Wildtiere im südlichen Afrika
Der Etosha Nationalpark ist zweifellos einer der Höhepunkte einer Reise durch Namibia. Er zählt mit seiner vielfältigen Tierwelt zu den attraktivsten Wildparks Afrikas, ideal für eine Safari. Da sich der Wildbestand durch Jäger und Sammler früher stark reduzierte, wurde die Region 1907 zum Naturschutzgebiet erklärt und 1958 der Etosha Nationalpark geschaffen. Etosha bedeutet «grosser weisser Platz» und bezieht sich auf die grosse Salzpfanne, die dem Park ihren Namen gegeben hat.
Geschichte und Geologie
Vor Millionen von Jahren erhielt die Etosha-Senke durch Flüsse Wasser. Als sich die Flussläufe änderten, begann der See auszutrocknen und an der Oberfläche bildete sich eine Salzkruste. Nur in sehr regenreichen Jahren sammelt sich heute in der Etosha-Pfanne noch Wasser, welches jedoch nach kurzer Zeit wieder verdunstet.
Dort wo Kalkstein dominiert, versickert das Wasser und sammelt sich in unterirdischen Höhlen und Seen. Bei undurchdringlichen Gesteinsarten gelangt das Wasser wieder an die Oberfläche und formt die für die Tiere überlebenswichtigen Wasserlöcher. Neben den natürlichen Wasserstellen sind auch zahlreiche künstliche Seen erstellt worden, welche den Tierreichtum des Etosha Parks erst ermöglicht haben.
Afrikanische Tierwelt
The Big Five
Einmal die «Big Five» Löwen, Nashörner, Elefanten, Leoparden und Büffel in freier Wildbahn zu erleben, stellt wohl den grössten Traum einer jeden Safari dar. Der Name stammt aus der Zeit der Grosswildjäger. Es geht nicht um die physikalische Grösse der Tiere, die «Grossen Fünf» waren für die Jäger am schwersten zu erlegen und brachten als Trophäen umso mehr Ruhm und Ehre.
Heute jagen wir die berühmten «Big Five» nur noch mit der Kamera. Zur Sichtung gehören Ruhe, Geduld und auch etwas Glück dazu. Es gibt keine Garantie allen zu begegnen – denn die Wildnis ist kein Tierpark und die Natur lässt sich nicht planen.
Elefant
Es ist ein sehr imposantes Bild, wenn eine Herde Elefanten nur einige Meter vom Beobachter entfernt vorbeizieht. Die grauen Riesen können bis zu 6 Tonnen wiegen und müssen dazu um die 300 Kilogramm Gras, Blätter und Früchte essen, sowie 100-200 Liter Wasser trinken.
Der afrikanische Elefant hat im Vergleich zu seinem asiatischen Artgenossen grössere Ohren. Sie dienen der Thermoregulation und haben bei genauerem Hinsehen die Form des afrikanischen Kontinentes. An den Wasserlöchern im Park hast du sehr gute Chancen die afrikanischen Elefanten zu erleben.
Löwe
Der Löwe, der König der Tiere, ist die grösste der Raubkatzen und auch in Namibia zu Hause. Kein anderes Tier steht so symbolhaft für die afrikanische Natur und Wildnis. Nur die männlichen Tiere haben die charakteristische Mähne. Sie liegen vorwiegend genüsslich im Schatten und machen tagsüber eine Siesta. Löwen leben in Rudeln und jagen gemeinschaftlich organisiert. Meist übernehmen die Löwinnen nachts das Jagen. Auch im geschützten Bungalow sitzt man schon mal plötzlich kerzengerade im Bett, wenn ein Löwe lautstark brüllt. Beim Tierlexikon des WWF findest du weiterführende Infos zu Löwen.
Nashorn
Nashörner sind nach ihrem auffälligsten Merkmal benannt: ihren Hörnern. In den 1980er Jahren wurden die Nashörner in Namibia durch Wilderer stark dezimiert. Das Horn wurde in Asien als Aphrodisiakum und in Arabien zum Beispiel als Dolchgriff auf dem lukrativen Schwarzmarkt verkauft. Nur deshalb wurden viele Tiere abgemetzelt.
