Sehenswürdigkeiten in der Provinz Ninh Binh
Die bezaubernde Provinz Ninh Binh bietet eine Fülle an atemberaubenden Landschaften, die dich bestimmt in den Bann ziehen werden. Ninh Binh liegt eingebettet im Delta des Roten Flusses im Norden Vietnams, etwa 90 Kilometer von Hanoi entfernt. Das Reiseziel ist eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit, reicher Geschichte und kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Mit Bus und Fähre aufs Festland
Nach dem Besuch von Cat Ba, der größten Insel in der Halong Bay, setze ich meine Reise durch Vietnam fort. Morgens gegen 8 Uhr besteige ich vor dem Hotel in Cat Ba den Bus und mache mich auf den Weg. Weitere Fahrgäste werden überall eingesammelt, damit ist das Fahrzeug am Ende bis zum letzten Platz voll. Eine knappe Stunde später kommen wir an der Fähre an. Dieses Mal muss niemand Gepäck durch die Gegend schieben.
Die 20-minütige Überfahrt mit der Fähre wird für Ausblicke auf dem Oberdeck genutzt, viel besser als auf einem hinteren Platz im Bus auf dem Unterdeck sitzenzubleiben. Natürlich bleibt das Allerwichtigste am Mann, d.h. Pass, iPhone, Kohle, Lesebrille, iPads und ein paar Mango Lutschbonbons gut verstaut in meiner kleinen Dickies Umhängetasche.
Reise nach Ninh Binh
Die letzten beiden Tage war es doch größtenteils bewölkt, etwas mehr Sonne hätte nicht geschadet. Wieder auf dem Festland gibt der Fahrer des Busunternehmens »Cat Ba Discovery« ordentlich Gas und hupt ununterbrochen. Das war auf der Fahrt von Hanoi nach Cat Ba auch der Fall, nur hatte ich das damals nicht so bewusst wahrgenommen wie jetzt gerade.
Ich habe den Platz hinter dem Fahrer und kann ihm direkt bei der Arbeit über die Schulter schauen. Er fährt sicher und hupt manchmal, nun ja, eigentlich öfter. Einfaches Hupen wird gar nicht angewendet, mindestens ein kurzes Doppelhupen ist Standard, über mehrfaches Doppelhupen bis hin zum Dauerdoppelhupen bei Überholmanövern von anderen Bussen und Lastwagen, sowohl außer- wie auch innerorts. Hupen bedeutet soviel wie »Ich komme jetzt und bremse sicher nicht, also aus dem Weg da!«. Ich beschreibe das an dieser Stelle ausführlich, da es auf meiner weiteren Reise durch Vietnam noch mal eine Rolle spielen wird.
Es gibt eine halbe Stunde Pause irgendwo auf halber Strecke für Toilette und um Snacks zu kaufen. Während der Fahrt geht eine Liste durch den Bus, worauf jeder Passagier den Hotelnamen und Adresse am Zielort reinschreibt. Der Bus kommt gegen 12:30 Uhr im Ort Ninh Binh an. Die Liste wird nun kurz geprüft und dann werden alle Hotels aufgerufen. So wird entschieden, wer im Bus bleibt oder hier aussteigt.
Vielleicht die Hälfte der Reisenden muss raus, wie ich auch. Die meisten müssen auf einen nächsten kleineren Bus warten Zwei Passagiere kommen in ein recht komfortables neues Taxi, eine junge Frau und ich. Das Taxi ist im Reisepreis von ca. 11 EUR enthalten und kostet nichts extra, mehr Info dazu bei catbadiscovery.com. Um die Fahrt hat sich mein Hotel in Cat Ba gekümmert, habe auch dort bezahlt.
Im Taxi kommen wir ins Gespräch. Sie wird etwas außerhalb in einem Homestay direkt an den Bergen übernachten und dort viel Fahrrad fahren. Genau mein Ding, ich habe einen ähnlichen Plan. Wir merken langsam, dass wir beide auch auf Deutsch sprechen können und tauschen uns über ehemalige und weitere Reiseziele in Vietnam aus. Sie zeigt mir tolle Fotos von ihrem gebuchten Hotel. Der Preis ist etwa doppelt so hoch, wie wo ich bleibe. Meine Unterkunft gibt’s für 18 EUR pro Nacht.
Der Wagen hält, ich bin angekommen, sie muss etwas weiterfahren. »Schönen Urlaub«, wünschen wir uns, man sieht sich.
Die Provinz Ninh Binh
Die Region von Ninh Binh wird auch trockene Halong Bucht genannt. Es gibt dort eine sehr ähnliche Landschaft, nur halt auf dem Festland. Einige Flüsse durchschneiden die Landschaft, vorbei an hochaufragenden Felsenformationen, vorbei an grünen Reisfeldern.
Die Gegend bei Trang An ist seit 2014 UNESCO Weltnatur- und Weltkulturerbe in einem und hat wirklich einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auch Hollywoods Filmemacher fanden Gefallen daran und drehten hier teilweise die »Kong – Skull Island« Filme (siehe Film-Datenbank imdb) in dieser fantastischen Naturkulisse. Ich muss es einfach vorwegnehmen, diese Gegend steht auf meiner Favoritenliste der Reise ziemlich weit oben.
Der Bungalow auf dem Land
Ich stehe nun in ländlicher Gegend vor einer recht einfachen, aber dennoch schönen farbenfrohen Bungalowanlage, umringt von einigen Fischteichen. Ich befinde mich hier im Bezirk Hoa Lu, etwa 10 km nördlich außerhalb der Stadt Ninh Binh in gleichnamiger Provinz Ninh Binh.
