Attraktionen bei Minca in der Sierra Nevada
Minca ist ein kleines, charmantes Bergdorf in den Ausläufern der Sierra Nevada de Santa Marta gelegen. Die Umgebung ist geprägt von dichten Nebelwäldern, Wasserfällen und Kaffeeplantagen. Auf Wanderungen kannst du die natürlichen Attraktionen besuchen. Die Sierra Nevada de Santa Marta ist das höchste Küstengebirge der Welt und der Pico Cristóbal Colón ist mit 5775 m der höchste Berg in Kolumbien.
Die Sierra Nevada de Santa Marta ist ein spektakuläres Bergmassiv und das höchste Küstengebirge der Welt. Sie liegt im Norden Kolumbiens, nahe der Karibikküste, und erhebt sich abrupt von Meereshöhe bis zu den höchsten Gipfeln. Die beiden bekanntesten Berge sind der Pico Cristóbal Colón und der Pico Simón Bolívar – beide zählen zu den höchsten Erhebungen im Reiseland Kolumbien.
Diese Region ist nicht nur wegen ihrer außergewöhnlichen landschaftlichen Schönheit bekannt, sondern auch für ihre kulturelle und ökologische Vielfalt. Die Sierra Nevada beherbergt verschiedene indigene Völker, darunter die Kogi und Arhuaco, die ihre Traditionen und Bräuche bis heute bewahrt haben. Für diese indigenen Gemeinschaften hat die Sierra Nevada eine spirituelle Bedeutung, da sie als »Herz der Welt« betrachtet wird.
Ökologisch gesehen ist die Sierra Nevada ein Hotspot der Biodiversität mit einer Vielzahl von Ökosystemen, die von tropischen Regenwäldern bis hin zu Páramo-Landschaften reichen. In ihren Wäldern und Bergen gibt es viele endemische Tier- und Pflanzenarten. Zudem liegt hier der Nationalpark Sierra Nevada de Santa Marta, ein geschütztes Gebiet, das zum Erhalt dieser einzigartigen Artenvielfalt beiträgt. Touristisch ist die Sierra Nevada de Santa Marta ebenfalls attraktiv, besonders für Wanderer und Naturbegeisterte. Beliebte Ziele sind unter anderem das Bergdorf Minca und die berühmte archäologische Stätte Ciudad Perdida (verlorene Stadt), die tief im Dschungel verborgen ist und eine der ältesten Städte Südamerikas darstellt.
Pico Cristóbal Colón und Pico Simón Bolívar
In der Sierra Navada de Santa Marta erhebt sich der Pico Cristóbal Colón, der mit 5775 m höchste Berg in Kolumbien. Der benachbarte »Zwillingsgipfel« Pico Simón Bolivar liegt etwa gleich hoch. Die beiden Bergriesen sind oft von einer Schneeschicht bedeckt, was für die tropische Lage des Gebirges bemerkenswert ist.
Die Gipfel des Küstengebirges sind schwer zugänglich. Wegen der geringen Besiedlung und der dichten Vegetation ist die Region kaum erschlossen. Besteigungen des Pico Cristóbal Colón sind selten und schwierig. Die Region ist kein klassisches Bergsteigerziel, unter anderem auch weil die indigenen Gemeinschaften das Gebiet als heilig betrachten und den touristischen Zugang stark einschränken.
Bergdorf Minca
Minca ist ein kleines, ruhiges Dorf, das auf etwa 650 m in den Ausläufern der Sierra Nevada de Santa Marta liegt, nur etwa 14 Kilometer von der Küstenstadt Santa Marta entfernt. Es ist eine der ganz wenigen Siedlungen der Sierra Nevada, abgesehen von einigen sehr kleinen indigenen Gemeinden. Die Umgebung ist geprägt von üppiger Vegetation, dichtem Nebelwald und einem angenehm kühlen Klima, das eine willkommene Abwechslung zur Hitze der Küste bietet.
Die Ortschaft ist klein und hat eine entspannte, fast spirituelle Atmosphäre. Viele Menschen kommen hierher, um der Hektik der Städte zu entfliehen und in den einfachen Lebensrhythmus der ländlichen Gemeinschaft einzutauchen. Die Bevölkerung von Minca (800 bis 1200 Einwohner) besteht aus einer Mischung aus Einheimischen, die hauptsächlich von Landwirtschaft leben, und einer wachsenden Anzahl von Zugezogenen und Expats, die sich hier niedergelassen haben.