Erst in wohlbehüteten Naturparks wie beispielsweise dem Krüger Nationalpark in Südafrika oder dem Etosha Wildpark in Namibia, konnte sich die Population wieder vermehren. Trotzdem ist es immer mit etwas Glück verbunden, um ein Nashorn zu sichten.
Man unterscheidet Breitmaul- und Spitzmaulnashorn. Das Breitmaulnashorn ernährt sich vorwiegend von Gräsern und ist einfacher zu entdecken. Schwieriger gestaltet sich die Beobachtung des Spitzmaulnashorns, da bei ihm Buschwerk, das heisst Blätter und Zweige, auf dem Speiseplan stehen.
Leopard
Leoparden sind nachtaktive Einzelgänger. Sie jagen zumeist Antilopen. Für den Verzehr der Beute sind sie fähig diese auf hohe Bäume zu hieven. Es ist nicht leicht die Raubtiere in freier Wildbahn zu erleben. Ein Blick nach oben lohnt sich, denn meist ruhen die Tiere tagsüber auf überhängenden Ästen.
Büffel
Afrikanische Büffel leben oftmals in grossen Herden von mehreren Hundert Tieren. Mit ihren weit ausladenden, geschwungenen Hörnern und ihrem Auftreten wissen sie sich auch gegenüber Angreifern wie etwa Löwen zu verteidigen. Büffel halten sich in unmittelbarer Nähe von Wasserstellen auf, da sie mehrmals am Tag trinken müssen.
Safari im Etosha Nationalpark
1. Safari-Tag: Auf Wildbeobachtung
Am späten Nachmittag nähern wir uns vom Süden kommend dem Etosha Nationalpark. Die Fahrt mit dem Jeep auf den Sandpisten durch die unendlichen Weiten der Wüste ist ermüdend und wir sind gedanklich irgendwo zwischen der Verarbeitung der Eindrücke der Reise durch Namibia und dem herbeigesehnten Abendessen. «Afrikanische Massage» nennt unser Guide und Fahrer Wentzel das dauernde Rütteln.
Nach dem Passieren eines Kontrollpostens, erhalten wir Zutritt zu einem der bekanntesten Nationalparks auf dem Kontinenten Afrika. Wer in freier Wildbahn Elefanten, Giraffen, Zebras, Löwen und Nashörner beobachten möchte, wird hier fündig.
Begegnung mit den Elefanten
Der Etosha Nationalpark hat seine eigenen Gesetzte: Hier hat die Tierwelt das Sagen, die Elefanten geniessen den Vorrang. Wir sind erst wenige Augenblicke im Park und schon stellen sich uns einige graue Dickhäuter in den Weg. Nicht absichtlich natürlich, das ist ihr Reich und die Besucher haben sich nach ihrer Lust und Laune zu richten.
Die Wasserlöcher ziehen die Tiere magisch an. Die Elefantenherde macht sich an der Pfütze breit und widmet sich dem Baden, Spielen und Trompeten. Die tapsigen Kälber lassen sich danach mit herrlich frischem Staub besprenkeln. Fasziniert von diesem Spektakel sitzen wir wie gebannt in unserem Fahrzeug, niemand sagt einen Piep, wozu auch, die Begegnung ist einfach magisch.
«Dies ist nur das Vorspiel», lacht uns Guide Wentzel in seiner sympathischen Art aus, als er losfährt und wir lautstark protestieren. Er verspricht uns schon heute Abend beste tierische Unterhaltung, so dass wir zufrieden verstummen.
Okaukuejo Camp
Wir beziehen Quartier in Bungalows in Okaukuejo. Soeben noch von einem feinen Abendessen geträumt, scheint dies nun überhaupt nicht mehr wichtig zu sein. Wir sehnen uns nach mehr Tiersichtungen, Wentzel soll sein Versprechen einlösen. Dazu braucht ihr mich nicht, meint er verschmitzt und deutet mit einer Handbewegung in die einzuschlagende Richtung. Gleich ausserhalb der Umzäunung des Okaukuejo Resorts befindet sich ein Wasserloch, da kann man bequem zu Fuss hin und eine Live-Tierdoku anschauen.
