine warme Mahlzeit im Refuge de Rosuel (externe Website) genauso reizvoll.
Ich entschließe mich das Zelt heute im Rucksack zu lassen und gönne mir den Luxus eines Schlafplatzes in einem Mehrbettzimmer. Dazu kann ich mich mit anderen GR5-Trekker auszutauschen, viele sind so spät im September nicht mehr unterwegs. Eine Wanderin aus Bulgarien, zwei Wanderfreunde aus Frankreich und eine fünfköpfige Gruppe aus Irland bilden die Ausnahme. Insbesondere die Iren sorgen für gute Unterhaltung und eine angeheiterte Stimmung. Nach den einsamen Nächten im Zelt tut mir dies ganz gut.
5. Nationalpark Vanoise – Col du Palet – Tignes-le-Lac – Val-d’Isère
Ein neuer Tag beginnt auf dem GR5. Gut gestärkt mit einem klassischen französischen Frühstück mit Baguette und Käse, wandere ich der Bergflanke entlang aufwärts. Auf der anderen Talseite plätschert der prächtige Wasserfall La Gurraz über die senkrechte Felswand. Doch statt sich in einen Bach zu ergeben, ist das Wasser plötzlich weg und verschwunden. Der Wasserfall wird in einen Schacht gezwungen und das ganze Wasser wird mit einem Druckstollen irgendwohin zu einem Wasserkraftwerk geleitet. So viel zu natürlicher Energiegewinnung… die Natur gewinnt dabei bestimmt nicht.
Ich bin nun im »Parc National de la Vanoise« angelangt (www.vanoise-parnational.fr), einem der bekanntesten Nationalparks in den französischen Alpen. Die Route des GR 5 führt durch die wunderbare Bergregion von Plan de la Plagne, eine der schönsten Etappen der Fernwanderung bisher. Auch habe ich noch selten so viele Murmeltiere auf so engem Raum gesehen. Den Tieren scheint es hier ebenfalls zu gefallen.
Kaum ist die Grenze des Nationalparks Vanoise auf dem Passübergang des Col du Palet (2650 m) erreicht, präsentiert sich Frankreich in einem ganz anderen Bild: Die Retortenstadt Tignes-le-Lac und sein Wintersportgebiet beeinträchtigen und verschandeln das Landschaftsbild.
In ziemlich steilen Serpentinen kurvt der Wanderweg hinunter. Die eigentlich große Ortschaft Tignes-le-Lac ist jedoch in der herbstlichen Zwischensaison wie ausgestorben. Nicht mal eine kleine Boulangerie ist offen, um etwas zu essen zu kaufen.
Um in das bekannte Val-d’Isère zu gelangen, wähle ich die Wanderroute dem Lac du Chevril entlang. In der Schlucht Gorges de la Daille gibt es teilweise enge und tückische Wegpassagen. Auf der rechten Seite sorgt loses Geröll für Steinschlaggefahr, auf der linken Seite droht der senkrechte Abgrund. Sprich eine spannende Route. Am späten Nachmittag gelange ich schlussendlich wohlbehalten in die Region von Val-d’Isère.
6. Col de l’Iseran – Balcon de la Haute Maurienne – Bessans – Lanslebourg
Heute steht die Besteigung des höchsten Bergpasses der Fernwanderung auf dem Programm: Col de l’Iseran 2765 m. Demütig meistere ich Meter um Meter den Trampelpfad hoch. Schlussendlich bewältige ich die rund 1000 Höhenmeter in sportlichem Tempo. Auf der Passhöhe umhüllt mich eine dicke Nebeldecke, so dass ich kaum die eigene Hand vor den Augen sehe. Zudem herrschen empfindlich kalte Temperaturen. Die passende Outdoor-Ausrüstung mit Handschuhen und Mütze verschafft Abhilfe und ist bitter nötig.
Der Abstieg folgt zuerst dem Tal des Flusses Lenta, bis der GR5 Wanderweg auf der westlichen Seite wiederum etwa 400 m ansteigt für die Traversierung des Balcon de la Haute Maurienne. Leider bin ich meist wiederum völlig eingenebelt, sonst hätten sich bestimmt schöne Ausblicke über das Tal ergeben. Zuweilen weiß ich gar nicht, ob ich mich noch auf dem richtigen Weg befinde.