Ein junger Vietnamese begrüßt mich freundlich und ich warte schon auf den unvermeidbaren Satz »Passport please!«. Diesen habe ich schon griffbereit, reiche ihn hinüber und er macht davon schnell ein Foto. Das war auch in bisherigen Hotels in der Hauptstadt Hanoi und Cat Ba so, alle Unterkünfte müssen An- und Abreise der Reisenden bei der örtlichen Polizeidienststelle melden, es besteht Meldepflicht. Nirgendwo in Vietnam wurde in einer Unterkunft mein Pass einbehalten.
Ich beziehe mein Zimmer im Bungalow #1, esse was im Restaurant und schnappe mir am Nachmittag das gratis Hotelfahrrad für einen ersten Ausflug in die Umgebung. Ich brauche etwas Bewegung nach der Busfahrt.
Mit dem Fahrrad unterwegs
Ich fahre einfach los, folge einigen Wegweisern und komme nach knapp 5 km zu einem sehenswerten Ort, der Am Tien Höhle, auch bekannt als Tuyet Tinh Coc. Gegen geringe Eintrittsgebühr plus 0.20 EUR Fahrradparkplatzgebühr, durchquere ich einen Tunnel, hinein in ein felsumringtes Tal mit einem See. Nach kurzem Laufweg am Seeufer der gut gepflegten Anlage, geht es über einige hohe Stufen hinauf zur Höhle, wo mehrere steinerne Buddha Statuen mit Gaben verehrt werden.
Danach bin ich ziemlich weit oben und habe einen schönen Blick auf den See. Tuyet Tinh Coc befindet sich in der Gemeinde Truong Yen im Bezirk Hoa Lu. Hoa Lu war einmal die antike Hauptstadt im feudalen Vietnam zwischen 968 – 1010.
Ich mache keinen Rundweg um den See, da mein Fahrrad keine Beleuchtung hat und die Sonnenstrahlen langsam an Kraft verlieren. Also zügig zum Ausgang, wo ich mein geparktes Vehikel in Empfang nehme und weiterfahre. Mein Besuch in meinem Tempo dauert eine knappe Stunde. Auf dem Rückweg sehe ich einen weiteren besuchenswerten Ort ganz in der Nähe, keinen Kilometer entfernt.
Beim Königspalast
Es handelt sich um den Dinh Tien Hoang Königspalast. König Dinh Tien Hoang deklarierte sich 968 selbst zum Kaiser, schuf eine Regierung, förderte den Handel, etablierte nationale Kultur mit dem Ergebnis, das das Volk friedlich und wohlhabend lebte. Er starb 979.
Ein Besuch ist nicht möglich, da es zu spät ist und die Pforte keinen mehr reinlässt. Laut Lageplan am Eingang schätze ich, ein Besuch würde etwa eine halbe Stunde dauern, sehr groß scheint die Anlage nicht. Es gibt weitere Sehenswürdigkeiten aus dieser Zeit zu besichtigen, die alle im Hoa Lu District in der Nähe am Hoang Long Fluss liegen, dort wo der Sao Khe Fluss darin mündet. Der richtige Tour Guide kann morgens sicher einen Besuch in dieser Gegend organisieren.
Der Vertrauensbruch
Ich radle wieder in Richtung meines Bungalows, durch sattgrüne Reisfelder, die immer wieder von felsigen Berghügeln durchbrochen werden.
Wieder angekommen, setze ich mich am sehr schönen Pool nieder und genieße ein kaltes Getränk, möchte den Tag ruhig ausklingen lassen. Irgendwas nervt aber. Es ist jetzt zwischen hell und dunkel, und es sollte doch auf dem Lande ruhig sein, oder? Immer wieder ist ein Quietschen, Rasseln und Kreischen zu hören, was mir bei der Ankunft gar nicht aufgefallen ist oder ich kam gerade in der Mittagspause der Handwerker an. Einige Bungalows werden gerade renoviert; Holz wird gesägt, gebohrt, geschliffen und lackiert.
Auf meine Frage, ob das jeden Tag so sei, sagt mir der junge Mann am Empfang: »Nein, die sind gleich fertig«. Wir kommen etwas ins Gespräch, jedoch nur langsam, mit Hilfe einer Übersetzer-App. Ein flüssiger gesprochener Austausch ist nicht möglich.
Ich frage, was ich morgen unternehmen könne. Er meint, eine Bootstour in Trang An (sprich: Schang An) sei eine gute Wahl. Dies hatte ich auch angedacht, frage aber weiter, ob ich bei ihm auch ein Moped mieten haben könne, wie auf einem Schild angeboten. Er verneint vehement. Mietmoped könne ich nicht machen, das sei viel zu gefährlich, ich könne stürzen. Ich frage verwundert zurück, weshalb nicht? Er meint: »because of edge« oder so, dann zeigt er mir seine Übersetzer-App »because of age«, also ich sei zu alt dafür.
Liegt es am ergrauten Barthaar oder urteilt er nach dem Geburtsdatum im Reisepass? So mein Freundchen, in diesem Moment ist unser seidener Freundschaftsfaden nun endgültig gerissen, ich sage nichts mehr und ziehe mich zurück.
Wie komme ich weg?
Am nächsten Morgen nehme ich mein Frühstück, dann zurück zum Bungalow, packe die Sachen zusammen, gehe zum Empfang und möchte auschecken. Übrigens sägen die Handwerker schon wieder fleißig. Das Unvermeidliche beginnt, ich müsse drei Nächte gemäß meiner Buchung zahlen. Das verneine ich natürlich und möchte nur eine zahlen. Nach etwas hin und her gelingt es mir, meine Buchung bei booking.com zu stornieren und ich zahle nur die eine Nacht.
