Entdecke die Kolonialstadt und seine Attraktionen
Villa de Leyva ist eine charmante Kolonialstadt im Herzen der kolumbianischen Anden, umgeben von sanften Hügeln und beeindruckender Natur. Die Stadt strahlt eine zeitlose Atmosphäre aus, mit der imposanten Plaza Mayor, einem der größten gepflasterten Plätzen Südamerikas und seinen engen Gassen mit historischen Gebäuden mit Patios, in denen Oleander und Bougainvillea wachsen. In der Umgebung von Villa de Leyva kannst du die archäologische Stätte »El Infiernito«, ein Fossilmuseum, ein altertümliches Kloster und das größte Keramikhaus der Welt besuchen.
Gründung und Bedeutung
Villa de Leyva wurde 1572 im Auftrag des spanischen Vizekönigs gegründet. Der Name ehrt den spanischen Eroberer Andrés Díaz Venero de Leyva, der der erste Präsident des »Neuen Königreichs von Granada« (heutiges Kolumbien) war. Die Stadt in den Anden diente ursprünglich als Erholungsort für spanische Adlige und als Verwaltungszentrum der Region. Dank ihrer strategischen Lage entwickelte sie sich zu einem wichtigen Handels- und Agrarzentrum während der Kolonialzeit.
Heute ist Villa de Leyva eine der schönsten und am besten erhaltenen Kolonialstädte Kolumbiens, zusammen mit Cartagena, Barichara und Mompox. Deshalb ist sie ein beliebtes Reiseziel bei internationalen Reisenden und Einheimischen gleichermaßen. Insbesondere an den Wochenenden und Feiertagen strömen die kolumbianischen Besucher hierher, viele davon aus der Hauptstadt Bogota. Wenn du Villa de Leyva lieber von der ruhigen Seite kennenlernen möchtest, plane deinen Besuch unter der Woche.

Koloniales Erbe
Erlebe das koloniale Flair mit den fotogenen Kopfsteinpflasterstraßen mit ihren weiß getünchten Gebäuden, die mit Bougainvillea geschmückten Balkone und die riesige Plaza Mayor mit dem Gebirgszug der Anden als attraktiven Hintergrund. Eigentliche Sehenswürdigkeiten gibt es nicht wirklich im Stadtzentrum, das charmante koloniale Ensemble und die Gelassenheit der Stadt machen sie so anziehend. Tatsächlich hat sich die Architektur in Villa de Leyva seit der Gründung kaum verändert.
Die Architektur von Villa de Leyva spiegelt die kolonialen Einflüsse wider: weiße Häuser mit dicken Wänden, große hölzerne Fensterrahmen und Türen sowie schmiedeeiserne Balkone. Diese Häuser haben oft Innenhöfe mit blühenden Gärten und Brunnen, die dem heißen Klima der Region angepasst sind und kühlen Schatten bieten. Das Stadtzentrum ist ein Netz aus schmalen, kopfsteingepflasterten Straßen, die in einem regelmäßigen Rastermuster angelegt sind. Hier spazieren zu gehen fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Gebäude sind meist einstöckig, was den traditionellen Charakter der Stadt erhält, und es gibt kaum moderne Bauten im Stadtzentrum.

