Mountainbiking in Cabo Verde
Mountainbike Adventure auf den Kapverdischen Inseln São Vicente und Santo Antão. Das vor der Westküste Afrikas gelegene Inselarchipel ist ein wahrer Geheimtipp für spannende Biketouren. Spektakuläre Küstenstrassen, wilde Wüstenpisten, Downhill auf steilen Maultierpfaden, kurvenreiche Bergstrassen und flowige Singletrails.
Die Kapverden (Cabo Verde) bestehen aus einer Ansammlung von rund zehn grösseren Inseln und einigen Eilanden im Atlantik vor der Westküste Afrikas. Angesichts ihrer vielfältigen Attraktionen und dem unbestrittenen Potenzial als Outdoor-Mekka zum Biken, Wandern, Surfen und Kiten, ist das Reiseziel überraschend wenig bekannt.
Die Landschaft dieses abgelegenen Archipels im Atlantischen Ozean schwankt von einem Extrem zum anderen. Üppig grüne Gipfel thronen über der kargen Wüste, zerklüftete Schluchten münden in Buchten mit weißem Sandstrand. Dazu die Städte und Dörfer, die mit ihrer unverwechselbaren afro-portugiesischen Kultur aufblühen. Jede der kapverdischen Inseln hat ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Highlights:
- Santiago: Kolonialgeschichte auf der grössten Insel des Archipels
- Fogo: Eindrückliche Vulkanlandschaften und Weinanbaugebiete
- Sal: Hübsche Strände mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur
- Boa Vista: Entspannung pur auf der wenig besuchten Insel
- São Vicente: Blühende Kunst- und Musikszene in Mindelo
- Santo Antão: Unsere Lieblingsinsel, das MTB und Outdoor Paradies schlechthin
Für unsere Bikereise haben wir uns für die beiden nahe beieinander gelegenen Inseln São Vicente und Santo Antão entschieden.
Insel São Vicente
Auf São Vicente anerbietet sich Mindelo als Ausgangspunkt für Biketouren. Herauszuheben sind der off-Road Küstentrail zur Katzenbucht, die Piste durch die mondartige Landschaft runter zum Strand von Palha Carga und die Erklimmung des Monte Verde, dem dominantesten Wahrzeichen der Insel.
Hauptstadt Mindelo
Mindelo ist die zweitgrösste Stadt der Kapverdischen Inseln. Rund 75’000 Bewohner teilen sich die quirlige Hafenstadt, die hübsch an einer weitgezogenen Bucht liegt. Kulturell bietet Mindelo sogar mehr als die kapverdische Hauptstadt Praia auf der Insel Santiago. Die Meerespromenade lädt zum Flanieren und die Altstadt hat so manch ein gemütliches Café, wo man das bunte Treiben der Kapverdianer (oder Kapverdier gemäss Duden) beobachten kann.
Auftakt mit der Biketour zur Baia das Gatas
Wir fahren mit den Mountainbikes durch das von pastellfarbenen Häusern dominierte Zentrum. Eine gepflasterte Strasse zieht sich dann durch einen Vorort, wo kein Budget mehr vorhanden ist für Farben. Die Gebäude wirken, als seien sie nicht ganz fertig. Trotz der relativen Grösse der Metropole, herrscht kaum Verkehr und nur wenige Einheimische sind so früh unterwegs – ein typischer Sonntagmorgen auf der Insel.
Bald verlassen wir Mindelo, es geht hinein in die Hügelwelt. Ein staubiger Singletrail führt der Bergflanke entlang, stetig leicht hoch bis zu einer Anhöhe. Ein wunderbarer Panoramablick tut sich auf, einerseits auf die Bucht von Mindelo, andererseits runter auf die Nordküste von São Vicente, mit seinem tiefblauen Meer.
Nach einem technischen Trail mit einigen völlig verblockten Passagen, kommen wir runter zum Strand. Hier folgen wir einem fast inexistenten Weg der Küste entlang. Das Meer prescht mit gewaltiger Wucht gegen die Landmasse und beruhigt sich erst in der Baia das Gatas wieder.