Tja, ich habe ja meine Grab-App, ähnlich wie Uber, und rufe mir ein Grab-Taxi. Beim ersten Versuch sind keine Fahrer verfügbar. Beim zweiten Versuch genau dasselbe. Die Zeit vergeht und ich sitze im nirgendwo. Zu Fuß dort wegzukommen ist schlecht möglich, die nächste Ortschaft liegt etwa drei Kilometer weiter. Mit dem großen Koffer über den Feldweg? Nein danke.
Mein junger Freund ist noch am Empfang. Ich frage ihn, ob er mir ein Taxi rufen kann. Übers ganze Gesicht freudestrahlend grinsend ruft er mir zu »Nooo!«. Muss eigentlich insgeheim auch etwas grinsen, spiele den Ratlosen und frage weiter, wie ich denn hier wegkommen kann. Mit dem Fahrrad vielleicht? »Nein«, meint er, denn es sei sein Fahrrad! Ich könne es jedoch kaufen, hängt er noch freundlich lächelnd an. Wieder ein Beispiel der lokalen Geschäftstüchtigkeit. Der dritte oder vierte Versuch gelingt, ein Grab-Fahrer akzeptiert die Fahrt und ist nach wenigen Minuten vor Ort. Koffer einladen und los geht’s. Ich winke kurz zum Abschied – mein junger Freund jedoch nicht.
Mein Homestay in Tam Coc
Am Vorabend hatte ich eine neue Unterkunft gebucht: Tam Coc Moment Homestay*. Diesmal nicht so weit ab vom Schuss, sondern in Tam Coc, einem beliebten Urlauberörtchen etwa 7 km südwestlich der Stadt Ninh Binh. Tam Coc ist teilweise um die Karststeinfelsen gebaut, einige wenige Gebäude sind sogar daran angebaut.
Ganz in der Nähe von meiner Unterkunft gibt es einige lohnenswerte Sehenswürdigkeiten, die unbedingt besucht werden müssen. In meiner Unterkunft bekomme ich eine hilfreiche Karte von Chefin Lily. Leider gibt es nur zwei gratis Fahrräder im Hotel und beide sind heute schon für andere Gäste reserviert.
Die 500 Stufen zum Drachen
Ich mache mich zu Fuß auf den Weg durch den Ort Tam Coc. Es gibt jede Menge Restaurants, Cafés und Geschäfte, also ganz das Gegenteil von meinem Bungalow in der ländlichen Idylle. Mein iPhone zeigt mir in knapp 4 km den Fußweg zur Mua Höhle und damit zum Nui Ngoa Long, dem Lying Dragon Mountain. Es geht über teils asphaltierte kleine Straßen und Feldwege in Richtung Drachenberg, durch sattes Grün der Reisfelder mit felsigem Hintergrund in der Landschaft – einfach schön.
Ich zahle 4 EUR am Eintrittshäuschen, so wie viele andere Besucher und gelange zuerst in einen schön angelegten Garten vor dem Berg. An einigen Ständen kann man sich noch ein kaltes Getränk, Wasser oder einen Snack kaufen.
Ich beginne den Aufstieg auf sagenhafte knapp 100 Höhenmeter über die schon genannten 500 Stufen. Dies braucht gemütlich eine knappe Stunde. Genügend Wasser nicht vergessen. Natürlich geht es zuerst zum Drachen ganz nach oben, der Besucherandrang ist bis auf halbe Strecke mittelstark, ich komme gut vorwärts.
Von oben habe ich einen wunderschönen Blick auf die Umgebung und den Fluss, alle anderen Besucher auch. Die letzten Meter zum Drachen schenke ich mir, es bildet sich an diesem Freitag eine lange Schlange dafür. Also erstmal wieder abwärts und dann wieder nach oben zum zweiten Gipfel mit der kleinen Pagode.
Nach der Wandertour mache ich mich auf den Weg zurück nach Tam Coc. Meine Grab-App versagt wieder, keine Fahrer aufzutreiben, weder Auto noch Motorrad. Ich sehe ein einziges Taxi, wo gerade jemand einsteigen will und spreche ihn an. Wir haben in etwa das gleiche Ziel und könnten uns den Fahrpreis teilen. Aber der Fahrer ist nicht auf den Kopf gefallen und verlangt von jedem den vollen Preis. Ich bin nicht so ganz einverstanden, willige nach der Wanderung aber ein und zahle die 4 EUR für die 4 km, die teuerste Taxifahrt auf meiner ganzen Vietnam Reise. Dafür bekommt man auch ein gutes Mietfahrrad oder einen Motorroller für einen ganzen Tag. Tja, Transportmöglichkeiten in dieser Gegend sind spärlich.
Tequilas im Karaoke-Bus
Wandern macht hungrig. Heute habe ich wieder eine große Auswahl an der Hauptstraße in Tam Coc und entscheide mich für eine gute Portion Ente, frisch gegrillt vom Spieß. Das Restaurant hat den Grill direkt davor stehen, es riecht zu gut, um einfach vorbeizugehen.
Später abends schlendere ich weiter und komme an einem roten Bus vorbei, woraus jede Menge Lärm kommt. Steige auf die obere Etage und siehe da, es ist der Karaoke-Bus und die Leute sind lustig am Singen. Es gibt José Cuervo Especial, also bleibe ich da für ein paar Tequilas und schwelge in Erinnerungen an Mexiko. Ich höre mir einige Liedchen an – von schön über schief bis ganz daneben. Manchmal singe ich etwas mit und wir alle haben großen Spaß bis kurz vor Mitternacht.