Doch habe ich Glück gehabt, die Ortschaft Bessans ist schlussendlich die Rückbestätigung der richtigen Route. Zum vorgesehenen Tagesziel fehlen jedoch immer noch 15 Kilometer. Ich bin müde, die Beine scheinbar bleischwer und die Schultern schmerzen unter der Traglast des Rucksacks. Die Motivation schwindet mit jedem Schritt. Warum laufe ich? Warum tue ich mir das an? Warum kann ich nicht wie jeder vernünftige Mensch mit dem Zug nach Nizza fahren, um das Strandleben und Nightlife zu genießen?
Während ich so dahin philosophiere über Sinn und Unsinn einer Weitwanderung, habe ich die 15 Kilometer bis in die Region von Lanslebourg hinter mich gebracht. So geht das. Mit geübten Handgriffen schlage ich das Zelt auf. Gleich darauf hält die Nacht Einzug, also ob sie den Aufbau abgewartet hätte. Eingemummelt in meinen Schlafsack lasse ich im Geist den intensiven Tag Revue passieren. Ich bin mit mir und der Welt in Harmonie – eine Weitwanderung macht durchaus Sinn.
7. Termignon – Avrieux – Modane
La Grande Traversée des Alpes bietet zwei Routen zur Auswahl. Die alpine geprägte »Tour de Haute Maurienne«, die in einem weiten Bogen erneut für 2-3 Tage in den Nationalpark Vanoise führt. Oder die weitaus weniger anstrengende Route GR5E mit dem wohlklingenden Beinamen »Chemin du Petit Bonheur«, Weg des kleinen Glücks.
Da mein Ferienkontingent für diese Saison aufgebraucht ist, muss ich heute Abend unbedingt Modane und den Zug heimwärts erreichen. Ein gewichtiger Faktor, weshalb ich die kürzere Strecke wähle. Zudem möchte ich auf einer möglichst direkten Routenführung nach Süden wandern, damit ich eines Tages auch wirklich Nizza am Mittelmeer erreiche. Es gibt noch genügend Berge und Täler zu bezwingen, auch ohne den Umweg. Voilá.
Der GR 5E bietet keine spektakulären, doch abwechslungsreiche Landschaften, mit Fichtenwäldern, Weiden, Flüssen, Wasserfällen und typisch französischen Bergdörfern. Der anhaltende Regen und die kühlen Temperaturen lassen mich wissen, dass der Spätherbst bald dem Winter weichen wird.
Ich komme vorbei an der eindrücklichen Festungsanlage Barrière de l’Esseillon, (Info im Web) kurz vor der Ortschaft Avrieux. Die Verteidigungslinie besteht aus fünf abgestuften Forts, welche diese früher wichtige Alpenpassage zwischen Savoyen (Frankreich) und dem Piemont (Italien) überwachten.
Das Fort Redoute Marie-Thérèse liegt alleine am linken Ufer des Flusses Arc. Es ist vollständig restauriert und beherbergt heute ein Café und ein Museum. Da ich seit jeher fasziniert bin von Burgen, Schlösser oder auch Tempelbauten wie Machu Picchu in Peru oder die Kulturstätten im südlichen Mexiko, lasse ich mir die Besichtigung natürlich nicht entgehen. Dieses Quäntchen zusätzlicher Energie schlummert noch in mir.
Nach Modane ist es nicht mehr weit, das schaffe ich locker. Hier schliesse ich vorerst die 2. Etappe des Trekkings ab. Die Ferientage sind aufgebraucht und sowieso hält bald der Winter Einzug. Ehrlicherweise bevorzuge ich es auch den Fernwanderweg in Etappen zu absolvieren. Aber Hut ab vor allen Thru-Hikers, die über die ganze Distanz bei 25-30 Tagen durchwandern.
Jedenfalls möchte ich nächste Saison gerne nach Modane zurückkehren und den etwas längeren Abschnitt der grossen Alpenüberquerung bis Nizza durchziehen. À bientôt!
Wanderführer GR5 Trekking
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