Kaffee- und Kakaoplantagen prägen die umliegende Landschaft und spielen eine zentrale Rolle im Leben und der Wirtschaft der Dorfbewohner und gilt als wichtiger Wirtschaftszweig Kolumbiens. Der Kaffeeanbau wird traditionell betrieben und ist ein Stolz der Region. Die Gemeinde ist zudem stark von ökologischen und nachhaltigen Projekten geprägt, die zum Erhalt der reichen Biodiversität der Region beitragen.
Highlights bei Minca und Sierra Nevada
Wasserfall Pozo Azul
Der Pozo Azul ist eine der beliebtesten Attraktionen in der Nähe von Minca und ein schöner, natürlicher Ort zum Schwimmen und Entspannen. Die Gegend um den Wasserfall ist von üppiger Vegetation umgeben. Der Name »Pozo Azul« bedeutet übersetzt »blauer Pool« – ein Hinweis auf das klare, kühle Wasser, das von den Bergen der Sierra Nevada in das natürliche Wasserbecken fließt.
Der Wasserfall besteht aus mehreren Pools, die durch kleine Wasserfälle verbunden sind. Das Wasser kann recht kühl sein, ideal, um sich nach einer Erkundungstour in der tropischen Umgebung zu erfrischen. Von den Steinplattformen kannst du in die Pools springen, ein riesiger Spaß.
Doch offen gesagt ist der Pozo Azul überhaupt nicht immer so azul wie erwartet. Nach Regenfällen, und die gibt es hier häufig, ist das Wasser alles andere als wunderbar blau. Zudem ist der Ort in der Hauptsaison und an Wochenenden sehr gut besucht und für unseren Geschmack sogar überlaufen. Da macht es dann nur noch halb so viel Spaß. Es ist ratsam, früh am Tag oder unter der Woche zu kommen, wenn du eine ruhigere Atmosphäre suchst.
Pozo Azul ist relativ leicht zu erreichen – entweder zu Fuß in etwa 45 Minuten von Minca aus oder mit dem Motorrad-Taxi, das in der Region ein gängiges Fortbewegungsmittel ist. Der Wanderweg ist gut markiert und führt durch die schöne Natur der Umgebung, was den Ausflug zusätzlich lohnenswert macht.
Wasserfall Cascada Marinka
Die Cascada Marinka ist ein malerischer Wasserfall in der Umgebung von Minca und eine der idyllischsten Naturattraktionen an den Ausläufern der Sierra Nevada. Marinka besteht aus zwei Hauptfällen, die in natürliche Wasserbecken münden. Der untere Pool ist breiter und flacher, ideal zum Planschen und Entspannen. Der obere Pool ist tiefer und bietet Platz zum Schwimmen oder einfach zum Abkühlen im klaren Wasser. Der Wasserfall ist von dichter, tropischer Vegetation umgeben, was ihm eine sehr ruhige und friedliche Atmosphäre verleiht.
Im Vergleich zu anderen Wasserfällen bei Minca ist Cascada Marinka etwas besser ausgestattet. Es gibt Stege und kleine Plattformen mit Schaukeln und Hängematten, die für Besucher aufgestellt wurden, damit sie die Aussicht genießen und sich entspannen können. Dafür gilt es eine bescheidene Eintrittsgebühr von 2-3 Euros zu zahlen. Eine kleine Cafeteria in der Nähe bietet Snacks und Getränke an.
Der Wasserfall Cascada Marinka liegt etwa 3.5 Kilometer außerhalb von Minca, die Wanderzeit beträgt rund 1 Stunde. Der Weg ist teilweise steil, aber gut markiert. Alternativ kannst du auch ein Motorrad-Taxi anheuern.
Anbau von Kaffee
Der Kaffeeanbau in der Region Minca ist traditionell und hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Minca und die Sierra Nevada de Santa Marta bieten ideale Bedingungen für hochwertigen Kaffeeanbau, die Höhenlage von 600 bis 1500 m und das Klima mit der kühlen Bergluft und den regelmäßigen Regenfällen ist perfekt für den Anbau von Arabica-Kaffee. Die Böden sind vulkanisch und mineralreich, was dem Kaffee seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht.