Im Homestay von Lily und Tommy
Am nächsten Morgen macht Lily Frühstück in meinem Homestay. Jetzt lerne ich auch ihren Mann Tommy kennen, bei ihm hatte ich kurzfristig gebucht. Es ist übrigens durchaus üblich, dass du nach einer Buchung auf booking.com kurz danach eine Nachricht von der Unterkunft direkt in der App bekommst. Darin wird für die Buchung gedankt, du bekommst nützliche Hinweise zur Anreise bzw. viele Unterkünfte bieten sogar kostenlosen Abholservice an zentralen Punkten im Zielgebiet an. Die App hat eine Chat Funktion, du kannst jederzeit die Unterkunft kontaktieren, falls du irgendwann während der Anreise Unterstützung brauchst.
Diese Nachricht kam auch von Tommy. Ich danke ihm nochmals dafür und wir plaudern über die möglichen Reisepläne. Doch er macht heute den Guide für eine andere Gruppe Touristen und muss bald los. »Schönen Tag, man sieht sich und nice to meet you!«
Fahrradtausch erhöht den Fun Fact
Heute Morgen kann ich ein gratis Fahrrad bei Lily haben. Wunderbar, auf geht’s. Das erste Tagesziel ist Khu Du Lich Sinh Thai Trang An oder einfacher die Ticketstation für Bootstouren im Trang An Ecotourism Complex, etwa 7 km entfernt.
Nach knapp 2 km komme ich an einem MTB-Verleih vorbei und sehe recht vernünftige Bikes an der Straße stehen. Nun ja, gratis Transport ist eine Sache, aber wo bleibt der Spaß daran? Fahre ran, mache eine kurze überzeugende Probefahrt und miete eins für 4 EUR am Tag. Ich werde nichts weiter gefragt, mein geparktes Hotelfahrrad gilt wahrscheinlich als ausreichende Sicherheitsleistung und es folgt nur ein kurzes »Have a nice day!«
Nun gut, es ist ein 27.5“ und kein 29“. Die Biketour ist problemlos, Google Maps zeigt mir sicher den richtigen Weg zum Zielort. Ich komme schneller voran als gedacht.
Ich gönne mir einen Stopp in einem kleinen Café für einen Mango Smoothie. Das dieser selbstverständlich frisch zubereitet wird und lecker schmeckt, will ich eigentlich nicht extra erwähnen. Das ist einfach so, und nicht nur da, wo ich gerade bin, auch an allen anderen Reisezielen in Vietnam. Es sei denn, ich berichte explizit über das Gegenteil. Viel Spaß beim Suchen in meiner Reisebeschreibung!
Trang An Eco-Tourism Complex
Am »Trang An Departure Boat Ticket Schalter« werden drei verschiedene Bootsrundfahrten angeboten:
- Route 1: führt dich zu 3 spirituellen Stätten und durch 9 Höhlen. Erkunde die Höhlen und erfahre mehr über die Geschichte der Dinh Dynastie. Besuche den Trinh und Phu Khong Tempel. Und natürlich den Tran Tempel, das Herzstück im Trang An Weltkultur- und Weltnaturerbe Komplex.
- Route 2: durchquert 4 Höhlen (Lam-, Vang-, Thanh Truot- und Dai-Höhle) und führt zu 3 spirituellen Orten (den Trinh, Suoi Tien Tempel und den Vu Lam Palast). Erfahre im Vu Lam Palast mehr über die Geschichte der Tran-Dynastie. Schließlich fährst du an dem Ort vorbei, der als Kulisse für den weltberühmten Film »Kong: Skull Island« diente.
- Route 3: ist die neueste Tour, führt durch 3 Höhlen und zu 3 spirituellen Plätzen. Bewundere Stalaktiten in der über 1000 m langen Dot Cave, die Mutter Natur über Jahrtausende hinweg entstehen ließ. Besuche anschließend den historischen Suoi Tien Tempel und entdecke dessen Wurzeln beim Heiligen König Quy Minh.
Alle kosten 10 EUR für Erwachsene über 1.30 m Körperhöhe und dauern jeweils 3 Stunden. Für Erwachsene unter 1.30 m Körperhöhe gibt es keine Angabe, Kinder bis 1.30 m zahlen 4.8 EUR, Kinder unter 1 m Körperhöhe fahren gratis mit.
Mit dem Ticketkauf bekommst du ein Faltblatt, welches die drei Touren beschreibt. Vom Ticketschalter gibt es einen unterirdischen Weg zu den Booten auf der anderen Seite der nicht zu stark befahrenen oberirdischen Straße. Unten durch ist schneller. Anfang April ist es nicht zu warm, etwa um die 32°C in der Spitze bei wolkigem Wetter, die Besucherzahlen halten sich durchaus in Grenzen.
Tran An Bootstour zu Höhlen und Tempeln
Es braucht immer vier Leute, um ein Boot voll zu besetzen. Ich wähle Tour #1 bin aber nur alleine. Nach etwas Warten gesellt sich ein weiterer Deutscher und ein französisches Pärchen dazu. Wir alle steigen in den Kahn. Unsere Bootsführerin lächelt freundlich und los geht’s.
Das Boot setzt uns etwas später ab und unsere Bootsführerin weist uns den Weg zu einer Treppe. Wir machen uns zu viert auf den Weg hinauf, an einer Plattform oben kann man etwas ausruhen und es geht weiter zur anderen Seite des Felsens hinunter, bis wir dann zu drei Tempeln neuerer Bauart mit einigen Statuen im Inneren kommen. Daran vorbei erreichen wir den relativ kleinen buddhistischen Tran Tempel. Der Weg dahin ist auch der Weg zurück. An allen Orten, wo man aussteigen kann, stehen übrigens kostenlose saubere Toiletten zur Verfügung.