Hier zeigt der atlantische Ozean ein ganz anderes Gesicht. Die seichte, gut geschützte Bucht ist ideal zum Baden. Die kühle Erfrischung lassen wir uns nicht entgehen. Bei all der Abgeschiedenheit und Ruhe ist es beinahe unvorstellbar, dass in der beschaulichen Baia das Gatas im Sommer das grösste Open Air Festival des Kapverdischen Archipels stattfindet. Rund 100’000 Besuchern tanzen und feiern dabei zu den angesagten musikalischen Rhythmen.
Unser Rhythmus geben die Pedalumdrehungen vor. Auf einer groben Pflastersteinstrasse überqueren wir einen ca. 200 m hohen Pass zurück nach Mindelo. Nach dieser ersten Etappe ist uns jedoch durchaus auch nach Feiern zumute.
Durch die Mondlandschaft an den Strand von Palha Carga
Heute Morgen ist das Städtchen Mindelo deutlich belebter. Vor den Banken bilden sich lange Warteschlangen, der Fischmarkt brodelt mit Aktivität, fliegende Händler bieten auf den Strassen den Passanten ihre Ware feil, Ladenbesitzer beraten ihre potenzielle Kundschaft schon vor der Eingangstüre und zu viele Taxis fahren scheinbar ziellos umher. Afrika pur.
Wir umkurven die willkürlich haltenden Autos und die überraschend die Strasse überquerenden Kapverdier und biken ins hügelige Hinterland. Das Inselinnere ist vorwiegend trocken, obwohl hier bei Mato Inglés einige Familien früher Landwirtschaft betrieben. Dies scheint nun wie ein Wunder, denn die Gegend ist wüstenartig öde.
Wir queren einige Gebirgszüge, mit zwei Passfahrten und total gegen 1000 Höhenmeter. Somit gelangen wir an die völlig verlassene Südküste von São Vicente, zum Strand von Palha Carga. Trotz intensivem Wellengang kann man sich im Meer wunderbar erfrischen.
Bei horrenden Temperaturen von 37° kämpfen wir uns anschliessend die steilen Rampen wieder hoch und radeln durch die mondartige Landschaft zurück nach Mindelo.
Monte Verde Biketour
Der höchste Gipfel der Insel São Vicente ist mit 744 m der Monte Verde (grüner Berg). Der massive Tafelberg ist oft von einer Wolkendecke umhüllt. Auch heute ist die Bergspitze bedeckt und von unten in Mindelo nicht sichtbar.
Dennoch machen wir uns an den Aufstieg, in der Hoffnung doch noch den vielgepriesenen Panoramablick geniessen zu können. Doch weitaus mehr Sorgen machen uns die heftigen Windböen, welche vom Meer hinauf gestossen werden. Die Intensität fegt uns mehrmals beinahe von den Bikes und die Steinbrocken auf der Strasse zeugen von Steinschlag. Dies macht das Unterfangen nicht ganz ungefährlich.
Immerhin lüften sich die Wolken im Verlauf des Morgens teilweise und lassen den Ausblick auf Mindelo und die Baia das Gatas frei. Das Downhill ist das wohlverdiente Dessert der Biketour.
Insel Santo Antão
Das Outdoor-Mekka schlechthin und die attraktivste kapverdische Insel für Mountainbiker und Trail Freaks ist Santo Antão. Hier findest du herrliche Küstenstrassen, steile Maultierpfade, kurvenreiche Bergstrassen, wilde Wüstenpisten und spassige Singletrails. Trotz der bescheidenen Grösse mit 45 km Länge und 25 Breite, bietet die Bergwelt von Santo Antão bis 2000 hohe Gipfel. Also, immer fleissig Höhenmeter erklettern und dann auf den schönsten Bike Trails an die Küste runter brettern.
Küstenstrasse und Ribeira Tal
Auf zum Inselhüpfen: Zweimal täglich fährt die Fähre von Mindelo auf die Insel Santo Antão. Von der Hafenstadt Porto Novo radeln wir auf der gepflasterten Küstenstrasse gegen Osten. In einem konstanten auf und ab kommen somit 1300 Höhenmeter zusammen.