Spaziergang durch das Stadtzentrum
Es ist sehr einfach, Villa de Leyva auf eigene Faust und zu Fuß zu erkunden. Die Stadt ist angenehm klein, so dass man sich nicht verlaufen kann. Am liebsten spazieren wir jeweils einfach drauflos, ohne festes Ziel, so entdecken wir immer wieder neue interessante Details. Restaurants, Cafés und Kunstgewerbeläden dominieren in dieser Kleinstadt. Nimm dir Zeit den ausgezeichneten kolumbianischen Kaffee zu kosten und genieße die großartige Gastronomieszene.
Mittelpunkt der Stadt ist die Plaza Mayor, einer der wenigen Plätze in Kolumbien, die nicht nach Simon Bolivar benannt ist. Mit Seitenlängen von je ca. 120 m zählt der historische Marktplatz zu den größten gepflasterten Plätzen in ganz Südamerika. Die riesige Plaza vermittelt ein Gefühl von Weite und Ruhe. In der Mitte befindet sich ein alter Steinbrunnen, der früher die Wasserversorgung der Stadt sicherte.
Der Platz ist von historischen Gebäuden im Kolonialstil umgeben, darunter Restaurants, Hotels, kleine Läden und private Residenzen. An einer Seite des Platzes erhebt sich die Iglesia Parroquial de Nuestra Señora del Rosario, eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die mit ihrer schlichten Fassade und ihrem schönen Innenraum ein markantes Beispiel kolonialer Religionsarchitektur darstellt.
Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du die folgenden Museen besuchen:
- Casa del Cabildo: Eines der ältesten Gebäude in Villa de Leyva, heute ein Museum, das die koloniale Geschichte der Stadt und der Region zeigt.
- Casa Museo Antonio Nariño: Ein Museum, das dem Unabhängigkeitshelden Antonio Nariño gewidmet ist, der in diesem Haus lebte. Es zeigt Exponate zur kolumbianischen Unabhängigkeitsbewegung.
- Casa Museo Luis Alberto Acuña: Ehemaliges Wohnhaus des Künstlers Luis Alberto Acuña, das heute Kunstwerke und Artefakte aus der präkolumbianischen und kolonialen Zeit ausstellt.

Ausflüge und Sehenswürdigkeiten
In der Umgebung von Villa de Leyva findest du die folgenden Sehenswürdigkeiten:
- Museo del Fosil: Millionenjahre altes Fossil
- Convento Santo Ecce Homo: Eine attraktive Klosteranlage
- Kleine Hölle von Villa de Leyva: Prähistorische Stätte der Muisca
- Casa Terracota: Das größte Keramikhaus der Welt
All die Attraktionen befinden sich einige Kilometer außerhalb von Villa de Leyva. Das Fahrrad ist das ideale Transportmittel, um die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzusehen oder sogar mehrere zu kombinieren. Mit dem Mountainbike kannst du wunderbare Touren im Gebirge und in den Tälern der Anden unternehmen.
Für die Erkundung zu Fuß, müsstest du dir wohl deine bevorzugte Sehenswürdigkeit herauspicken oder das Besichtigungsprogramm auf mehrere Tage verteilen.
Die bequemste Option ist unbestritten ein Taxi anzuheuern. Die Fahrer kennen die Wünsche der Touristen und für eine Pauschale kannst du alle die gewünschten Attraktionen auf einer Rundtour anfahren.