Der Besuch am Khong Tempel dauert nicht allzu lange, es geht über eine kleine Brücke zu einem geschmückten Altar und vom Anleger hinter der Brücke weiter im Boot.
Die Rundfahrt #1 ist nicht stark frequentiert, teilweise ist unser Boot alleine in völliger Ruhe unterwegs, nur die Ruderschläge sind zu hören. Für jeden Passagier steht ein extra Paddel zur Verfügung, wir alle unterstützen somit die Ruderfrau ganz hinten und kommen gut voran.
Ich sprach gerade von Ruhe, damit ist es auf den letzten Metern zurück zur Bootsstation vorbei. Neue Touristen werden zur Tour gerudert, alle schreien und kreischen herum. Es scheint eine größere Gruppe zu sein, die sich alle kennen.
Ziemlich pünktlich kommen wir nach drei Stunden an. Unsere Steuerfrau bekommt von jedem ein kleines Trinkgeld und wir verabschieden uns voneinander. Übrigens hatte ich während der Fahrt ein sehr gutes Gespräch mit dem deutschen Mitfahrer. Er ist echter studierter Musiker und spielte schon mal Gitarre bei bei der Rockband Scorpions auf Tour. Auch der eine und andere Brocken auf Französisch sorgte unterwegs für gute Stimmung.
Das rettende Fahrradschloss
Bisher ein absolut erfolgreicher Tag. Nun gehe ich zurück zum Parkplatz, öffne mein Fahrradschloss und möchte durch den Ausgang. Der Wächter fragt mich nach dem Parkplatzticket. Bezahlt hatte ich am Morgen. Ich suche überall und kann es nicht finden, es ist weg. Ich lächle und versuche nochmal durch den Ausgang zu gehen, er schreit und weist mich wieder zurück. Und was dann kam, erzähle ich ein nächstes Mal…
Nein, natürlich gleich hier das Ende der Geschichte. Mein einziger Gedanke ist, dass ich ihm zeigen muss, dass es mein Fahrrad ist. Ich ziehe den Schlüssel vom Schloss aus der Tasche, rufe ihm zu, dass er gucken soll, öffne und verriegele das Fahrradschloss. Mürrisch winkt er mich dann durch, gerade noch mal gutgegangen.
Keine Tour, kein Ziegenfleisch
Ich radle zurück in Richtung Tam Coc. Kurz nach der Bootstation bemerke ich seltsame kegelförmige Hütten. Das schaue ich mir genauer an. Der Wegweiser von Ban Do Khe Coc beschreibt eine Landtour zur Insel Khe Coc und von dort aus bis zu Vu Lam, zu Fuß oder teilweise mit Elektrowagen – auch interessant.
Ich sehe ein Tickethäuschen am Ende des Parkplatzes, informiere mich aber nicht über das Eintrittsgeld. Khe Coc ist ein traditionelles vietnamesisches Dorf, wo heute viele sportliche Veranstaltungen ihren Start-/Endpunkt haben oder wo Kulturveranstaltungen durchgeführt werden. Die königlichen Stufen Vu Lam habe ich mit dem Boot verpasst, an denen kannst du nur mit Tour #2 und #3 vorbeifahren. Die Landtour scheint eine gute Möglichkeit diese hautnah zu besuchen. Ich lasse sie heute aber aus.
Bei der Weiterfahrt komme ich an kleinen Verkaufswagen am Straßenrand vorbei, von jedem Wagen schaut mich eine Ziege an. Es sieht etwas unheimlich aus, die Ziegen erscheinen vollständig sind aber halt ohne Fell und komplett gebraten. Die Augen müssen also aus Glas sein, vermute ich. Ich nähere mich nicht an, obwohl die Verkäufer lautstark ihr Fleisch anpreisen. Ziegenfleisch gilt in der Region Ninh Binh als Delikatesse. Vielleicht ein andermal.
Berühmte Bich Dong Pagode im Berg
Nach dem Mittagessen in Tam Coc werde ich Bich Dong besuchen, knapp 3 km entfernt. Der Zugang ist kostenfrei, eine kleine Gebühr für den Fahrradparkplatz wird verlangt. Viele vietnamesische Besucher kommen in traditioneller Kleidung und machen hauptsächlich am Eingangstor pausenlos hunderte Fotos in allen möglichen Posen.
Der Bereich ist nicht allzu groß. An einigen unteren Tempeln vorbei, steige ich einige Stufen zum buddhistischen Haupttempel hinauf. Von oben herab habe ich keinen bleibenden Eindruck. Es geht vielmehr um den Weg nach oben, der die Monumentalität der Natur und vom Mensch Gebautem aufzeigt. Sehr beeindruckend ist die Pagode direkt unter einem Felsvorsprung, sie wirkt dadurch winzig.
Dort oben habe ich Zugang zu mehreren Höhlen, schaue kurz in eine hinein und beschließe einen Rundgang auszulassen. Ich hatte am Morgen ja schließlich schon neun Grotten durchquert.
Restaurant am Reisfeld
Ich beende meinen Besuch und mache mich wieder auf in Richtung Tam Coc. Auf dem Rückweg fällt mir ein einladend wirkendes Lokal etwas abseits der Straße in den Blick.
Die meisten Gäste sind auch mit Fahrrad oder Motorroller hier, sitzen in Stühlen am Reisfeld, welches durch einen kleinen Kanal vom Restaurant getrennt liegt. Die Versorgung mit Kaltgetränken und Cocktails ist jedoch durch die Brückenverbindung gesichert.