In Minca gibt es mehrere Kaffee-Farmen (Kaffeeplantagen), die auf ökologische und nachhaltige Anbaumethoden setzen. Diese Fincas kultivieren die Kaffeepflanzen oft im Schatten von Bäumen, was die Biodiversität fördert und den Boden schützt. Diese Methode trägt dazu bei, die natürliche Umwelt zu bewahren und Schädlinge auf natürliche Weise zu kontrollieren. Die Bäume bieten außerdem Lebensraum für Vögel und andere Tiere, wodurch die Kaffeeplantagen zur Erhaltung des Ökosystems beitragen.
Einige der bekanntesten Kaffeefarmen in der Umgebung sind die Finca La Victoria, Finca Los Pinos und Finca La Candelaria. Besucher können hier den gesamten Produktionsprozess kennenlernen – von der Ernte über das Trocknen bis hin zur Röstung der Bohnen.
Besuch auf der Finca La Victoria
Wir haben die Finca La Victoria besucht, eine der ältesten Kaffeefarmen in der Sierra Nevada de Santa Marta. Sie liegt zwar etwas abgelegen, fast schon zu weit für eine Wanderung. Deshalb haben wir ein Moto-Taxi genommen und waren in rund 45 Minuten dort.
Die Finca erstreckt sich über eine große Fläche auf den Berghängen und bietet ein authentisches Erlebnis des traditionellen Kaffeeanbaus, der hier mit viel Handarbeit und Leidenschaft betrieben wird. Eines der beeindruckendsten Merkmale der Finca La Victoria ist ihre historische Kaffeeproduktionstechnik. Die Anlage nutzt immer noch einige der ursprünglichen Maschinen aus dem 19. Jahrhundert, die mit Wasserkraft betrieben werden. Ein kleines Flusssystem versorgt die Maschinen mit Energie, und das natürliche Wasser wird zur Reinigung und Verarbeitung der Kaffeebohnen verwendet.
Auf einer Führung kannst du die alten Anlagen besichtigen und sehen, wie die traditionellen Methoden immer noch im Einklang mit moderneren Techniken eingesetzt werden. Unsere Tour wurde von einer erfahrenen Mitarbeiterin geleitet, die die einzelnen Phasen des Kaffeeherstellungsprozesses erläuterte – von der Auswahl und Pflege der Kaffeepflanzen bis hin zur Ernte der Kaffeekirschen und dem Trocknen und Rösten der Bohnen.
Natürlich darf eine Verkostung nicht fehlen. Am Ende der Tour probieren wir den frisch gerösteten Kaffee aus La Victoria, einfach wunderbar. Im kleinen Café gibt es auch einige Snacks. Im Souvenirladen kannst du den Kaffee der Finca sowie andere lokale Produkte kaufen.
Als wir so rausspazieren, erblicken wir bei einem anderen Gebäude den Schriftzug »Cerveceria Nevada«. Tatsächlich wird auf der Finca auch Bier gebraut, das frische Quellwasser der Sierra Nevada ist dafür natürlich prädestiniert. Da es zwischenzeitlich schon früher Nachmittag ist, genehmigen wir uns ein helles Ale der Cerveceria Nevada – Stilbruch hin oder her, in Kolumbien kann man nach dem Kaffee durchaus ein Bierchen trinken.
Größte Hängematte in Kolumbien
Tatsächlich buhlten die lokalen Hotels und Unterkünfte eine Zeit lang um den Titel der spektakulärsten und größten Hängematte der Welt. Dick im Business war dabei die Casa Elemento. Die einen kamen um im Backpacker-Hostel zu übernachten, andere wurden durch den Ruf der XXXL-Hängematte angezogen. Auf Instagram hochgeladene Fotos entfachten einen wahren Hype. Leute kamen oftmals nur wegen der Riesenhängematte in die Region von Minca. Fakt ist nun jedoch, dass Casa Elemento dauerhaft geschlossen ist. Die Hintergründe sind schwammig, ist jedoch wirklich schade um die tolle Location.