Museum El Fósil – Zeugen der Kreidezeit
Im ganzen Departement Boyaca wurden zahlreiche archäologische Stätten und Fossilien gefunden. Das Museo El Fósil (Website) widmet sich diesem Phänomen und ist eine der Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Villa de Leyva. Das wichtigste Exponat ist das fast vollständige Fossil eines Kronosaurus, eines riesigen Meeresreptils aus der Kreidezeit, das vor etwa 120 bis 130 Millionen Jahren lebte. Dieses Fossil ist ungefähr 7 Meter lang und gilt als eines der größten und am besten erhaltenen seiner Art weltweit. Das Fossil befindet sich in diesem kleinen Museum, das speziell um dieses beeindruckende Exemplar herum errichtet wurde.
Das Museum liegt 6 km von Villa de Leyva entfernt. Je nach Lust und Laune ist es ein längerer Spaziergang, eine kurze Fahrrad Tour oder du heuerst ein Taxi an. Der Eintritt kostet 7000 COP. Alle Beschriftungen sind nur auf Spanisch, aber es gibt nicht viel zu lesen, und der Ort ist visuell unterhaltsam.
Die kleine Hölle von Villa de Leyva
Der Stamm der Muisca gehört zu einer der ältesten indigenen Gruppen in Kolumbien. Unweit von Villa de Leyva kannst du die prähistorische Stätte El Infiernito (auch bekannt als Estación Astronómica Muisca, siehe auch Website) besuchen. Auf Deutsch bedeutet der Name »kleine Hölle«, weil die spanischen Kolonialherren die heiligen Rituale der Muisca als heidnisch und teuflisch ansahen.
In Wirklichkeit diente die Stätte als ein Ort für astronomische und landwirtschaftliche Beobachtungen sowie für religiöse Zeremonien. Die Muisca bauten Monolithen in einem sich wiederholenden Muster in den Boden, vermutlich als astronomische Instrumente, um den Lauf von Sonne und Mond zu verfolgen. Sie nutzten diese Beobachtungen, um den landwirtschaftlichen Kalender zu bestimmen, insbesondere die Saat- und Erntezeiten.
Einige der Steinsäulen haben eine phallische Form und stehen symbolisch für Fruchtbarkeit. Es wird angenommen, dass sie eine zentrale Rolle in den Fruchtbarkeitsritualen der Muisca spielten, die eng mit ihrem landwirtschaftlichen Leben verbunden waren.
In der Umgebung von El Infiernito wurden auch mehrere Grabstätten entdeckt. Diese Funde deuten darauf hin, dass der Ort nicht nur für astronomische und religiöse Zwecke genutzt wurde, sondern auch für Bestattungsrituale eine Bedeutung hatte.

Kloster Santo Ecce Homo
Etwa 13 km von Villa de Leyva entfernt befindet sich das Convento del Santo Ecce Homo, ein bedeutendes dominikanisches Kloster aus dem 17. Jahrhundert. Es ist nach einer berühmten Darstellung von Christus, dem Ecce Homo, benannt, einem ikonografischen Motiv, das Christus mit der Dornenkrone zeigt, als er von Pontius Pilatus der Menge vorgeführt wurde.
Das Kloster verfügt über einen schönen Innenhof mit einem Steinbrunnen in der Mitte und einer bemerkenswerten Kapelle. Im Inneren des Klosters gibt es eine Vielzahl von religiösen Kunstwerken, antiken Möbeln und historischen Artefakten, die von der langen Geschichte des Ortes zeugen. Besonders beeindruckend sind die Böden des Klosters, die aus Steinen bestehen, in denen zahlreiche Fossilien von Meerestieren sichtbar sind – eine weitere Verbindung zur geologischen Geschichte der Region.
Terrakotta-Haus – das grösste Haus aus Ton der Welt
Das Terrakotta-Haus in Villa de Leyva (Website: casaterracota.com) ist das grösste aus gebranntem Ton erbaute Haus der Welt. Wegen der beeindruckenden Architektur wird das Meisterwerk auch »Casa de los Sueños« (Haus der Träume) genannt.
Der Architekt Octavio Mendoza hat dieses Haus entworfen und es als eine Mischung aus Kunst, Architektur und Natur konzipiert, es fügt sich harmonisch in die umgebende Landschaft ein. Das Haus wurde ohne den Einsatz von Zement oder Stahl gebaut, was seine Einzigartigkeit unterstreicht.
Das Terrakotta-Haus wirkt wie ein riesiges Kunstwerk aus Ton und Keramik. Es ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch funktional: Die Räume des Hauses sind vollständig bewohnbar, und jedes Detail – von den Möbeln bis zu den Waschbecken – besteht ebenfalls aus Ton. Mendoza wollte damit die Möglichkeit aufzeigen, mit natürlichen Materialien zu bauen und in Harmonie mit der Natur zu leben.