Gesagt getan. Eine Herde Oryx-Antilopen nähert sich langsam und vorsichtig. Sie streiten sich mit einer Gruppe Zebras um den Trinkplatz mit der besseren Fluchtmöglichkeit. Ein paar Giraffen spreizen ihre Beine, um mit dem Hals bis zum Wasser zu gelangen. «Giraffen-Joga», freut sich ein Tourist neben mir. Einige Kudus präsentieren stolz ihre kunstvoll gedrehten Hörner. Ein Vogel, mit einem grossen, leuchtend gelben Schnabel fliegt vorbei.
Auch im Bungalow ist noch lange keine Ruhe. Die Nacht ist mit Zwitschern, Zirpen, Schnauben, Stöhnen und Brüllen erfüllt. An diese Geräuschkulisse muss man sich zuerst gewöhnen.
2. Safari-Tag: Morgenstund hat Gold im Mund
Sobald die Park Ranger das Gate zum Nationalpark freigeben, starten wir am nächsten Tag frühmorgens die Safari-Tour. Unser Jeep Explorer scheppert über die Wellblechpisten hinweg. Der Wind wirbelt eine Staubfahne in die Luft.
Nach etwa einer Stunde stellt Wentzel das Gefährt abseits der Fahrspuren ab, schaltet den Motor aus und erinnert uns daran, dass wir keinesfalls aussteigen dürfen. Safaris im Etosha Nationalpark sind nur mit Fahrzeug erlaubt. «Aussteigen ist verboten, wenn du langsamer als ein Leopard und kleiner als ein Elefant bist.» So einfach lautet die Regel.
Natürlich hat der erfahrene Safari-Guide nicht umsonst hier angehalten. Am Strassenrand zappelt etwas Schwarzweisses auf dem Boden. Ein afrikanischer Vogel Strauss nimmt ein Sandbad, wedelt dabei mit den Flügeln, als wolle er über die Wiese schwimmen. Zunächst lässt er sich nicht aus dem Konzept bringen. Erst als ein weiterer Strauss auftaucht, suchen sie das Weite.
Grosser weisser Platz
Etosha bedeutet «grosser weisser Platz». Namensgeber ist die riesige Salzpfanne, die den weissen Untergrund herbeiführt. Mit den Ausmassen von 130 km Länge, 70 km Breite und einer Fläche von 22’000 km2 ist das Schutzgebiet rund halb so gross wie die Schweiz. Das Setting der ausgetrockneten Salzseen ist einmalig, erst recht die Tierwelt. Trotz meist völliger Trockenheit, ist der Etosha Park eine der tierreichsten Gegenden der Erde. Die beste Zeit für eine Safari ist die Trockenzeit von Mai bis September, wenn Wassermangel die Tiere an die Duzenden natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Wasserlöcher im Nationalpark treibt. Genauso ein Wasserloch steuert unser Guide nun an.
Wildlife am Wasserloch
Mitten im Wasserloch steht ein Elefant und kühlt seine Beine im Nass. Eine Oryx-Antilope will sich ans Ufer stehlen, doch da hebt der Elefant nur einen Fuss, und er weicht zurück. Eine Herde Streifengnus nähert sich dem Wasser. Ein paar Zebras schubsen sich vor Ungeduld, alle haben Durst.
Wir geniessen das einmalige Erlebnis, meine anfängliche Skepsis die Tiere nur aus dem Jeep heraus beobachten zu können ist verflogen. Auch so erleben wir das afrikanische Wildlife hautnah. Die Stimmung in der Wildnis ist friedvoll, es gibt kein Fressen und Gefressen werden. Die meisten Tiere bewegen sich langsam und ruhig oder gar nicht.
Ein Guide als Tierlexikon
Unser Guide kennt jede Tierart im Reservat, sein halbes Leben lang führt er schon Touristen durch den Busch. Er erklärt uns einige Wunder und Besonderheiten der Tierwelt: «Giraffenzungen sind bis zu 50 Zentimeter lang.» «Elefanten unterhalten sich mit Tönen, so tief, dass wir sie kaum hören können.» «Geparden sind die schnellsten Landtiere der Welt, sie rennen bis zu 110 Stundenkilometer.» «Der Dung der Elefanten ist Fussballgross und trocken, die Büffel hinterlassen ihn schwarz und weich und die Giraffen klein wie grössere Heidelbeeren.»