Doch keine Bange, es gibt in Minca immer noch viel Spaß mit großen Hängematten. Denn nun ist das Hostal Sierra Minca* in die Bresche gesprungen. Deren Hängematten befinden sich auf offenen Plattformen oder Balkonen, hoch über der dichten Vegetation der Sierra Nevada. Hier kannst du äußerst chillig liegen und die wunderbare Aussicht genießen.
Doch die Hängematten sind nicht nur zum Entspannen da, sondern dienen auch als Schlafplätze – ein einmaliges Erlebnis, auf solch einem riesigen Netz die Nacht zu verbringen. Falls du kein Gast im Hostel bist, gilt es übrigens eine Eintrittsgebühr zu entrichten.
Doch mittlerweile soll sich die größte Hängematte der Welt an der Paradise Beach von New Jersey in den Vereinigten Staaten befinden. Minca darf sich nur noch mit der größten Hängematte in Kolumbien brüsten.
Wanderung zum Aussichtspunkt Los Pinos
Eine der schönsten Wanderungen bei Minca führt zum Aussichtspunkt Los Pinos. Von hier aus bietet sich ein beeindruckender Panoramablick auf die umliegenden grünen Berge und dichten Wälder sowie – bei klarem Wetter – auf die Küstenlinie des Karibischen Meers. Besonders auffällig am Aussichtspunkt sind die hohen Kiefern (daher auch der Name »Los Pinos«), die sich stark von der sonst tropischen Vegetation abheben und für eine besondere Atmosphäre sorgen.
Um dir das Trekking etwas zu veranschaulichen, haben wir die Route in vier Etappen unterteilt:
- Etappe: Wasserfall »Cascada Oido del Mundo«, ca. 30 Min
Von Minca aus nimmst du die Route »Cerro Kennedy Oriente«. Nach etwa 30 Minuten kommst du zum kleinen Wasserfall »Oido del Mundo« (Ohr der Welt). Lausche dem Rauschen des Wassers und erfrische dich im kleinen Naturbecken… doch eigentlich hast du noch eine längere Wanderung vor dir. - Etappe: Wasserfall »Cascada Marinka«, ca. 30 Min
Gar nicht so weit weg ist der nächste Wasserfall »Cascada Marinka«. Gegen eine kleine Gebühr erhältst du Zutritt zu den natürlichen Pools mitten im üppigen Grün. Hier gibt’s auch eine Snack-Bar, falls du deinen Hunger stillen möchtest. - Etappe: Hostal Sierra Minca, ca. 2 h
Weiter gehts in die Bergwelt der Sierra Nevada hoch bis zum bei Backpackern beliebten Sierra Minca Hostel*. Natürlich wäre es eine Option hier eine Übernachtung einzuplanen. - Etappe: Aussichtspunkt Los Pinos, 30 Min
Jedenfalls ist es vom Hostel nicht mehr weit bis zum Wanderziel, dem Aussichtspunkt Los Pinos auf etwa 1400 m.
Für die direkte Route brauchst du ca. 3.5 bis 4 Stunden. Mit Zwischenstopps an den Wasserfällen dauert die Trekking-Tour 5 bis 6 Stunden… und dies ist nur der Weg hoch. Falls du den Rückweg auch zu Fuß unternehmen möchtest, wird dies ein langer, anstrengender Tag. Alternativ könntest du mit einem Moto-Taxi nach Minca zurückkehren. Doch sollest du dies frühzeitig organisieren, bereits bei deinem Abmarsch oder dann spätestens im Hostal Sierra Minca.
Oder warum nicht gleich eine Übernachtung im Sierra Minca Hostel* einplanen? Du kannst wählen, ob du in einer Hängematte, einem Schlafsaal oder in einem privaten Zimmer schlafen möchtest. Es ist wirklich eine tolle Anlage und vielleicht ist eine Nacht sogar zu wenig. Jedenfalls könntest du somit die Wandertour in aller Ruhe und ohne Zeitdruck unternehmen.