Auf dieser Seite der Insel Santo Antão scheint kein Baum und kein Grashalm zu wachsen, die Landschaft ist kahl, felsig und eine riesige Geröllwüste. Wir überqueren einige leere Flussbette. Kaum vorstellbar, dass hier mal Wasser fliessen könnte.
Ein Tunnel bei einem heruntergekommenen Leuchtturm führt wie in eine andere Welt. Die Strasse wird deutlich enger und ist nur noch grob geschottert. Die Ribeira genannten Seitentäler sind plötzlich grün bewachsen. Eine äusserst steile Terrassierung trotzt dem Berghang etwas landwirtschaftliche Fläche ab, wo unter anderem Mais, Zuckerrohr, Kaffee, Papayas und Bananen angepflanzt werden.
Wir biken auf der attraktiven Küstenstrasse, links eingeengt durch das Bergmassiv, rechts der tosende Atlantische Ozean. In den kleinen Ansammlungen von Häusern wird uns freundlich zugelächelt, aber wir werden auch skeptisch beobachtet. Die Kapverdianer sitzen unter Schatten spendenden Büschen oder diskret unter den Türrahmen. Es ist zu heiss um draussen zu arbeiten. Sowieso scheinen die wenigsten Leute einer geregelten Arbeit nachzugehen. Was denken die Einheimischen wohl über uns? Warum tun wir uns in dieser Hitze die wellige Route mit dem Fahrrad an?
Bei Ribeira Grande, dem Hauptort der Insel Santo Antão, biegen wir in ein anfänglich breites Seitental ein. Das traumhaft am Berghang gelegene Hotel Pedracin Village anerbietet sich als perfekter Ausgangspunk für weitere Mountainbike Touren in der Umgebung.
Downhill von der Hochebene Lagoa
Zeitig am Morgen geht es heute los. Wir fahren mit den Bikes das Tal hinaus gegen das Meer zu. Doch der Blick schweift in die schroffe Bergwelt hoch, wo eine Nebeldecke die obersten Gipfel verhüllt und wo wir uns bald hoch kämpfen werden.
Von Meereshöhe gilt es mittels zahlreicher Serpentinen rund 1300 Höhenmeter zu erklimmen. Trotz des bedeckten Himmels herrscht schon jetzt eine drückende Hitze und schon bald rinnt der Schweiss aus allen Poren.
Die Route führt entlang einer Bergkrete und gibt mal auf der linken Seite, mal auf der rechten Seite abwechslungsweise atemberaubende Ausblicke in die Tiefe der Täler frei. Die Gebirgslandschaft gleicht einer Theaterkulisse mit ineinander verschachtelten Bergreihen. Diese Region ist relativ vegetationsreich, da hier an den hohen Bergen ab und zu mal Wolken abregnen.
Die gekonnt in den Felsen gebaute Strasse zieht sich höher und höher hinauf. Die nun etwas frischere Luft erleichtert den Aufstieg. Nadelbäume wie Pinien und Zypressen zieren die Landschaft und verbreiten einen angenehmen Duft, wahres Doping für die Nase.
Eine Staubpiste zweigt auf die Hochebene von Lagoa ab. In einem angenehmen auf und ab gelangen wir zum Ausgangspunkt des ersten spektakulären Downhills. Der langgezogene Trail Nr. 210 zieht sich steil in ein wildes Seitental runter. Mal können wir das MTB flowig laufen lassen, mal kurvt der Eselspfad in technisch anspruchsvollen Spitzkehren runter. Äusserst steile Passagen und blockende Steinbrocken erhöhen den Schwierigkeitsgrad zusätzlich. Was für ein unvergessliches Singletrail-Erlebnis.
Küstentrail über Fontainhas nach Ponta do Sol
Zum Aufwachen überqueren wir heute morgen gleich nochmals den Pass am Ende des Tales von Ribeira Grande. Es folgt eine flotte Abfahrt ins Dörfchen Châ de Igreja, bis ans Meer runter.
Hier entlang der Nordküste von Santo Antão führt die bekannte und beliebte Wanderung über das Bergdorf Fontainhas nach Ponta do Sol. Auch wir Mountainbiker wollen uns den spektakulären Küstenweg nicht entgehen lassen. Wir biken auf den Klippen mit dem tosenden Meer unter uns und senkrechten Felswänden über uns. Die Route verlangt vollste Aufmerksamkeit, die knapp kniehohe Mauer ist mehr psychologisch wichtig, als ein wirklicher Schutz bei einem Sturz.