Vegetation im Nationalpark
Die Etosha-Pfanne ist bis auf einige Gräser vegetationsarm. Die übrigen Gebiete des Parks werden von Trockenbuschsavannen und Baumsavannen eingenommen. Bei den Bäumen dominiert der von Elefanten geliebte Mopane-Baum, daneben wachsen hier grosse Tambuti- und Blutfruchtbäume, sowie verschiedene Akazienarten.
Eine kleine Herde zierlicher Springböcke findet Schatten unter einigen verdorrten Bäumen. Eine Giraffe zupft mit ihrer dunklen Zunge die grünen Blätter aus den dornigen Akazienbaumkronen – mehrere Meter über der Erde. Wir sind wieder absolut in dieser Welt der Tiere versunken.
Giraffen ein Symbol Afrikas
Jeder kennt sie, jeder mag sie. Doch nur wenige wissen, dass dieses graziöse, bis zu 6 Meter hohe Tier in vielen Ländern Afrikas vom Aussterben bedroht ist.
Die Giraffen in Namibia streifen gerne durch offene Savannen mit Akazien-Bäumen, welche als Blätter-Lieferant dienen. Die Giraffe hat es gerne weitläufig, ihr Wohngebiet ist bis zu 120 Quadratkilometer gross. Nur so findet sie genug Futter. Erwachsene Tiere brauchen bis 60 kg Blätter, Blüten und Triebe am Tag.
In einem gemütlichen Gang stolzieren sie umher und fallen erst in einen leichten Trab, wenn die Safari-Gänger zu nahe geraten. Ein Schauspiel bieten die Giraffen beim Trinken, wenn sie behäbig die Vorderbeine spreizen und einknicken, um überhaupt mit dem Kopf zum Wasser zu gelangen.
Im Reich des Leoparden
Wir stossen auf Leoparden – zumindest auf die Spuren, die sie beim Durchstreifen ihrer Jagdgründe hinterlassen haben. «Seht ihr, da drüben den Baum? Im Astgewirr liegt tagsüber oft Gary.» Doch heute glänzt der Gary getaufte Leopard durch seine Abwesenheit. Sehr schade.
Wir treten die Rückfahrt an. Fahlgelbes Gras und olivbeige Büsche krallen sich in den hellbraunen Boden. Ein krummer Mopane hier, der Stamm fast parallel zum Boden, die Wurzeln krallen sich eben noch in die Erde. Trotzdem tragen die Äste grüne Blätter, als wolle der Baum beweisen, dass man in dieser kargen Umgebung durchaus existieren kann. Die Sonne sinkt dem Horizont entgegen, als wir wieder bei den Okaukuejo Bungalows eintreffen.
3. Safari-Tag: So weit, so wild
Am nächsten Tag geht es per Geländewagen wieder durch den Busch. Fahren? Nein, holpern. Wir werden auf der ersten Passage arg durchgeschüttelt. Doch wir freuen uns auf die Pirschfahrt und die Tierwelt in der freien Natur. Was würden wir heute wohl zu sehen bekommen?
Endlich. Nach einer längeren Jeepfahrt über staubige Schotterpisten herrscht Ruhe. Der Geländewagen ist am Strassenrand zum Stehen gekommen. Durch die offenen Fenster schweift der Blick in die Weite. Friedlich zieht dort eine Reihe Büffel vorüber. Nur wenige hundert Meter entfernt strebt eine Gruppe Elefanten samt Nachwuchs auf ein Wasserloch zu. Direkt vor dem Seitenfenster blicken ein paar Zebras vom Grasen auf, halten kurz inne und traben schliesslich wenige Meter weiter weg von der Strasse.
Zebras als schwarz-weisse Divas
Zebras sind einfach wunderschöne Tiere mit ihren schwarz-weissen Streifen und dem den ganzen Körper einnehmenden natürlichen Kunstwerk. Sie leben in kleinen Familienverbänden oder auch in Herden mit Tausenden von Artgenossen. Zebras ziehen grasend umher, entfernen sich jedoch nie zu weit von bekannten Wasserstellen. Aus diesem Grund sieht man sie auch sehr oft im Etosha Park.
In Namibia existieren zwei Arten von Zebras: Steppenzebra und Hartmann-Bergzebra. Das erste hat kaum Streifen an den Beinen, das zweite bis zu den Hufen. Die Streifen dienen als Tarnung vor Feinden und Insekten: In flirrender Hitze ist das Tier kaum auszumachen.