Im Nhat linh Landgasthaus gibt es Bia Ha Noi und NaDa Bier, Säfte aller Art, Snacks und Gerichte für mehr Hunger. Auf dem Rückweg von der Pagode nach Tam Coc ist es nicht zu übersehen. Mit Blick auf die wolkenverhangenen Felsen gegenüber, lädt es zu einem gemütlichen Aufenthalt am späten Nachmittag ein. Bedient werde ich übrigens die ganze Zeit von einem geschätzt 5-jährigen Jungen. Der hat’s schon drauf, auch ohne viele Worte. Bezahlt wird aber bei Mama. Ich verabschiede mich und fahre weiter.
Ich komme kurz vor 18 Uhr zum Verleih und tausche mein schönes Mountainbike zurück gegen mein Hotelfahrrad. Abends gibt’s ein einfaches Essen. Karaoke lasse ich heute weg.
Zweiter Tag in Tam Coc
Am nächsten Morgen gibt es Eierkuchen mit Banane zum Frühstück, einen Kaffee im Vietnam Style und Erdbeer-Smoothie. Ich danke Lily und mache mich los in den nächsten Tag. Ich miete wieder ein MTB, jedoch an anderer Stelle, ziemlich in der Nähe. Gleicher Preis, nur muss ich jetzt eine ID hierlassen, mein Führerschein reicht dafür aus.
Ich bin auf dem Weg zum Thung Nham Vogelpark, etwa 7 km entfernt. Dabei komme ich an der Bich Dong Pagode von gestern vorbei, also hätten sich diese beiden Sehenswürdigkeiten gut verbinden lassen.
Heute Morgen hängen die Wolken noch niedriger als gestern, dies tut der Sache aber nichts an. Am Straßenrand entdecke ich eine kleine Entenfarm an einem Bächlein. Sie haben alle noch gelbe flauschige Federn. Leider weiß ich schon wo sie enden werden.
Direkt an der Straße ist die Kasse, ich zahle die 6 EUR für einen Erwachsenen über 1.30 m Körperhöhe. Jetzt geht es etwas den Berg nach oben, dafür am anderen Ende umso schneller runter. An der Ticketkontrolle wird mir erklärt, dass ich nicht parken müsse, sondern mit dem Fahrrad durch den Park fahren dürfen. Fantastisch.
Ich komme an der Höhle der Meerjungfrau vorbei, stelle das Rad ab und mache zügig einen Durchgang. Dabei gehe ich meist stark gebückt, bis ich sie sehe, die bunt angeleuchtete, kleine, weiße Steinstatue. Kann man machen, muss man nicht.
Thung Nham Vogelpark
Die Bootsfahrt zum Thung Nham Vogelgarten ist im Eintrittspreis enthalten. Jetzt bin ich zu Fuß dahin unterwegs, Rad ist abgestellt. Ein kleiner Weg führt zur Anhöhe San Chim hinauf.
Von dort oben habe ich einen wunderbaren Blick auf den See mit allerlei Vogelarten auf Bäumen versteckt oder umherfliegend. Es zwitschert, kreischt und zirpt überall. Ich verweile und genieße das Spektakel.
Der Park ist eine Art Mischung zwischen fast purer Natur, einem angelegten großen Garten und einer Art Freizeitpark. Es gibt mehrere kleine Lokale zum Verweilen. Ein kalter Kaffee ist jetzt nicht schlecht, ich setze mich also hin. Die Gäste werden am heutigen Sonntagmorgen langsam aber sicher zahlreicher. Eine Gruppe vietnamesischer Touristen setzt sich neben und um mich.
Woher kommst du?
»Where do you come from?« werde ich als eindeutig erkennbarer nicht Einheimischer gefragt. »Germany«, antworte ich und dann ist nach etwas Kopfnicken wieder Ruhe.
Diese Situation hatte ich schon vorher öfter, immer nach gleichem Muster. In 80% aller Fälle kommt nie etwas weiteres, geschweige denn ein Gespräch zustande. Habe später auf der Reise auch mal andere Ländernamen ausprobiert, mit der Schweiz, Spanien und Russland, vielleicht liegt es am Land? Nein, liegt es nicht, es war genau das gleiche.
Gegen Ende meiner Rundfahrt bemerke ich auch den Eingang zum Hoang Hon Resort, am neuen recht großen Pool mit mittiger Bar, wird sogar heute am Sonntag fleißig gebaut. Also ist der Trend deutlich, etwas weg von der Natur, mehr zum Freizeitresort.
Der Weg ist das Ziel
Ich beende jetzt den Besuch und lasse mich in einem kleinen Restaurant nieder, der warme Nieselregen wird nämlich immer mehr. Ich stärke mich mit einem Banh Mi mit Ei, einem Saigon Special und natürlich kaltem Milchkaffee für keine 4 EUR. Lasse mir Zeit, bis die Regenschauer vorbei ist und lese etwas über mein nächstes Reiseziel Hue in Zentralvietnam. Bald geht die Reise weiter.
Nur einige hundert Meter weiter stoße ich auf den Thach Bich Bootsableger, erkundige mich nicht danach, aber ich biege links ab. Parallel zum Flüsschen gibt es einen Weg, der interessant aussieht. Ich fahre auf unbefestigter Strecke an der Buffalo Höhle vorbei, dann in ein enges Tal mit einigen Seen und am Ende zum Den Voi, einem taoistischen Tempel. Der Weg dahin ist eindrücklich, nah an hohen, von Wolken verhangenen Felsen vorbei. Beim Besuch dort war eher der Weg das Ziel, nicht der Tempel selbst
Der eigentliche Tempel Den Voi ist eine kleine unten offene Pagode, die im Moment als Fahrrad- und Motorrollerschuppen genutzt wird.