Wanderung zum Cerro Kennedy
Der Cerro Kennedy ist ein Berggipfel in der Sierra Nevada-Gebirgskette, mit einer Höhe von rund 3100 m. Er ist bekannt für den spektakulären Sonnenaufgang und Sonnenuntergang und bei klarer Sicht erblickst du sogar die schneebedeckten Gipfel der höchsten Berge Kolumbiens, Pico Cristóbal Colón und Pico Simón Bolívar. Leider ist es nicht möglich, den eigentlichen Gipfel zu erreichen, da sich dort ein Militärstützpunkt befindet. Doch lohnt sich das Trekking jedenfalls auch so für die fantastische Aussicht, vom höchst möglichen Punkt auf rund 2500 m.
Die Wanderung zum Cerro Kennedy ist die wohl eine der anspruchsvollsten in der Umgebung von Minca. Kommt natürlich ganz darauf an, wo du startest. Vom Bergdorf Minca bis ganz nach oben sind es rund 28 km, also 8 bis 9 Stunden Wanderzeit.
Zur Veranschaulichung, hier die Etappen des Trekkings:
- Bergdorf Minca zur Kleinstsiedlung Campano, gut fahrbare Bergstraße, ca. 9 km
- Von Campano bis zur Abzweigung »La Y«, gut fahrbare Bergstraße, ca. 4 km
- Etappe bis hoch zum Hostal Donde Moncho, Naturweg, ca. 12 km
- Letztes Teilstück bis Cerro Kennedy, Naturweg, ca. 3 km
Die Wanderung dauert jedenfalls zwei Tage, damit du auch den Sonnenaufgang erlebst. Auf der Trekking-Route gibt es einige Fincas und Hostels zum Übernachten:
- El Campano: keine uns bekannte Unterkunft
- In der Umgebung der Abzweigung »La Y« findest du zwei hochpreisige Unterkünfte: Sierra Alta Finca Boutique und Terramia Estate*
- Kurz vor dem Cerro Kennedy solltest du jedenfalls übernachten. Das einfache Hostal Donde Moncho ist am besten gelegen. Moncho bietet Schlafplätze im Mehrbettzimmer und was zu essen. Falls du ein Zelt dabei hast, kannst du auch campieren. Kontaktaufnahme mit dem Betreiber erfolgt über Instagram und WhatsApp. Etwas weiter unten ist das Hostal El Ramo. Bedenke dabei, dass du bei einer Übernachtung in diesem Hostal dafür morgens etwas früher aufstehen musst, für den finalen Aufstieg zum Cerro Kennedy.
Bist du voll fit und ein erfahrener Wanderer? Dann solltest du die ganze Strecke anvisieren. Also am ersten Tag von Minca bis zum Hostel Donde Moncho und am nächsten Tag für den Sonnenaufgang bis zum Cerro Kennedy. Danach erfolgt der Abstieg in Richtung Minca.
Bist du einigermaßen fit und wanderst gelegentlich? Schwing dich auf den Hintersitz eines Moto-Taxis und wähle die Y-Wegkreuzung als Startpunkt. Wandere hoch bis zu einem der beiden Hostels und am nächsten Tag machst du dann den letzten Abschnitt bis zum höchst möglichen Punkt beim Cerro Kennedy.
Zweifelst du an deiner Fitness oder wandern ist nicht dein Ding? Trotzdem kannst den Ausflug unternehmen. Heure in Minca einen Motorrradfahrer oder ein Jeep-Fahrer an und lass dich hochshutteln.
Unseren ersten Aufstieg haben wir übrigens mit dem Mountainbike unternommen, eine weitere sportliche Alternative. Siehe auch unser Tourenbericht über die Mountainbike Hotspots in Kolumbien, da gehört die Region von Minca natürlich auch dazu.
Reiseinformationen und Reisetipps
Anreise und Weiterreise
Die Anreise nach Minca erfolgt in der Regel über die Stadt Santa Marta, die etwa 15 Kilometer entfernt an der Karibikküste Kolumbiens liegt. Falls du von Cartagena herkommst, nimm zuerst den öffentlichen Bus nach Santa Marta und dann eine der folgenden gängigen Optionen der Anreise:
- Colectivo: Ab dem Marktplatz in Santa Marta (z.B. von der Calle 11 mit Carrera 9) fahren regelmäßig Colectivos (Sammeltaxis) nach Minca. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde. Colectivos sind eine kostengünstige Option und starten, sobald sie genügend Passagiere haben. Die Fahrt kostet ca. 2–3 Euro.