Ein Zoo für Tiere
Die Sonne steht inzwischen hoch, um uns herum nur Hitze, das Aussenthermometer misst über 40 Grad. Dazu die trockene Luft und der Salzgeschmack. Die Lust ist gross sich mal draussen die Füsse zu vertreten.
Wir steuern einen hohen Maschendrahtzaun an. Hier kann unser Wunsch in Erfüllung gehen. Nur in speziell eingerichteten Gehegen für Menschen, darf man im Etosha Nationalpark das Fahrzeug verlassen. «Ihr seid nicht eingesperrt, sondern geschützt», erklärt Wentzel uns den ungewohnten Standort. «Wir nennen es auch den menschlichen Zoo, wo die Tiere uns Menschen beobachten können.»
Wentzels Blick schweift über die Landschaft. Plötzlich zeigt er zu einem kleinen Wasserloch. «Ein Oryx», meint er. Nach langem Hinsehen entdecken wir das Tier, mit seinen langen, geraden Hörnern und dem gefleckten Gesicht. Ist es ein Besucher des Menschenzoos?
Der lebendige Baumstamm
Wir nehmen wieder Fahrt auf. Das Savannengras leuchtet weissgelb. Dürre Sträucher und Bäume ziehen sich durch die Ebene. Doch der fette Punkt in der Ferne kann definitiv kein am Boden liegender Baumstamm sein. Denn plötzlich bewegt er sich, seine Konturen werden langsam sichtbar. Bei dem grasenden Wildtier mit den vier Beinen handelt es sich ganz offensichtlich um ein Nashorn.
Die Strasse ist schottrig und hat Tausende Dellen. Wir haben es jedoch nicht eilig – dachten wir. Plötzlich zuckt unser Fahrer zusammen und drückt kräftig aufs Gaspedal. «Das Nashorn verfolgt uns!» Ein Blick zurück bestätigt die Aussage. Plötzliche hat sich das mächtige Tier genähert und jagt uns mit beachtlicher Geschwindigkeit nach. Einerseits sind wir fasziniert von diesem Anblick, ein Nashorn mit seinem Jagdinstinkt. Andererseits haben wir gehörig Respekt und sind froh, dass die Geschwindigkeit der moderne Fahrzeugtechnik dem Tier überlegen ist.
Der Löwe ist der König der Tiere
«Dort, Löwen» überbringt uns Wentzel die erfreulichen News. Ob es nun an der unbarmherzigen Hitze oder ihrer königlichen Gleichgültigkeit liegt, jedenfalls scheinen die beiden Löwen keine Notiz von uns zu nehmen und faulenzen genüsslich weiter. Eine halbe Stunde lang bewundern wir in andächtiger Stille die anmutigen Tiere.
Unweit neben uns nagt eine Hyäne an den Überresten einer Gazelle. Zahlreiche Aasgeier kreisen darüber und stechen runter zum Boden. Alle möchten sich ihren Anteil des Jagderfolgs der grossen Raubkatzen sichern. Wer denselben Ort einen Tag später nochmals besucht, wird nur blankgeputzte Knochen vorfinden. Die Welt scheint im harmonischen Gleichgewicht zu sein.
Unser Safari-Guide fragt uns scherzhaft, welches Tier wir als nächstes sehen möchten. Wir sind hin und weg von unserem Game-Drive-Abenteuer. Der Etosha Nationalpark ist in jeder Hinsicht ein Park der Superlative.
Reiseinformationen
Zutritt an den Gates
Da der Park komplett eingezäunt ist, erhalten die Besucher nur durch einige wenige Tore Zutritt. Von der namibischen Hauptstadt Windhoek kommend ist der Eingang unweit des Okaukuejo Camps der direkteste Weg ins Tierparadies. Die Tore öffnen bei Sonnenaufgang und schliessen bei Sonnenuntergang. Weitere Infos zu den Preisen
Safari
Die Pisten im Park können selbst befahren werden, es ist kein offizieller Safari-Guide oder gebuchte Tour notwendig. Grundsätzlich können die Routen mit einem normalen PKW erkundet werden, ein Jeep oder geländegängiges Fahrzeug ist für eine ausgedehntere Safari jedoch empfehlenswert. Wir haben unsere Touren mit Namibia Individual Travel (NIT) organisiert. Andrew war sehr hilfreich bei der Beratung und Buchung.