Der Weg verschwindet immer wieder in einer engen Seitenschlucht und kurvt danach erneut direkt auf das Meer zu. Aufwärts muss das Bike schon mal geschoben oder geschultert werden, abwärts ist es oft sehr steil und technisch anspruchsvoll.
Nachdem wir wiedermal einen Sandstrand erreicht haben, gilt es nochmals etliche Höhenmeter bis Fontainhas zu bewältigen. Der Ort klebt wie ein Adlerhorst am Berghang, umgeben von tiefen Taleinschnitten und Terrassenkulturen, ein grüner Farbstreifen in der kargen Landschaft. Als Nachtisch folgt eine rasche Abfahrt bis Ponta do Sol, ein friedliches Dorf auf einer ins Meer hinausragenden Halbinsel.
Vulkankrater Cova do Paúl
Am heutigen Tag wollen wir nochmals einige Bike Trails im Gebirge der Inselmitte erkunden, uns jedoch den anstrengenden Aufstieg ersparen. Deshalb verladen wir die Mountainbikes auf einem Aluguer, einem kapverdischen Sammeltaxi. Auf der Passhöhe angelangt, fahren wir mit dem MTB zuerst zum rund 1600 m hohen Pico da Cruz hoch, mit herrlichem 360° Panoramablick über die Insel Santo Antão. Durch dichten Föhrenwald radeln wir anschliessend runter in den Krater des Vulkans Cova do Paúl.
Am Nordrand des Kraters stürzt sich ein Maultierpfad in atemberaubenden, in den Fels gehauenen Serpentinen in die bodenlos scheinende Tiefe. Der Weg ist äusserst steil, doch mit der entsprechenden Kurventechnik ist der Trail meist fahrbar, mit wenigen Schiebepassagen. Der unvergleichliche Blick schweift über das fruchtbare Vale do Paúl bis an die Küste und das Meer.
Etwas weiter unten schwingt sich der Singletrail etwas grosszügiger den Hang runter, durch eine Kaffeeplantage und zwischen Bananenstauden hindurch. Im Talboden sind die kühlen Getränke unwiderstehlich bei diesen mörderischen Temperaturen. Eine gemütliche Abfahrt durch das grüne Tal führte alsdann nach Vila das Pombas an die Küste.
Die Küstenstrasse nach Porto Novo kennen wir bereits, inklusive der fordernden Steigungen und Umwege in die Schluchten hinein. Genau mit den letzten Sonnenstrahlen gelangen wir nach Porto Novo.
Fast and Furious Trail
Die Südküste von Santo Antão ist karg und wüstenhaft, mit Geröll und Dornengestrüpp. Diese hinterhältigen Pflanzen haben es in sich und sind ein im wahrsten Sinne des Wortes ein Dorn im Auge eines jeden Mountainbikers. Sie sind die Wächter des Fast & Furious Trails, einer staubigen Downhillpiste im Hinterland von Porto Novo. Das vorrangige Ziel ist den Trail ohne Platten zu überleben. Tubeless-Fahrer prahlen mit ihrer besseren Ausgangslage.
Wir stehen oben auf 1200 m und mustern die Abfahrt. Bremsen getestet, Helm sitzt, Handschuhe an, Rennpferde nervös. Es wird schon jetzt gespottet, wer wohl als erster sein Reparatur-Kit hervorkramen werde. Dann geht’s los! Schnell und furios flitzen wir herunter, nur Staubwolken wirbeln auf.
Dann eine erste buschige Allee, beidseitig wachsen Bäume mit Dornen wie Nägel. Wir lassen es rollen. Alles geht gut, kein Biker bleibt zurück. Bei einem späteren Halt beglückwünschen wir uns. Der Mythos des Trails eine Farce?
Doch zu früh gefreut. Eine Inspektion der Reifen zeigt etliche Durchstiche auf. Der erste von uns macht den Fehler den Dornen raus zu ziehen. Innert Sekunden ist die Luft draussen. Würde man weiterfahren, könnte es durchaus halten. Zwischenzeitlich sind jedoch weitere Platten Tatsache – der Fast & Furious Trail fordert seinen Tribut.