Reiseinformationen und Reisetipps
Anreise und Weiterreise
Es gibt regelmäßige Busverbindungen von der Hauptstadt Bogotá nach Villa de Leyva. Die Fahrt dauert etwa 4 bis 5 Stunden. Vom Terminal de Transporte Salitre kannst du zwischen den Busgesellschaften Los Libertadores, Cruz del Norte oder Omega wählen. Es ist ratsam, die Fahrpläne im Voraus zu prüfen, besonders an Wochenenden oder Feiertagen, wenn die Nachfrage für eine Reise nach Villa de Leyva höher ist.
Nach Möglichkeit buchst du einen Direktbus von Bogota nach Villa de Leyva. Einige Busse fahren nur bis Tunja, in die Hauptstadt des Departments Boyaca. Von dort kannst in einen weiteren Bus nach Villa de Leyva umsteigen.
Die Anbindung an weitere touristisch interessante Städte ist eher bescheiden und meist mit mehrmaligem Umsteigen verbunden. Oftmals ist es einfacher, zuerst in die Provinzhauptstadt Tunja zu fahren oder sogar wieder über Bogota die Reise fortzusetzen.

Tagesausflug von Bogota nach Villa de Leyva
Wir sind der festen Überzeugung, dass man in der Kolonialstadt Villa de Leyva und Umgebung 2-3 Tage schöne und interessante Tage verbringen kann. Nichtsdestotrotz gibt es die Möglichkeit, ab Bogota einen Tagesausflug nach Villa de Leyva zu unternehmen. Dabei dauert nur schon die Anreise und Rückreise jeweils 3-4 Stunden. Du musst also früh los und bist erst abends wieder zurück. Mache dich auf einen langen, intensiven Tag gefasst.
Für einen Tagesausflug würden wir jedenfalls eine organisierte Tour bevorzugen, wie du sie beispielsweise bei GetYourGuide buchen kannst*
- Tagestour in Kleingruppe nach Villa de Leyva
- Privattour mit Villa de Leyva und Ráquira
- Private Tour mit Salzkathedrale und Villa de Leyva
Hotels und Unterkünfte
Viele historische Gebäude wurden in Hotels mit schönen Innenhöfen umgewandelt, und wir empfehlen dir in einem traditionellen Haus zu schlafen, um die koloniale Atmosphäre von Villa de Leyva auch während der Nacht zu genießen.
In der Regel sind viele Hotels am Freitag- und Samstagabend ausgebucht, weil Villa de Leyva ein beliebtes Ausflugsziel unter anderem für die Hauptstadtbewohner aus Bogota ist. Also unbedingt frühzeitig reservieren, falls du über das Wochenende hier sein möchtest.
- Budget | Casa de Huéspedes Faletto*
Budgetfreundliche Unterkunft mit sauberen Zimmern und toller Ausstattung. Das Haus ist nur wenige Gehminuten von der Plaza Mayor entfernt und wir denken, dass es eine großartige, günstige Option ist. Doppelzimmer kannst du ab EUR 18 buchen. - Mittelklasse | Hotel Casa Provenzal*
Eine gute Wahl für ein Hotel der mittleren Preisklasse ist die Casa Provenzal. Die Zimmer sind geräumig mit bequemen Betten. Das leckere Frühstück war unser persönliches Highlight. Zimmer ab EUR 50. - Luxus | Hotel Plazuela de San Agustin*
Das Hotel ist in einem schönen Gebäude aus der Kolonialzeit untergebracht und bietet makellose, hübsch eingerichtete Zimmer und schöne Innenhöfe. Zimmer sind im Hotel Plazuela de San Agustin ab EUR 130 buchbar.

Reisen in Kolumbien
- Besuche die kolumbianische Hauptstadt Bogotá
- Aufstrebende Metropole Medellin
- Kolonialstädte Barichara und Guané
- Wüste Tatacoa im südlichen Kolumbien
- Mountainbiking in Kolumbien
* Beim Buchen über einen Affiliate-Partner, ein Hotel über booking.com oder eine Tour über GetYourGuide, erhalten die Welt Explorer eine kleine Kommission. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Muchas gracias!