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für einen Besuch im Etosha Nationalpark ist die Trockenzeit in den Monaten Mai bis Oktober. In der Trockenperiode sammelt sich das Wild an den zugänglichen Wasserstellen und kann gut beobachtet werden. Zudem sind die Temperaturen angenehmer, sie schwanken zwischen 10 und 30 Grad. In der Regenzeit sind die Tiere nicht auf die Wasserlöcher angewiesen und folglich siehst du deutlich weniger Wildlife.
Unterkunft
Die fünf staatlichen Camps Okaukuejo, Halali, Namutoni, Dolomite und Onkoshi werden von Namibia Wildlife Resort betrieben.
Das Okaukuejo Resort (Webseite) beleuchtet die Wasserlöcher künstlich, sodass die Tierbeobachtung auch in den Abendstunden weitergehen kann. Die Sitzbänke entzaubern zwar den Mythos einer afrikanischen Safari, doch scheint das weder die Tierwelt, noch die Reisenden zu stören.
Das Dolomite Resort (Webseite) befindet sich in einem zuvor eingeschränkten Naturgebiet in der westlichen Region des Etosha Nationalparks. Mit nicht weniger als 15 Wasserlöchern bieten die Tierbeobachtungen hervorragende Möglichkeiten zum Fotografieren. Am Klippan-Wasserloch werden oft Nashörner gesichtet. Darüber hinaus bringen dich die speziell arrangierten Pirschfahrten zu den exklusivsten Bereichen des Parks, die im Allgemeinen nur Naturschützern bekannt sind.
Die Unterkunft Onkoshi Resort (Webseite) liegt in Abgeschiedenheit am Rande des Nationalparks, weit weg von den öffentlichen Selbstfahrerrouten. Die 15 freistehenden Chalets blicken auf die riesige Etosha-Salzpfanne. Eine Vielzahl exotischer Wildtiere ist hier beheimatet, darunter eine Menge rosa Flamingos und vier der fünf großen Wildtiere in der Regenzeit. Nachts füllen die Sterne den weiten offenen namibischen Himmel und ermöglichen sensationelle Möglichkeiten zur Sternbeobachtung.
Weitere Unterkünfte und Resorts findest du bei booking.com
Safari-Touren im Etosha Nationalpark
Für Reisende, die den Etosha Nationalpark in seiner ganzen Pracht erleben möchten, bieten Safari-Touren eine unvergleichliche Möglichkeit, die faszinierende Tierwelt Afrikas hautnah zu erleben. Während man durch die endlosen Landschaften des Parks fährt, öffnet sich eine Welt voller Abenteuer und Entdeckungen. Reisen durch Afrika im Rahmen einer Safari bieten nicht nur die Chance, die berühmten »Big Five« und andere Wildtiere zu sehen, sondern auch die Möglichkeit, die einzigartige Vegetation und Geologie des Parks zu erkunden.
Von majestätischen Elefantenherden bis hin zu eleganten Giraffen, von imposanten Löwenrudeln bis zu anmutigen Leoparden, die Tierbegegnungen auf einer Safari sind unvergesslich. Jede Begegnung erzählt eine eigene Geschichte über das Leben in der Wildnis und lässt die Besucher tief in die Schönheit und den Zauber Afrikas eintauchen.
Während der Safari-Touren werden die Besucher von erfahrenen Guides begleitet, die nicht nur die besten Plätze kennen, um die Tierwelt zu beobachten, sondern auch faszinierende Einblicke in das Ökosystem des Parks bieten. Sie erklären die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Tierarten, ihrer Lebensweise und ihrem Überlebenskampf in dieser rauen Umgebung.
Ob bei einer morgendlichen Pirschfahrt durch die weiten Ebenen des Parks oder bei einer abendlichen Safari entlang der beleuchteten Wasserlöcher, jede Tour verspricht ein unvergessliches Abenteuer. Die Ruhe und Schönheit der afrikanischen Wildnis lassen die Besucher den Alltag vergessen und lässt dich eintauchen in eine Welt voller Wunder und Magie.
Eine Safari im Etosha Nationalpark ist nicht nur eine Reise durch Afrika, sondern auch eine Reise zu sich selbst, eine Gelegenheit, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben und die Verbindung zu unserer Umwelt neu zu entdecken.