So kämpfen wir uns vorwärts, trotz höchster Konzentration, um die abgefallenen Ästchen zu vermeiden, machen wir noch mehrere Reparatur-Stopps. Vom Fachhändler empfohlene Dichtmilch erweist sich als Reinfall. Dicke Spezialreifen mit wohlklingenden Versprechungen auf der Kartonverpackung sind ihr Geld überhaupt nicht wert.
Unsere stolzen Tubless-Fahrer fluchen am Lautesten. Der Fast and Furious Trail wird immer eine Herausforderung sein – lustige Anekdoten beim abschliessenden Schmutzbier garantiert.
Downhill ans Ende der Welt bei Tarrafal
Eine steinige und staubige Piste voller Löcher zieht in unzähligen Kurven hangabwärts, auf ihrem Weg zum Meer, zum kleinen Fischerdorf Tarrafal de Monte Trigo. Die schon fast lebensfeindliche Landschaft auf der Hochebene, in der kaum je ein Regentropfen fällt, lässt Zweifel aufkommen, ob an der Küste überhaupt eine Siedlung besteht.
Jedenfalls ist die Abfahrt ein wahrer Leckerbissen für Mountainbiker. Die Piste lässt sich sehr flüssig fahren, nicht zu steil und doch konstant beflügelt runter. Rechterseits tut sich eine riesige Schlucht auf, wo sogar eine Quelle entspringt und weit unten im Talboden einen grünen Streifen mit Vegetation surrealistisch erscheinen lässt.
Etwa nach drei Viertel der Strecke, bei einem alleine stehenden Steinhaus, zweigt rechts ein Weg ab. Zuerst muss das Bike zwar geschoben und getragen werden, bis der Trails endlich fahrbar wird. Doch direkter nach Tarrafal geht nicht.
Tarrafal ist eine Oase der Ruhe und Entspannung. Nicht nur wegen der abenteuerlichen Anreise lohnt es sich hier mindestens 2-3 Tage zu verbringen. Für das Mountainbike ist hier zwar eine Sackgasse, jedoch gibt es einige hübsche Wanderungen in der Umgebung.
Als Unterkunft unbedingt das Mar Tranquilidade anvisieren. Die Steinhäuser direkt am schwarzen Kies- und Sandstrand sind zwar einfach, trumpfen jedoch mit einem unglaublichen Charme auf.
Westliches Hochplateau und Bordeira del Norte
Eine wunderbare Naturstrasse kurvt durch ein von Vulkanen dominiertes Hochplateau. Der Tope de Coroa ist mit 1980 m der höchste Berg auf Santo Antão und nach dem Vulkan Fogo der zweithöchste Berg der Kapverdischen Inseln. Nach rund einer Stunde Fahrt, biegen wir in einen sandigen Canyon ein, wo nur unter grösster Kraftanstrengung ein Vorwärtskommen auf dem Mountainbike noch möglich ist.
Auf der Bergkrete angelangt, tut sich ein beinahe senkrechter Abgrund auf. Kaum zu glauben, dass hier an der Bordeira del Norte ein Maultierpfad ins Tal hinunter führt. Für uns ist es einer der besten Bike Trails auf den Kapverden.
Engste Serpentinen und die Steilheit machen den Weg nicht durchgängig fahrbar. Die Erosion hat zwei markante Felspfeiler geschaffen, welche wir immer wieder von einem neuen Blickwinkel sehen. Auch weiter unten hat sich der Canyon in das Gestein gefressen, ein klares Zeichen der Macht der Wassermassen. Wenn es mal regnet, sammelt sich viel Wasser in den Bergen und stürmt die nur wenigen Kilometer aus dem Tal gegen das Meer zu. Wir tun es dem Wasser gleich und gleiten mühelos gegen die Küste und zurück nach Porto Novo.
Gefeiert wird der Abschluss der Bikereise jedoch erst nach der Überfahrt mit der Fähre nach São Vicente. Mindelo ist der perfekte Ort um das Bike Adventure würdig ausklingen zu lassen.