- Taxi: Eine direkte Taxifahrt von Santa Marta nach Minca dauert etwa 45 Minuten und kostet ca. 15–20 Euro. Taxis sind etwas teurer, bieten aber den Vorteil einer flexibleren Abfahrt und mehr Komfort.
- Motorrad-Taxi (Mototaxi): Für die Abenteuerlustigen gibt es Motorradtaxis, die von Santa Marta nach Minca fahren. Diese Option ist schnell und kostet 5–7 Euro, aber es gibt weniger Stauraum für Gepäck, und die Fahrt kann je nach Straßenzustand holprig sein.
Hotels und Unterkünfte
- Budget | Casa del Pozo Azul*
Wie der Name andeutet, liegt das Hotel in unmittelbarer Nähe zum Wasserfall Pozo Azul. Somit kannst du vor allen anderen dort sein und die Naturbecken für dich genießen. Die Casa del Pozo Azul ist hübsch eingebettet in die Natur und ist ideal, um diverse Wanderungen zu unternehmen. Auf der Schattenseite dann halt die Distanz zum Pueblo, mit Gepäck bist du somit auf ein Moto-Taxi angewiesen… aber die kosten auch nicht alle Welt. Ein Bett im Schlafsaal ist schon ab EUR 11 zu haben, das Doppelzimmer kostet ab EUR 33. - Mittelklasse | Minca Ecohabs Hotel*
Suchst du eine originelle Unterkunft? Willkommen in den Minca Ecohabs, den Bugalows und Holzhütten mitten im tropischen Wald von Minca. Je nach Zimmer hat man einen sensationellen Ausblick über die Berge bis zur Küste. Die Hängematte auf der Terrasse ist definitiv unser Lieblingsort. Das Dorfzentrum von Minca erreichst du in nur 5 Minuten zu Fuß. Doppelzimmer sind ab EUR 50 buchbar. - Gehobene Mittelklasse | La Veranda Hotel*
Gar nicht so einfach das La Veranda Hotel zu kategorisieren. Es ist eine Mischung aus gehobener Mittelklasse mit angenehmen Doppelzimmern ab EUR 85 und einem Hostel mit Zimmern im Schlafsaal ab EUR 15. Jedenfalls ist die Anlage sehr schön, mit einem verführerischen Pool mit tollem Ausblick. Auch das Essen und die Drinks sind lecker. Wir würden jedenfalls wiederum hier übernachten.
Touren und Ausflüge
Bist du in Santa Marta und möchtest Minca und die Sierra Nevada auf einem Tagesausflug kennenlernen? Hier präsentieren wir dir zwei Anbieter auf der Buchungsplattform GetYourGuide mit einem ganz ähnlichen Programm:
Die Abholung erfolgt in deinem Hotel in Minca oder beim zentral gelegenen Platz Parque de los Novios. Nach einer etwa einstündigen Fahrt gelangt die Gruppe nach Minca. Unternimm eine Wanderung durch die üppige Natur, vorbei an Wasserfällen, natürlichen Schwimmbecken und mit malerischen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt der Sierra Nevada. Auf einer Hacienda lernst du den Prozess der Kaffeeproduktion und seine Bedeutung für die kolumbianische Kultur kennen und darfst selbstverständlich den Kaffee auch probieren. Ein herzhaftes kolumbianisches Mittagessen an einer speziellen Location darf auf dem Ausflug nicht fehlen. Am späteren Nachmittag erfolgt die Rückkehr nach Santa Marta.
Ciudad Perdida – Verlorene Stadt
Weit weg von Minca, auf der nördlichen Seite der Sierra Nevada de Santa Marta, befindet sich die sagenumwobene verlorene Stadt »Ciudad Perdida«. Es handelt sich dabei um eine antike Stadt der Tayrona-Kultur, welche abgelegen, tief im Dschungel liegt. Sie wurde etwa im 9. Jahrhundert gegründet und ist somit sogar rund 600 Jahre älter als Machu Picchu in Peru. Die Stadt besteht aus zahlreichen Terrassen, gepflasterten Wegen und kleinen kreisförmigen Plätzen, die einst als Zeremonialstätten und Wohngebäude für die indigenen Tayrona dienten. Noch heute ist Ciudad Perdida ein spiritueller Ort für die indigenen Völker der Region, darunter die Kogi, die Arhuaco und die Wiwa, die das Erbe der Tayrona Zivilisation schützen und pflegen.