Reiseplanung und Nachtbus nach Hue
Ich hatte bei Tommy schon vorgestern einen Fahrschein für einen Nachtbus in die alte Kaiserstadt Hue reserviert. Dahin sind es um die 600 km in etwa 10 Stunden Fahrtzeit, also gut geeignet für den Sleeper-Bus. Die Fahrt kostet 24 EUR.
Da der Bus jedoch erst 21 Uhr abfährt, habe ich vereinbart einen halben Tag Hotel mehr zu zahlen, was heute möglich ist. So kann ich gleich nach meiner Tour noch einmal duschen, in Ruhe die Sachen packen und in der Nähe noch was zu Abend essen. Aber jetzt in Ruhe hiersitzen und die Stille am Teich genießen.
Nach einer guten Stunde mache ich mich auf, bringe das MTB zurück und laufe ein paar Meter ins Homestay, danach läuft alles nach Plan. Ich brauche kein Taxi zur Abfahrtsstelle, Tommy’s Bruder fährt mit seinem Auto. Er bringt mich, meinen Koffer und Tommy zum abgemachten Ort, einem großen unbeleuchteten Parkplatz. Wirkt seltsam. Er meint, ich müsse etwas warten. Ich bleibe gelassen und frage, warum er mitkommen müsse. Er antwortet, dass er dem Fahrer beim Boarding helfen müsse.
Was mag das bedeuten? Der Bus kommt, wir überqueren die Straße dahin, wo er steht und mein Koffer verschwindet in einer unteren Ladeluke. Tommy wechselt einige schnelle Worte mit dem Fahrer und dessen Gehilfen. Ich bekomme keinen Fahrschein und steige ein. Meine dreckigen Latschen müssen in eine mir gereichte Plastiktüte, ich bekomme Buslatschen aus Plastik.
Wir verabschieden uns herzlich, er wünscht mir eine gute Reise. Ich kann vorwegnehmen, bin gut und problemlos in der Kaiserstadt Hue angekommen, sogar sehr pünktlich.
Reiseinformationen und Reisetipps
Hotel und Unterkunft
In der Stadt Ninh Binh gibt es günstige bis preiswerte Unterkünfte vom Hostel bis zum einfachen Hotel und natürlich auch Unterkünfte mit einem gehobenen bis luxuriösen Standard. Die Stadt liegt einige Kilometer von der sehr schönen felsigen Landschaft und den Sehenswürdigkeiten entfernt, man ist nicht direkt mittendrin.
Ich empfehle dir keine zu abgelegene Unterkunft zu buchen. Die Transportwege zu den Attraktionen sind meist länger oder mit Wartezeit verbunden oder gar nicht möglich.
Meine beste Empfehlung ist der Ort Tam Coc, vor allem wegen der zentralen Lage, mit mehreren Top-Highlights in relativ kurzer Distanz. Tam Coc ist ein kleiner Ort und du bekommst so ziemlich alles was du brauchst fußläufig.
Mein Homestay bei Lily und Tommy kann ich dir sehr empfehlen:
Es kostet gegen 22 EUR. Es hat zwar keinen Pool, dafür absolut nette und hilfsbereite Betreiber.
Rund um Tam Coc gibt es einige mittelpreisige Lodges oder Homestays mit mehr Komfort für bis zu 50 EUR oder wenig darüber.
Größere Hotels und Resorts mit mehr Komfort sind beispielsweise:
Preislich liegen fast alle um 100 EUR für das Zimmer mit Frühstück.
Ein Indikator für guten Service und Engagement in jeder Preisklasse, ist die Dankesnachricht der Unterkunft zeitnah nach der Buchung in der App von booking.com
Geführte Tour oder auf eigene Faust
In der Region Ninh Binh ist sowohl als auch möglich, das hängt von deiner persönlichen Neigung ab. Individuell kommst du gut mit den oft angebotenen kostenlosen Fahrrädern der Hotels zu sehenswerten Orten. Für weitere Distanzen solltest du etwas Besseres z.B. ein MTB oder Trekkingrad mieten, damit bist du auch auf unbefestigten Wegen gut aufgestellt.
Wenn du nicht radeln willst, nimm einen Motorroller, preislich ähnlich günstig, natürlich plus Benzin. Die Grab-App funktioniert zwar, jedoch sind nicht ständig Fahrer verfügbar. Der eigene Transport ist äußerst wichtig, sei es nun mit Bike, Motorroller oder deinem Guide. Ich bin ganz klar überzeugt, diese Region wird sich in den nächsten Jahren touristisch noch stärker entwickeln.
Oder buche eine geführte Tour zu deinen Lieblingszielen bei einem der zahlreichen Anbieter online über die bewährte Plattform GetYourGuide*. Deine Unterkunft kann dir sicher auch Touren vermitteln oder direkt anbieten.
Fazit meiner 3 Tage in der Region Ninh Binh
Es war meist bewölkt, dadurch nicht zu warm. Das hat meine Stimmung keinerlei beeinflusst, im Gegenteil, die Felsenlandschaft scheint mysteriöser dabei. Es gibt sehr viel in der »trockenen Ha Long Bucht« zu entdecken, Naturwunder und kulturelle Highlights ganz nah ineinander verflochten.
Ich habe eine fantastische Landschaft besucht und viele nette Leute getroffen. Lokale, vietnamesische und ausländische Touristen. Der Einblick in die antike Geschichte Vietnams war beeindruckend und vielfältig. Kein Wunder, dass die alten Herrscher einmal diesen Ort als ihre Hauptstadt ausgewählt haben. Wiederkommen? Keine Frage, definitiv.
Region Ninh Binh auf einen Blick
Eigentlich ist die ganze Region schon ein absolutes Highlight an sich, dennoch hier die attraktivsten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten kompakt auf einen Blick.
Trang An – Ökotourismuskomplex
- Dieser Bereich ist seit 2014 UNESCO Weltkultur- und Naturerbe in einem bzw. in ihrer absolut einmaligen Gesamtheit
- Die 3 klassischen Bootstouren sind weiter oben beschrieben
- Außer diesen, sind 2 Kayak-Strecken mit selbst gemieteten Kayas auf eigene Faust möglich, jedoch ohne Höhlendurchquerungen, Anbieter vor Ort erfragen
- In Zukunft sollen einige Road Trekking Touren eröffnet werden
Hoa Lu – die alte Hauptstadt
- Erste Hauptstadt des zentralisierten Feudalstaates im 10. Jahrhundert
- In 1010 verlegte König Ly Thai To die damalige Hauptstadt nach Thang Long, das heutige Hanoi und seit 1976 Hauptstadt von Vietnam
- Besuche antike Tempel und erfahre mehr über Vietnams Geschichte
Tam Coc – Hang Mua – Lying Dragon Mountain
- Der Aufstieg über die 500 Stufen zum liegenden Drachen gehört bei einem Besuch dazu, genieße von oben den herrlichen Blick auf den Fluss, die Berge und Reisfelder
- Die Reisfelder erscheinen in sattem Grün, bei einem Besuch im Mai oder Juni strahlen diese in goldgelbem Farbton
Bai Dinh Pagode
- Ist eine riesige buddhistische Tempelanlage, die größte Vietnams
- Hier steht der dreistöckige Glockenturm und kunstvolle Buddhastatuen
- Besuche die Pagoden und lerne mehr über die Kultur des Landes
Weitere lohnenswerten Sehenswürdigkeiten
Mit Angabe der Kilometer ab Tam Coc
- Van Long Nature Reserve (25 km) – Unternimm eine Bootsfahrt im Naturreservat und beobachte seltene Tierarten, sehr schöne Umgebung über und unter dem glatten Wasserspiegel
- Thien Ha Galaxy Caves (6 km) – etwa 800 m lang, gespickt mit Stalagmiten, lässt sich gut mit dem Besuch zum Thung Nham Park kombinieren
- Thung Nham Bird Park (7 km) – Besuch des Vogelparkes lohnt sich am meisten, sei es zu Fuß oder mit einem Boot, die Höhlen sind eher unspektakulär
- Den Thai Vi Tempel (2 km) – von Bergen umgebene Tempelanlage aus dem 13. Jahrhundert mit Innenhof und Steinbögen, lohnenswert als Zwischenstopp auf einer Fahrradtour
- Ninh Binh Bear Sanctuary (33 km) – Unterstütze den guten Zweck mit deinem moderaten Eintrittsgeld, etwa 50 Bären werden dort gut versorgt
- Cuc Phuong National Park (55 km) – schöne Wanderroute durch die regionale Fauna, frage nach einer Tour
- Hoa Lu Old Street Ninh Binh City Center (8 km) – man sagt es sei ein kleines Hoi An, viele Laternen schmücken abends die Gegend am Fluss, viele Restaurants und Kneipen zum Ausgehen
Weitere mögliche Bootstouren
- Tam Coc bedeutet 3 Höhlen oder Grotten, das sind Ca, Hai und Ba Cave. Diese kannst du auf der Tour ab Tam Coc besuchen, Abfahrt und Ankunft am Van Lam Pier, das Emeralda Resort Tam Coc ist auch dort zu finden. Die Fahrt dauert 1.5 – 2 Stunden, Kosten etwa 10 EUR für einen Erwachsenen. Der Ticketverkauf ist etwa 300 m entfernt, warum auch immer. Die Fahrt bringt dich bis unterhalb der Mua Cave und wieder zurück. Diese Fahrt wurde mir vor Ort nicht empfohlen, soll jedoch wunderschön sein. Habe über erpresserische Methoden zur Forderung von Trinkgeld durch die Bootsführer bis in Höhe des Ticketpreises gehört, kann dies aber nicht bestätigen, da nicht gemacht.
- Thung Nang in der Nähe vom Den Voi Tempel – etwas abseits aber in wundervoller Naturlage
- Ben Thach Bich – direkt an der Straße zum Chua Bich Dong, genaue Route unbekannt
Wie lange sollst du in Ninh Binh bleiben?
Empfohlene Aufenthaltsdauer 3 bis 4 Tage. Wenn du wenig Zeit hast bzw. nicht in Ninh Binh übernachten willst, kannst du eine Tagestour ab Hanoi unternehmen, etwa 100 km entfernt. Dies wird dann natürlich ein langer 12-Stunden-Tag mit Anfahrt, besuchen einiger Highlights und der Rückreise. Individueller geht es mit einem Auto und gemieteten Fahrer für einen Tag. Frage im Hotel oder bei einem Veranstalter bzw. suche online nach Angeboten.
Reise durch Vietnam
Die vietnamesische Hauptstadt Hanoi ist der Start für mein Reiseabenteuer durch ganz Vietnam. Die Reiseroute führt mich von Hanoi zur Halong Bucht und die Insel Cat Ba, zu den Sehenswürdigkeiten der Provinz Ninh Binh, in die Kaiserstadt Hue und an den Strand von Hoi An. Schlussendlich reise ich nach Saigon, in die Metropole ganz im Süden Vietnams.
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