Wiederentdeckt wurde die Ciudad Perdida in den 1970er Jahren von Schatzsuchern. Um zur archäologischen Stätte zu gelangen, musst du eine mehrtägige Wanderung unternehmen. Der Weg führt durch dichte Wälder, entlang von Flüssen und über steile Anstiege. Ciudad Perdida gehört zu den großen Abenteuern in Südamerika.
Trekking-Tour zur Ciudad Perdida
Das Trekking zur Ciudad Perdida kannst du beispielsweise über die spezialisierte Tourenplattform GetYourGuide buchen*. Die gesamte Route erstreckt sich über etwa 46 Kilometer (Hin- und Rückweg) und dauert in der Regel vier Tage. Körperliche Fitness und Durchhaltevermögen sind also für dieses Outdoor Adventure unbedingt erforderlich.
Die beste Zeit für das Trekking zur Ciudad Perdida ist die Trockenzeit zwischen Dezember und März. In der Regenzeit von April bis November kann die Route beschwerlich und deutlich anstrengender sein, da die Wege matschig werden und die Flüsse ansteigen.
Ausgangspunkt der Tour ist meist Santa Marta. Von hier erfolgt die organisierte Anreise mit Jeeps nach El Mamey, auch Machete Pelao genannt.
Während der Tour übernachtest du in einfachen Camps mit Hängematten oder Betten mit Moskitonetzen. Die Veranstalter bieten Frühstück, Mittagessen und ein Abendessen, dazu hat es immer genügend Trinkwasser verfügbar.
Der Ablauf des Trekkings ist normalerweise wie folgt:
Tag 1: El Mamey nach Camp 1, Wanderzeit 3-4 h
Anreise nach El Mamey/Machete Pelao mit dem Jeep. Nach einem Mittagessen beginnt die Wanderung. Der erste Teil des Weges führt über einen steilen Anstieg, gefolgt von einem Abstieg in ein Tal. Der Tag endet nach etwa 3-4 Stunden im Camp 1, wo das erste Nachtlager aufgeschlagen wird.
Tag 2: Wanderung zum Camp 3, Wanderzeit 7-8 h
Am zweiten Tag wird die Strecke anspruchsvoller, mit mehreren steilen Anstiegen und Flussdurchquerungen. In Camp 2 isst du zu Mittag und kannst dich im Fluss Buritaca abkühlen. Dann wanderst du weiter durch beeindruckende Landschaften und erreichst am späten Nachmittag Camp 3 auf etwa 900 m.
Tag 3: Besuch der Ciudad Perdida, Wanderzeit 6-7 h
Am frühen Morgen beginnt der finale Aufstieg zur Ciudad Perdida. Der letzte Abschnitt umfasst über 1200 steinerne Stufen, die von dichtem Dschungel umgeben sind. Nach etwa einer Stunde erreichst du die Ciudad Perdida. Dein Guide erklärt dir viel Wissenswertes über diesen magischen Ort und es bleibt genügend Zeit, die antiken Terrassen und Plätze des archäologischen Komplexes zu erkunden. Nachmittags wanderst du je nach Veranstalter zum Camp 3 oder 2 zurück und übernachtest dort.
Tag 4: Rückweg nach El Mamey, Wanderzeit 5-6 h
Du unternimmst die letzte Etappe nach El Mamey/Machete Pelao, wo die Trekking-Tour endet. Anschließend erfolgt der Transfer nach Santa Marta.
Hier findest du weiterführende Informationen und das Programm der Trekking Tour bei GetYourGuide*, zusammen mit einer Packliste und weiteren Tipps.
Weiterführende Informationen zu Kolumbien
- Reiseinformationen zur Reisevorbereitung
- Empfehlung Reiseführer und Buchtipps
- Karibischer Nationalpark Tayrona
- Sehenswürdigkeiten in Cartagena
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